rosenrothen Adern durchzogen, aber ohne alles Gewürz. Hingegen gibt er einen vortrefflichen Wein, der fast wie der von der Champagner Weinbirn müßiret.
Der Baum wird ansehnlich groß, dauerhaft und fruchtbar, als ein teutsches Gewächs, und trägt fast alle Jahre. Seine Sommertriebe sind grünlichbraun, wollig, stark punctirt: die Augen groß, aufliegend, mit starken Augenträgern: die Blätter lang, breit und spitz.
255. Der braunrothe Winterapfel. Fig. 255.
Vortrefflich wie zum frischen Genuß, so auch für die Oekonomie. Seine Größe ist oft sehr ansehnlich, bis 3 Zoll und drüber breit und 21/2 Zoll hoch. Seine stärkste Wölbung ist in der Mitte der Frucht, von da sie sich gegen den Stiel breit und platt zurundet, gegen die Blume aber etwas abnimmt und diese obere Wölbung schmäler und kleiner ist. -- Die Blume sitzt bey sol- chen Exemplaren, die oben Höcker haben, enge und ein- gezwängt, bey regulärern aber in einer geräumigen, doch tiefen Einsenkung. Jene verbreiten sich oft in fla- chen Erhöhungen über die Fläche der Frucht: gehen aber nie über die Stielwölbung, und gehört also die Sorte nicht in die VI. Classe. Der Stiel ist gewöhnlich kurz und stehet in einer tiefen, mit Rost bekleideten Höhle. -- Die Schale ist dunkel und braunroth, zumal auf der Sonnenseite, auf der andern aber ist die Farbe trüb- blaßroth: bey beschatteten Früchten zeigt sich allda etwas von der gelblichgrünen Grundfarbe. Die Puncte sind
C. Winter-Aepfel. Taf. 13.
roſenrothen Adern durchzogen, aber ohne alles Gewürz. Hingegen gibt er einen vortrefflichen Wein, der faſt wie der von der Champagner Weinbirn müßiret.
Der Baum wird anſehnlich groß, dauerhaft und fruchtbar, als ein teutſches Gewächs, und trägt faſt alle Jahre. Seine Sommertriebe ſind grünlichbraun, wollig, ſtark punctirt: die Augen groß, aufliegend, mit ſtarken Augenträgern: die Blätter lang, breit und ſpitz.
255. Der braunrothe Winterapfel. Fig. 255.
Vortrefflich wie zum friſchen Genuß, ſo auch für die Oekonomie. Seine Größe iſt oft ſehr anſehnlich, bis 3 Zoll und drüber breit und 2½ Zoll hoch. Seine ſtärkſte Wölbung iſt in der Mitte der Frucht, von da ſie ſich gegen den Stiel breit und platt zurundet, gegen die Blume aber etwas abnimmt und dieſe obere Wölbung ſchmäler und kleiner iſt. — Die Blume ſitzt bey ſol- chen Exemplaren, die oben Höcker haben, enge und ein- gezwängt, bey regulärern aber in einer geräumigen, doch tiefen Einſenkung. Jene verbreiten ſich oft in fla- chen Erhöhungen über die Fläche der Frucht: gehen aber nie über die Stielwölbung, und gehört alſo die Sorte nicht in die VI. Claſſe. Der Stiel iſt gewöhnlich kurz und ſtehet in einer tiefen, mit Roſt bekleideten Höhle. — Die Schale iſt dunkel und braunroth, zumal auf der Sonnenſeite, auf der andern aber iſt die Farbe trüb- blaßroth: bey beſchatteten Früchten zeigt ſich allda etwas von der gelblichgrünen Grundfarbe. Die Puncte ſind
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0379"n="331"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">C</hi>. <hirendition="#g">Winter</hi>-<hirendition="#g">Aepfel</hi>. Taf. 13.</fw><lb/>
roſenrothen Adern durchzogen, aber ohne alles Gewürz.<lb/>
Hingegen gibt er einen vortrefflichen Wein, der faſt wie<lb/>
der von der Champagner Weinbirn müßiret.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Baum</hi> wird anſehnlich groß, dauerhaft und<lb/>
