169. Die große englische Renette. Rein. grosse d'Angleterre. Fig. 169.
Eine der größten Renetten nach der Pompeuse, und zugleich eine vortreffliche Frucht und Zierde des Gar- ten. -- Ihre Form ist allermeist hochaussehend, ob es schon auch viele plattere auf dem Baum gibt. Ihre größte Wölbung nahe bey der Stielgegend ist 3 Zoll 4 Linien breit, und 3 Zoll ist die Höhe der Frucht. Ge- gen die Blume ist sie schmäler, ob man sie gleich nicht spitz zulaufend nennen kann; denn bey der Größe der Frucht ist die obere Fläche, da die starke Blume tief eingesenkt ist, beträchtlich. Am Rand derselben erheben sich 5 starke Beulen, welche starke breite Erhöhungen über die Frucht bis zur Stielwölbung führen, und oft die Rundung sehr ungleich machen. -- Der Stiel ist kurz und dicke, und stehet in einer weiten und tiefen Höhle, die bisweilen rostfärbig ist. -- Die Schale wird bey der Reife mattgoldgelb, und nimmt bey be- sonnten Früchten eine sanfte Röthe an, öfters als wenn sie blos angehaucht wäre. Dabey ist die Frucht mit rauen kleinen und großen, oft sternförmigen Puncten übersäet. Bisweilen finden sich auch Rostflecken ein. -- Das Fleisch ist vortrefflich, etwas gelblich, weiß, mild, voll edlen Saftes, süßweinig, mit einem ange- nehmen Parfüm. Das Kernhaus ist fast calvillar- tig, groß und geräumig, und gehet bis an den Stiel. Die Kerne sind groß und vollkommen. -- Die Frucht reift um Weihnachten und hält sich bis zum Frühjahr.
15
C. Winter-Renetten. Taf. 10. Tafel 10.
169. Die große engliſche Renette. Rein. grosse d'Angleterre. Fig. 169.
Eine der größten Renetten nach der Pompeuse, und zugleich eine vortreffliche Frucht und Zierde des Gar- ten. — Ihre Form iſt allermeiſt hochausſehend, ob es ſchon auch viele plattere auf dem Baum gibt. Ihre größte Wölbung nahe bey der Stielgegend iſt 3 Zoll 4 Linien breit, und 3 Zoll iſt die Höhe der Frucht. Ge- gen die Blume iſt ſie ſchmäler, ob man ſie gleich nicht ſpitz zulaufend nennen kann; denn bey der Größe der Frucht iſt die obere Fläche, da die ſtarke Blume tief eingeſenkt iſt, beträchtlich. Am Rand derſelben erheben ſich 5 ſtarke Beulen, welche ſtarke breite Erhöhungen über die Frucht bis zur Stielwölbung führen, und oft die Rundung ſehr ungleich machen. — Der Stiel iſt kurz und dicke, und ſtehet in einer weiten und tiefen Höhle, die bisweilen roſtfärbig iſt. — Die Schale wird bey der Reife mattgoldgelb, und nimmt bey be- ſonnten Früchten eine ſanfte Röthe an, öfters als wenn ſie blos angehaucht wäre. Dabey iſt die Frucht mit rauen kleinen und großen, oft ſternförmigen Puncten überſäet. Bisweilen finden ſich auch Roſtflecken ein. — Das Fleiſch iſt vortrefflich, etwas gelblich, weiß, mild, voll edlen Saftes, ſüßweinig, mit einem ange- nehmen Parfüm. Das Kernhaus iſt faſt calvillar- tig, groß und geräumig, und gehet bis an den Stiel. Die Kerne ſind groß und vollkommen. — Die Frucht reift um Weihnachten und hält ſich bis zum Frühjahr.
