Fleisch ist gelblich, zart, vest, saftvoll, von einem hochfeinen, süßen Geschmack und anziehendem Parfüm. -- Die Frucht wird lagerreif im Februar, und hat sei- nen edelsten Geschmack bis in den May, ob er schon noch länger kann benutzt werden.
Der Baum macht keinen großen Stamm, und liebt sehr die freye Sonnenlage, und einen mehr trocke- nen und gebauten Boden. Seine Sommertriebe sind lang, schlank, wenig wollig, ganz grün und stark punctirt: die Augen klein, flach, mit einer rothen Spitze, auf gerippten vorstehenden Augenträgern, die 2 Afterblättchen haben: das Blatt groß, rundlich, schön grasgrün, unten nicht stark wollig, gebogt gezähnt.
139. Die weiße französische Renette. Rein. blanche. Fig. 139.
Dieser schöne, brauchbare und dauerhafte Apfel, siehet zwar ziemlich rund aus, gehört aber doch zu den plattrunden und ist fast 3 Zoll breit und 21/4 Zoll hoch. Die untere Wölbung am Stiel ist etwas stärker, als die obere, da sie sich bey der Blume sanfter und geschmeidi- ger zuwölbet. -- Die Blume hat grünlichte Blätt- chen und stehet in einer geräumigen Einsenkung, mit Falten und kleinen Höckern umgeben, die jedoch über die Frucht keine Ungleichheiten verursachen. Der Stiel ist gewöhnlich 1/2 Zoll lang, oft kürzer, oft länger und stehet in einer ausgeschweiften, tiefen Höhle, die mit gelbbräunlichem Rost ausgefüttert ist. -- Die zarte, reine Schale ist Anfangs weißlichgelb, wird aber im
III. Cl. I. Ordn. Reine Renetten Taf. 8.
Fleiſch iſt gelblich, zart, veſt, ſaftvoll, von einem hochfeinen, ſüßen Geſchmack und anziehendem Parfüm. — Die Frucht wird lagerreif im Februar, und hat ſei- nen edelſten Geſchmack bis in den May, ob er ſchon noch länger kann benutzt werden.
Der Baum macht keinen großen Stamm, und liebt ſehr die freye Sonnenlage, und einen mehr trocke- nen und gebauten Boden. Seine Sommertriebe ſind lang, ſchlank, wenig wollig, ganz grün und ſtark punctirt: die Augen klein, flach, mit einer rothen Spitze, auf gerippten vorſtehenden Augenträgern, die 2 Afterblättchen haben: das Blatt groß, rundlich, ſchön grasgrün, unten nicht ſtark wollig, gebogt gezähnt.
139. Die weiße franzöſiſche Renette. Rein. blanche. Fig. 139.
Dieſer ſchöne, brauchbare und dauerhafte Apfel, ſiehet zwar ziemlich rund aus, gehört aber doch zu den plattrunden und iſt faſt 3 Zoll breit und 2¼ Zoll hoch. Die untere Wölbung am Stiel iſt etwas ſtärker, als die obere, da ſie ſich bey der Blume ſanfter und geſchmeidi- ger zuwölbet. — Die Blume hat grünlichte Blätt- chen und ſtehet in einer geräumigen Einſenkung, mit Falten und kleinen Höckern umgeben, die jedoch über die Frucht keine Ungleichheiten verurſachen. Der Stiel iſt gewöhnlich ½ Zoll lang, oft kürzer, oft länger und ſtehet in einer ausgeſchweiften, tiefen Höhle, die mit gelbbräunlichem Roſt ausgefüttert iſt. — Die zarte, reine Schale iſt Anfangs weißlichgelb, wird aber im
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0232"n="184"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">III</hi>. <hirendition="#g">Cl</hi>. <hirendition="#aq">I</hi>. <hirendition="#g">Ordn</hi>. <hirendition="#g">Reine Renetten</hi> Taf. 8.</fw><lb/><hirendition="#g">Fleiſch</hi> iſt gelblich, zart, veſt, ſaftvoll, von einem<lb/>
hochfeinen, ſüßen Geſchmack und anziehendem Parfüm. —<lb/>
Die Frucht wird <hirendition="#g">lagerreif</hi> im Februar, und hat ſei-<lb/>