fruchtbar, als ein teutſches Gewächs, und trägt faſt alle<lb/>
Jahre. Seine <hirendition="#g">Sommertriebe</hi>ſind grünlichbraun,<lb/>
wollig, ſtark punctirt: die <hirendition="#g">Augen</hi> groß, aufliegend,<lb/>
mit ſtarken Augenträgern: die <hirendition="#g">Blätter</hi> lang, breit<lb/>
und ſpitz.</p></div><lb/><divn="5"><head>255. <hirendition="#g">Der braunrothe Winterapfel</hi>. Fig. 255.</head><lb/><p>Vortrefflich wie zum friſchen Genuß, ſo auch für<lb/>
die Oekonomie. Seine Größe iſt oft ſehr anſehnlich,<lb/>
bis 3 Zoll und drüber breit und 2½ Zoll hoch. Seine<lb/>ſtärkſte Wölbung iſt in der Mitte der Frucht, von da ſie<lb/>ſich gegen den Stiel breit und platt zurundet, gegen die<lb/>
Blume aber etwas abnimmt und dieſe obere Wölbung<lb/>ſchmäler und kleiner iſt. — Die <hirendition="#g">Blume</hi>ſitzt bey ſol-<lb/>
chen Exemplaren, die oben Höcker haben, enge und ein-<lb/>
gezwängt, bey regulärern aber in einer geräumigen,<lb/>
doch tiefen Einſenkung. Jene verbreiten ſich oft in fla-<lb/>
chen Erhöhungen über die Fläche der Frucht: gehen aber<lb/>
nie über die Stielwölbung, und gehört alſo die Sorte<lb/>
nicht in die <hirendition="#aq">VI</hi>. Claſſe. Der <hirendition="#g">Stiel</hi> iſt gewöhnlich kurz<lb/>
und ſtehet in einer tiefen, mit Roſt bekleideten Höhle. —<lb/>
Die <hirendition="#g">Schale</hi> iſt dunkel und braunroth, zumal auf der<lb/>
Sonnenſeite, auf der andern aber iſt die Farbe trüb-<lb/>
blaßroth: bey beſchatteten Früchten zeigt ſich allda etwas<lb/>
von der gelblichgrünen Grundfarbe. Die Puncte ſind<lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[331/0379]
C. Winter-Aepfel. Taf. 13.
roſenrothen Adern durchzogen, aber ohne alles Gewürz.
Hingegen gibt er einen vortrefflichen Wein, der faſt wie
der von der Champagner Weinbirn müßiret.
Der Baum wird anſehnlich groß, dauerhaft und
fruchtbar, als ein teutſches Gewächs, und trägt faſt alle
Jahre. Seine Sommertriebe ſind grünlichbraun,
wollig, ſtark punctirt: die Augen groß, aufliegend,
mit ſtarken Augenträgern: die Blätter lang, breit
und ſpitz.
255. Der braunrothe Winterapfel. Fig. 255.
Vortrefflich wie zum friſchen Genuß, ſo auch für
die Oekonomie. Seine Größe iſt oft ſehr anſehnlich,
bis 3 Zoll und drüber breit und 2½ Zoll hoch. Seine
ſtärkſte Wölbung iſt in der Mitte der Frucht, von da ſie
ſich gegen den Stiel breit und platt zurundet, gegen die
Blume aber etwas abnimmt und dieſe obere Wölbung
ſchmäler und kleiner iſt. — Die Blume ſitzt bey ſol-
chen Exemplaren, die oben Höcker haben, enge und ein-
gezwängt, bey regulärern aber in einer geräumigen,
doch tiefen Einſenkung. Jene verbreiten ſich oft in fla-
chen Erhöhungen über die Fläche der Frucht: gehen aber
nie über die Stielwölbung, und gehört alſo die Sorte
nicht in die VI. Claſſe. Der Stiel iſt gewöhnlich kurz
und ſtehet in einer tiefen, mit Roſt bekleideten Höhle. —
Die Schale iſt dunkel und braunroth, zumal auf der
Sonnenſeite, auf der andern aber iſt die Farbe trüb-
blaßroth: bey beſchatteten Früchten zeigt ſich allda etwas
von der gelblichgrünen Grundfarbe. Die Puncte ſind
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 331. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/379>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.