gelb, die sie auch bey der Reife lange beybehält, ist aber allermeist, besonders auf der Sonnenseite, mit feinem grauen Rost überzogen, außer welchem sich seine weiße Puncte zeigen, aber selten, vielleicht nie, etwas Rothes. -- Das Fleisch ist grünlichweiß, vest, zart, saftig, von sehr gutem Geschmack und edlem Renettenparfüm. -- Die Frucht reift im December und hält sich gut, bis es wieder zeitige neue gibt. Man muß sie nur lange am Baum lassen.
Der Baum wird mittelmäßig groß. Seine Sommertriebe sind schwank, sehr wollig, ganz grün, stark, aber fein punctirt: die Augen sehr klein, ganz wollig, auf platten Augenträgern: das Blatt ist rund eyförmig, gelblichgrün, fast bogig gezähnt, und hat Afterspitzen.
125. Die kleine graue Weinrenette.
Ihren Namen führt sie wegen der pikanten, feinen Weinsäure, welche ihr Saft besitzet. Ihre Form ist plattrund und gleicht einem mittelmäßigen Borsdörfer: ist 2 Zoll 2 Linien breit und 11/2 Zoll hoch. Die Wöl- bung um den Stiel ist breiter, als die um die Blume. -- Diese hat lange, spitzige Blättchen, und stehet in einer geräumigen, etwas tiefen Einsenkung, in welcher auch zarte Falten sich befinden. Der Stiel ist stark und 1/2 Zoll lang. -- Die Grundfarbe der Schale ist ein helles Grün. Allein sie ist überall mit einem grünlich- grauen, rau anzufühlenden Rost überzogen, und nur stark besonnte Früchte bekommen auf der Sonnenseite
III. Cl. I. Ordn. Reine Renetten. Taf. 7.
gelb, die ſie auch bey der Reife lange beybehält, iſt aber allermeiſt, beſonders auf der Sonnenſeite, mit feinem grauen Roſt überzogen, außer welchem ſich ſeine weiße Puncte zeigen, aber ſelten, vielleicht nie, etwas Rothes. — Das Fleiſch iſt grünlichweiß, veſt, zart, ſaftig, von ſehr gutem Geſchmack und edlem Renettenparfüm. — Die Frucht reift im December und hält ſich gut, bis es wieder zeitige neue gibt. Man muß ſie nur lange am Baum laſſen.
Der Baum wird mittelmäßig groß. Seine Sommertriebe ſind ſchwank, ſehr wollig, ganz grün, ſtark, aber fein punctirt: die Augen ſehr klein, ganz wollig, auf platten Augenträgern: das Blatt iſt rund eyförmig, gelblichgrün, faſt bogig gezähnt, und hat Afterſpitzen.
125. Die kleine graue Weinrenette.
Ihren Namen führt ſie wegen der pikanten, feinen Weinſäure, welche ihr Saft beſitzet. Ihre Form iſt plattrund und gleicht einem mittelmäßigen Borsdörfer: iſt 2 Zoll 2 Linien breit und 1½ Zoll hoch. Die Wöl- bung um den Stiel iſt breiter, als die um die Blume. — Dieſe hat lange, ſpitzige Blättchen, und ſtehet in einer geräumigen, etwas tiefen Einſenkung, in welcher auch zarte Falten ſich befinden. Der Stiel iſt ſtark und ½ Zoll lang. — Die Grundfarbe der Schale iſt ein helles Grün. Allein ſie iſt überall mit einem grünlich- grauen, rau anzufühlenden Roſt überzogen, und nur ſtark beſonnte Früchte bekommen auf der Sonnenſeite
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III. Cl. I. Ordn. Reine Renetten. Taf. 7.
gelb, die ſie auch bey der Reife lange beybehält, iſt aber
allermeiſt, beſonders auf der Sonnenſeite, mit feinem
grauen Roſt überzogen, außer welchem ſich ſeine weiße
Puncte zeigen, aber ſelten, vielleicht nie, etwas Rothes. —
Das Fleiſch iſt grünlichweiß, veſt, zart, ſaftig, von
ſehr gutem Geſchmack und edlem Renettenparfüm. —
Die Frucht reift im December und hält ſich gut, bis
es wieder zeitige neue gibt. Man muß ſie nur lange am
Baum laſſen.
Der Baum wird mittelmäßig groß. Seine
Sommertriebe ſind ſchwank, ſehr wollig, ganz
grün, ſtark, aber fein punctirt: die Augen ſehr klein,
ganz wollig, auf platten Augenträgern: das Blatt iſt
rund eyförmig, gelblichgrün, faſt bogig gezähnt, und
hat Afterſpitzen.
125. Die kleine graue Weinrenette.
Ihren Namen führt ſie wegen der pikanten, feinen
Weinſäure, welche ihr Saft beſitzet. Ihre Form iſt
plattrund und gleicht einem mittelmäßigen Borsdörfer:
iſt 2 Zoll 2 Linien breit und 1½ Zoll hoch. Die Wöl-
bung um den Stiel iſt breiter, als die um die Blume. —
Dieſe hat lange, ſpitzige Blättchen, und ſtehet in einer
geräumigen, etwas tiefen Einſenkung, in welcher auch
zarte Falten ſich befinden. Der Stiel iſt ſtark und
½ Zoll lang. — Die Grundfarbe der Schale iſt ein
helles Grün. Allein ſie iſt überall mit einem grünlich-
grauen, rau anzufühlenden Roſt überzogen, und nur
ſtark beſonnte Früchte bekommen auf der Sonnenſeite
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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/216>, abgerufen am 21.12.2024.
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