Dieser vortreffliche Tafelapfel ist hochgebauet, und mehr walzenförmig, als conisch oder kegelförmig, eigent- lich aber langkegelförmig. Seine Höhe beträgt 2 Zoll 3 Linien, und seine Breite eben so viel. Die mäßige stärkste Wölbung befindet sich etwas unter der Mitte der Frucht, von da sie sich gegen den Stiel etwas kurz abrundet, daß man sie nicht wohl aufstellen kann; gegen die Blume aber nimmt sie gemachsam ab und bildet oben eine stumpfspitze Fläche, worinnen die kleine Blume in einer engen, kleinen Vertiefung sich befindet und mit Rippchen umgeben ist, die sich ganz flach über die Frucht bis zur Stielhöhle verlaufen. Der weißgelbe Stiel stehet in einer etwas engen, glatten und glänzen- den Höhle und raget 1/4 Zoll über dieselbe hervor. -- Die Schale ist glatt, glänzend, schön gelb, mit vielen weißen Puncten bestreuet, die man aber, zumal im Gel- ben, kaum bemerken kann. Auf der Sonnenseite, und wo die Sonne hintrifft, ist sie mit schönen carmosinro- then, schmalen, abgebrochenen Streifen, auf röthlich getuschtem Grund bemahlt. -- Das Fleisch ist weiß, zart, mürb, saftig, und hat einen überaus guten Ge- schmack, und angenehmen Parfüm. Das Kernhaus ist calvillartig, weit und offen: hat kleine, aber gesunde Kerne, und die Kelchröhre gehet enge bis auf das Kern- haus. -- Die Frucht reift im December und Januar.
III. Claſſe, III. Ordnung. Taf. 10.
C. Winter-Peppinge.
186. Der Edelpepping. Peppin noble. Fig. 186.
Dieſer vortreffliche Tafelapfel iſt hochgebauet, und mehr walzenförmig, als coniſch oder kegelförmig, eigent- lich aber langkegelförmig. Seine Höhe beträgt 2 Zoll 3 Linien, und ſeine Breite eben ſo viel. Die mäßige ſtärkſte Wölbung befindet ſich etwas unter der Mitte der Frucht, von da ſie ſich gegen den Stiel etwas kurz abrundet, daß man ſie nicht wohl aufſtellen kann; gegen die Blume aber nimmt ſie gemachſam ab und bildet oben eine ſtumpfſpitze Fläche, worinnen die kleine Blume in einer engen, kleinen Vertiefung ſich befindet und mit Rippchen umgeben iſt, die ſich ganz flach über die Frucht bis zur Stielhöhle verlaufen. Der weißgelbe Stiel ſtehet in einer etwas engen, glatten und glänzen- den Höhle und raget ¼ Zoll über dieſelbe hervor. — Die Schale iſt glatt, glänzend, ſchön gelb, mit vielen weißen Puncten beſtreuet, die man aber, zumal im Gel- ben, kaum bemerken kann. Auf der Sonnenſeite, und wo die Sonne hintrifft, iſt ſie mit ſchönen carmoſinro- then, ſchmalen, abgebrochenen Streifen, auf röthlich getuſchtem Grund bemahlt. — Das Fleiſch iſt weiß, zart, mürb, ſaftig, und hat einen überaus guten Ge- ſchmack, und angenehmen Parfüm. Das Kernhaus iſt calvillartig, weit und offen: hat kleine, aber geſunde Kerne, und die Kelchröhre gehet enge bis auf das Kern- haus. — Die Frucht reift im December und Januar.
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III. Claſſe, III. Ordnung. Taf. 10.
C. Winter-Peppinge.
186. Der Edelpepping. Peppin noble. Fig. 186.
Dieſer vortreffliche Tafelapfel iſt hochgebauet, und
mehr walzenförmig, als coniſch oder kegelförmig, eigent-
lich aber langkegelförmig. Seine Höhe beträgt
2 Zoll 3 Linien, und ſeine Breite eben ſo viel. Die
mäßige ſtärkſte Wölbung befindet ſich etwas unter der
Mitte der Frucht, von da ſie ſich gegen den Stiel etwas
kurz abrundet, daß man ſie nicht wohl aufſtellen kann;
gegen die Blume aber nimmt ſie gemachſam ab und
bildet oben eine ſtumpfſpitze Fläche, worinnen die kleine
Blume in einer engen, kleinen Vertiefung ſich befindet
und mit Rippchen umgeben iſt, die ſich ganz flach über
die Frucht bis zur Stielhöhle verlaufen. Der weißgelbe
Stiel ſtehet in einer etwas engen, glatten und glänzen-
den Höhle und raget ¼ Zoll über dieſelbe hervor. — Die
Schale iſt glatt, glänzend, ſchön gelb, mit vielen
weißen Puncten beſtreuet, die man aber, zumal im Gel-
ben, kaum bemerken kann. Auf der Sonnenſeite, und
wo die Sonne hintrifft, iſt ſie mit ſchönen carmoſinro-
then, ſchmalen, abgebrochenen Streifen, auf röthlich
getuſchtem Grund bemahlt. — Das Fleiſch iſt weiß,
zart, mürb, ſaftig, und hat einen überaus guten Ge-
ſchmack, und angenehmen Parfüm. Das Kernhaus
iſt calvillartig, weit und offen: hat kleine, aber geſunde
Kerne, und die Kelchröhre gehet enge bis auf das Kern-
haus. — Die Frucht reift im December und Januar.
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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/294>, abgerufen am 03.12.2024.
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