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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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III. Cl. I. Ordn. Reine Renetten Taf. 8.
Fleisch ist gelblich, zart, vest, saftvoll, von einem
hochfeinen, süßen Geschmack und anziehendem Parfüm. --
Die Frucht wird lagerreif im Februar, und hat sei-
nen edelsten Geschmack bis in den May, ob er schon
noch länger kann benutzt werden.

Der Baum macht keinen großen Stamm, und
liebt sehr die freye Sonnenlage, und einen mehr trocke-
nen und gebauten Boden. Seine Sommertriebe
sind lang, schlank, wenig wollig, ganz grün und stark
punctirt: die Augen klein, flach, mit einer rothen
Spitze, auf gerippten vorstehenden Augenträgern, die
2 Afterblättchen haben: das Blatt groß, rundlich,
schön grasgrün, unten nicht stark wollig, gebogt gezähnt.

139. Die weiße französische Renette. Rein.
blanche. Fig. 139.

Dieser schöne, brauchbare und dauerhafte Apfel,
siehet zwar ziemlich rund aus, gehört aber doch zu den
plattrunden und ist fast 3 Zoll breit und 21/4 Zoll hoch.
Die untere Wölbung am Stiel ist etwas stärker, als die
obere, da sie sich bey der Blume sanfter und geschmeidi-
ger zuwölbet. -- Die Blume hat grünlichte Blätt-
chen und stehet in einer geräumigen Einsenkung, mit
Falten und kleinen Höckern umgeben, die jedoch über die
Frucht keine Ungleichheiten verursachen. Der Stiel
ist gewöhnlich 1/2 Zoll lang, oft kürzer, oft länger und
stehet in einer ausgeschweiften, tiefen Höhle, die mit
gelbbräunlichem Rost ausgefüttert ist. -- Die zarte,
reine Schale ist Anfangs weißlichgelb, wird aber im

III. Cl. I. Ordn. Reine Renetten Taf. 8.
Fleiſch iſt gelblich, zart, veſt, ſaftvoll, von einem
hochfeinen, ſüßen Geſchmack und anziehendem Parfüm. —
Die Frucht wird lagerreif im Februar, und hat ſei-
nen edelſten Geſchmack bis in den May, ob er ſchon
noch länger kann benutzt werden.

Der Baum macht keinen großen Stamm, und
liebt ſehr die freye Sonnenlage, und einen mehr trocke-
nen und gebauten Boden. Seine Sommertriebe
ſind lang, ſchlank, wenig wollig, ganz grün und ſtark
punctirt: die Augen klein, flach, mit einer rothen
Spitze, auf gerippten vorſtehenden Augenträgern, die
2 Afterblättchen haben: das Blatt groß, rundlich,
ſchön grasgrün, unten nicht ſtark wollig, gebogt gezähnt.

139. Die weiße franzöſiſche Renette. Rein.
blanche. Fig. 139.

Dieſer ſchöne, brauchbare und dauerhafte Apfel,
ſiehet zwar ziemlich rund aus, gehört aber doch zu den
plattrunden und iſt faſt 3 Zoll breit und 2¼ Zoll hoch.
Die untere Wölbung am Stiel iſt etwas ſtärker, als die
obere, da ſie ſich bey der Blume ſanfter und geſchmeidi-
ger zuwölbet. — Die Blume hat grünlichte Blätt-
chen und ſtehet in einer geräumigen Einſenkung, mit
Falten und kleinen Höckern umgeben, die jedoch über die
Frucht keine Ungleichheiten verurſachen. Der Stiel
iſt gewöhnlich ½ Zoll lang, oft kürzer, oft länger und
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[184/0232] III. Cl. I. Ordn. Reine Renetten Taf. 8. Fleiſch iſt gelblich, zart, veſt, ſaftvoll, von einem hochfeinen, ſüßen Geſchmack und anziehendem Parfüm. — Die Frucht wird lagerreif im Februar, und hat ſei- nen edelſten Geſchmack bis in den May, ob er ſchon noch länger kann benutzt werden. Der Baum macht keinen großen Stamm, und liebt ſehr die freye Sonnenlage, und einen mehr trocke- nen und gebauten Boden. Seine Sommertriebe ſind lang, ſchlank, wenig wollig, ganz grün und ſtark punctirt: die Augen klein, flach, mit einer rothen Spitze, auf gerippten vorſtehenden Augenträgern, die 2 Afterblättchen haben: das Blatt groß, rundlich, ſchön grasgrün, unten nicht ſtark wollig, gebogt gezähnt. 139. Die weiße franzöſiſche Renette. Rein. blanche. Fig. 139. Dieſer ſchöne, brauchbare und dauerhafte Apfel, ſiehet zwar ziemlich rund aus, gehört aber doch zu den plattrunden und iſt faſt 3 Zoll breit und 2¼ Zoll hoch. Die untere Wölbung am Stiel iſt etwas ſtärker, als die obere, da ſie ſich bey der Blume ſanfter und geſchmeidi- ger zuwölbet. — Die Blume hat grünlichte Blätt- chen und ſtehet in einer geräumigen Einſenkung, mit Falten und kleinen Höckern umgeben, die jedoch über die Frucht keine Ungleichheiten verurſachen. Der Stiel iſt gewöhnlich ½ Zoll lang, oft kürzer, oft länger und ſtehet in einer ausgeſchweiften, tiefen Höhle, die mit gelbbräunlichem Roſt ausgefüttert iſt. — Die zarte, reine Schale iſt Anfangs weißlichgelb, wird aber im

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/232>, abgerufen am 21.11.2024.