nen edelſten Geſchmack bis in den May, ob er ſchon<lb/>
noch länger kann benutzt werden.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Baum</hi> macht keinen großen Stamm, und<lb/>
liebt ſehr die freye Sonnenlage, und einen mehr trocke-<lb/>
nen und gebauten Boden. Seine <hirendition="#g">Sommertriebe</hi><lb/>ſind lang, ſchlank, wenig wollig, ganz grün und ſtark<lb/>
punctirt: die <hirendition="#g">Augen</hi> klein, flach, mit einer rothen<lb/>
Spitze, auf gerippten vorſtehenden Augenträgern, die<lb/>
2 Afterblättchen haben: das <hirendition="#g">Blatt</hi> groß, rundlich,<lb/>ſchön grasgrün, unten nicht ſtark wollig, gebogt gezähnt.</p></div><lb/><divn="5"><head>139. <hirendition="#g">Die weiße franzöſiſche Renette</hi>. <hirendition="#aq">Rein</hi>.<lb/><hirendition="#aq">blanche.</hi> Fig. 139.</head><lb/><p>Dieſer ſchöne, brauchbare und dauerhafte Apfel,<lb/>ſiehet zwar ziemlich rund aus, gehört aber doch zu den<lb/>
plattrunden und iſt faſt 3 Zoll breit und 2¼ Zoll hoch.<lb/>
Die untere Wölbung am Stiel iſt etwas ſtärker, als die<lb/>
obere, da ſie ſich bey der Blume ſanfter und geſchmeidi-<lb/>
ger zuwölbet. — Die <hirendition="#g">Blume</hi> hat grünlichte Blätt-<lb/>
chen und ſtehet in einer geräumigen Einſenkung, mit<lb/>
Falten und kleinen Höckern umgeben, die jedoch über die<lb/>
Frucht keine Ungleichheiten verurſachen. Der <hirendition="#g">Stiel</hi><lb/>
iſt gewöhnlich ½ Zoll lang, oft kürzer, oft länger und<lb/>ſtehet in einer ausgeſchweiften, tiefen Höhle, die mit<lb/>
gelbbräunlichem Roſt ausgefüttert iſt. — Die zarte,<lb/>
reine <hirendition="#g">Schale</hi> iſt Anfangs weißlichgelb, wird aber im<lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[184/0232]
III. Cl. I. Ordn. Reine Renetten Taf. 8.
Fleiſch iſt gelblich, zart, veſt, ſaftvoll, von einem
hochfeinen, ſüßen Geſchmack und anziehendem Parfüm. —
Die Frucht wird lagerreif im Februar, und hat ſei-
nen edelſten Geſchmack bis in den May, ob er ſchon
noch länger kann benutzt werden.
Der Baum macht keinen großen Stamm, und
liebt ſehr die freye Sonnenlage, und einen mehr trocke-
nen und gebauten Boden. Seine Sommertriebe
ſind lang, ſchlank, wenig wollig, ganz grün und ſtark
punctirt: die Augen klein, flach, mit einer rothen
Spitze, auf gerippten vorſtehenden Augenträgern, die
2 Afterblättchen haben: das Blatt groß, rundlich,
ſchön grasgrün, unten nicht ſtark wollig, gebogt gezähnt.
139. Die weiße franzöſiſche Renette. Rein.
blanche. Fig. 139.
Dieſer ſchöne, brauchbare und dauerhafte Apfel,
ſiehet zwar ziemlich rund aus, gehört aber doch zu den
plattrunden und iſt faſt 3 Zoll breit und 2¼ Zoll hoch.
Die untere Wölbung am Stiel iſt etwas ſtärker, als die
obere, da ſie ſich bey der Blume ſanfter und geſchmeidi-
ger zuwölbet. — Die Blume hat grünlichte Blätt-
chen und ſtehet in einer geräumigen Einſenkung, mit
Falten und kleinen Höckern umgeben, die jedoch über die
Frucht keine Ungleichheiten verurſachen. Der Stiel
iſt gewöhnlich ½ Zoll lang, oft kürzer, oft länger und
ſtehet in einer ausgeſchweiften, tiefen Höhle, die mit
gelbbräunlichem Roſt ausgefüttert iſt. — Die zarte,
reine Schale iſt Anfangs weißlichgelb, wird aber im
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/232>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.