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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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C. Winter-Fencheläpfel. Taf. 11.
ser Rost in mancherley Figuren und Linien zertheilt, und
man siehet auch welche feine weißgraue Puncte. -- Das
Fleisch ist weiß, ins Gelbliche spielend, sehr fein, voll
Saft und von einem sehr angenehmen, zuckerhaften Ge-
schmack, der mit einem Anisparfüm erhöhet ist. -- Die
Frucht reift um Neujahr und hält sich bis in das
Frühjahr.

Der Baum wächst stark und ist sehr fruchtbar.
Die Sommertriebe sind lang, schwärzlich, sehr
wollig und mit vielen Puncten besetzt: die Augen klein,
herzförmig und stehen auf breiten, platten Augenträ-
gern. Das Blatt ist mittelmäßig groß, eyförmig,
mit einer langen Spitze, dunkelgrün, glänzend und
stumpf gezähnt.

203. Der rothe Fenchelapfel. Fenouillet rouge.
Fig. 203.

Dieser hat auch die Größe eines Borsdörfers, und
hat gegen den Stiel eine flachere Wölbung, als gegen
die Blume, da sie etwas abnimmt. Die geschlossene
grüne Blume sitzet in einer geräumigen, etwas flachen
Einsenkung mit Falten umgeben, die aber keine Uneben-
heit auf der Frucht veranlassen. Der Stiel ist bald
kurz und fleischig, bald dünne und 1 Zoll lang, und
stehet in einer ausgeschweiften, nicht tiefen Höhle. Bis-
weilen hat der Stiel auch einen Fleischanwuchs, der ihn
auf die Seite drückt. -- Die Grundfarbe der Schale
ist grünlichgelb, und hat auf der Sonnenseite dunkel-
rothe Streifen; aber bey den wenigsten siehet man viel

C. Winter-Fencheläpfel. Taf. 11.
ſer Roſt in mancherley Figuren und Linien zertheilt, und
man ſiehet auch welche feine weißgraue Puncte. — Das
Fleiſch iſt weiß, ins Gelbliche ſpielend, ſehr fein, voll
Saft und von einem ſehr angenehmen, zuckerhaften Ge-
ſchmack, der mit einem Anisparfüm erhöhet iſt. — Die
Frucht reift um Neujahr und hält ſich bis in das
Frühjahr.

Der Baum wächſt ſtark und iſt ſehr fruchtbar.
Die Sommertriebe ſind lang, ſchwärzlich, ſehr
wollig und mit vielen Puncten beſetzt: die Augen klein,
herzförmig und ſtehen auf breiten, platten Augenträ-
gern. Das Blatt iſt mittelmäßig groß, eyförmig,
mit einer langen Spitze, dunkelgrün, glänzend und
ſtumpf gezähnt.

203. Der rothe Fenchelapfel. Fenouillet rouge.
Fig. 203.

Dieſer hat auch die Größe eines Borsdörfers, und
hat gegen den Stiel eine flachere Wölbung, als gegen
die Blume, da ſie etwas abnimmt. Die geſchloſſene
grüne Blume ſitzet in einer geräumigen, etwas flachen
Einſenkung mit Falten umgeben, die aber keine Uneben-
heit auf der Frucht veranlaſſen. Der Stiel iſt bald
kurz und fleiſchig, bald dünne und 1 Zoll lang, und
ſtehet in einer ausgeſchweiften, nicht tiefen Höhle. Bis-
weilen hat der Stiel auch einen Fleiſchanwuchs, der ihn
auf die Seite drückt. — Die Grundfarbe der Schale
iſt grünlichgelb, und hat auf der Sonnenſeite dunkel-
rothe Streifen; aber bey den wenigſten ſiehet man viel

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[269/0317] C. Winter-Fencheläpfel. Taf. 11. ſer Roſt in mancherley Figuren und Linien zertheilt, und man ſiehet auch welche feine weißgraue Puncte. — Das Fleiſch iſt weiß, ins Gelbliche ſpielend, ſehr fein, voll Saft und von einem ſehr angenehmen, zuckerhaften Ge- ſchmack, der mit einem Anisparfüm erhöhet iſt. — Die Frucht reift um Neujahr und hält ſich bis in das Frühjahr. Der Baum wächſt ſtark und iſt ſehr fruchtbar. Die Sommertriebe ſind lang, ſchwärzlich, ſehr wollig und mit vielen Puncten beſetzt: die Augen klein, herzförmig und ſtehen auf breiten, platten Augenträ- gern. Das Blatt iſt mittelmäßig groß, eyförmig, mit einer langen Spitze, dunkelgrün, glänzend und ſtumpf gezähnt. 203. Der rothe Fenchelapfel. Fenouillet rouge. Fig. 203. Dieſer hat auch die Größe eines Borsdörfers, und hat gegen den Stiel eine flachere Wölbung, als gegen die Blume, da ſie etwas abnimmt. Die geſchloſſene grüne Blume ſitzet in einer geräumigen, etwas flachen Einſenkung mit Falten umgeben, die aber keine Uneben- heit auf der Frucht veranlaſſen. Der Stiel iſt bald kurz und fleiſchig, bald dünne und 1 Zoll lang, und ſtehet in einer ausgeſchweiften, nicht tiefen Höhle. Bis- weilen hat der Stiel auch einen Fleiſchanwuchs, der ihn auf die Seite drückt. — Die Grundfarbe der Schale iſt grünlichgelb, und hat auf der Sonnenſeite dunkel- rothe Streifen; aber bey den wenigſten ſiehet man viel

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/317>, abgerufen am 21.12.2024.