15
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><pbfacs="#f0273"n="225"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">C</hi>. <hirendition="#g">Winter</hi>-<hirendition="#g">Renetten</hi>. Taf. 10.<lb/><hirendition="#g">Tafel</hi> 10.</fw><lb/><divn="6"><head>169. <hirendition="#g">Die große engliſche Renette</hi>. <hirendition="#aq">Rein</hi>. <hirendition="#aq">grosse<lb/>
d'Angleterre.</hi> Fig. 169.</head><lb/><p>Eine der größten Renetten nach der <hirendition="#aq">Pompeuse</hi>,<lb/>
und zugleich eine vortreffliche Frucht und Zierde des Gar-<lb/>
ten. — Ihre Form iſt allermeiſt hochausſehend, ob es<lb/>ſchon auch viele plattere auf dem Baum gibt. Ihre<lb/>
größte Wölbung nahe bey der Stielgegend iſt 3 Zoll<lb/>
4 Linien breit, und 3 Zoll iſt die Höhe der Frucht. Ge-<lb/>
gen die Blume iſt ſie ſchmäler, ob man ſie gleich nicht<lb/>ſpitz zulaufend nennen kann; denn bey der Größe der<lb/>
Frucht iſt die obere Fläche, da die ſtarke <hirendition="#g">Blume</hi> tief<lb/>
eingeſenkt iſt, beträchtlich. Am Rand derſelben erheben<lb/>ſich 5 ſtarke Beulen, welche ſtarke breite Erhöhungen<lb/>
über die Frucht bis zur Stielwölbung führen, und oft<lb/>
die Rundung ſehr ungleich machen. — Der <hirendition="#g">Stiel</hi> iſt<lb/>
kurz und dicke, und ſtehet in einer weiten und tiefen<lb/>
Höhle, die bisweilen roſtfärbig iſt. — Die <hirendition="#g">Schale</hi><lb/>
wird bey der Reife mattgoldgelb, und nimmt bey be-<lb/>ſonnten Früchten eine ſanfte Röthe an, öfters als wenn<lb/>ſie blos angehaucht wäre. Dabey iſt die Frucht mit<lb/>
rauen kleinen und großen, oft ſternförmigen Puncten<lb/>
überſäet. Bisweilen finden ſich auch Roſtflecken ein. —<lb/>
Das <hirendition="#g">Fleiſch</hi> iſt vortrefflich, etwas gelblich, weiß,<lb/>
mild, voll edlen Saftes, ſüßweinig, mit einem ange-<lb/>
nehmen Parfüm. Das <hirendition="#g">Kernhaus</hi> iſt faſt calvillar-<lb/>
tig, groß und geräumig, und gehet bis an den Stiel.<lb/>
Die Kerne ſind groß und vollkommen. — Die Frucht<lb/><hirendition="#g">reift</hi> um Weihnachten und hält ſich bis zum Frühjahr.</p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">15</fw><lb/></div></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[225/0273]
C. Winter-Renetten. Taf. 10.
Tafel 10.
169. Die große engliſche Renette. Rein. grosse
d'Angleterre. Fig. 169.
Eine der größten Renetten nach der Pompeuse,
und zugleich eine vortreffliche Frucht und Zierde des Gar-
ten. — Ihre Form iſt allermeiſt hochausſehend, ob es
ſchon auch viele plattere auf dem Baum gibt. Ihre
größte Wölbung nahe bey der Stielgegend iſt 3 Zoll
4 Linien breit, und 3 Zoll iſt die Höhe der Frucht. Ge-
gen die Blume iſt ſie ſchmäler, ob man ſie gleich nicht
ſpitz zulaufend nennen kann; denn bey der Größe der
Frucht iſt die obere Fläche, da die ſtarke Blume tief
eingeſenkt iſt, beträchtlich. Am Rand derſelben erheben
ſich 5 ſtarke Beulen, welche ſtarke breite Erhöhungen
über die Frucht bis zur Stielwölbung führen, und oft
die Rundung ſehr ungleich machen. — Der Stiel iſt
kurz und dicke, und ſtehet in einer weiten und tiefen
Höhle, die bisweilen roſtfärbig iſt. — Die Schale
wird bey der Reife mattgoldgelb, und nimmt bey be-
ſonnten Früchten eine ſanfte Röthe an, öfters als wenn
ſie blos angehaucht wäre. Dabey iſt die Frucht mit
rauen kleinen und großen, oft ſternförmigen Puncten
überſäet. Bisweilen finden ſich auch Roſtflecken ein. —
Das Fleiſch iſt vortrefflich, etwas gelblich, weiß,
mild, voll edlen Saftes, ſüßweinig, mit einem ange-
nehmen Parfüm. Das Kernhaus iſt faſt calvillar-
tig, groß und geräumig, und gehet bis an den Stiel.
Die Kerne ſind groß und vollkommen. — Die Frucht
reift um Weihnachten und hält ſich bis zum Frühjahr.
15
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/273>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.