und trägt alle Jahre: hat hellbraune röthliche Som- merschosse, mit einem Silberhäutchen überzogen: sehr kleine, vest aufliegende Augen, mit platten Au- genträgern, und ein großes, hellgrünes Blatt, das scharf gezähnt ist.
114. Die große oder doppelte Casseler Renette. Fig. 114.
Dieser sehr schöne und vortreffliche Apfel, gleichet gar sehr der Neujorker und der siegenden Re- nette. Ihre Gestalt nähert sich einer nach der Blume etwas abnehmenden Kugelform. Die stärkste Wölbung ist in der Mitte, und die Wölbung nach der Blume et- was weniges geschmeidiger, als nach dem Stiel. In der Breite hat die Frucht 3 Zoll und in der Höhe 21/2 Zoll. Die Blume hat lange, schmale, spitze Blättchen, die lange grün bleiben, und stehet in einer tiefen, schön aus- geschweiften Einsenkung in feinen Fältchen: der Stiel aber in einer tiefen, mit grauem Rost austapezirten Höhle: ist 1 Zoll lang und stehet über die Höhle hervor. -- Die Schale ist fein und glatt: bey der Reife goldgelb, die halbe Seite aber gegen die Sonne schön roth und darinnen dunkler roth gestreift, und die Schattenseite rein roth und zum Theil gelb. Die Puncte sind in der blaßrothen und gelben Farbe stark und bräunlich, im starken Roth aber fein und weißlich. Hin und wieder siehet man auch Rostanflüge. -- Das Fleisch ist weiß, ins Gelbliche spielend, fein, markicht, sehr saftig, und von einem erhabenen Geschmack, mit einem gewürzhaf-
C. Winter-Renetten. Taf. 7.
und trägt alle Jahre: hat hellbraune röthliche Som- merſchoſſe, mit einem Silberhäutchen überzogen: ſehr kleine, veſt aufliegende Augen, mit platten Au- genträgern, und ein großes, hellgrünes Blatt, das ſcharf gezähnt iſt.
114. Die große oder doppelte Caſſeler Renette. Fig. 114.
Dieſer ſehr ſchöne und vortreffliche Apfel, gleichet gar ſehr der Neujorker und der ſiegenden Re- nette. Ihre Geſtalt nähert ſich einer nach der Blume etwas abnehmenden Kugelform. Die ſtärkſte Wölbung iſt in der Mitte, und die Wölbung nach der Blume et- was weniges geſchmeidiger, als nach dem Stiel. In der Breite hat die Frucht 3 Zoll und in der Höhe 2½ Zoll. Die Blume hat lange, ſchmale, ſpitze Blättchen, die lange grün bleiben, und ſtehet in einer tiefen, ſchön aus- geſchweiften Einſenkung in feinen Fältchen: der Stiel aber in einer tiefen, mit grauem Roſt austapezirten Höhle: iſt 1 Zoll lang und ſtehet über die Höhle hervor. — Die Schale iſt fein und glatt: bey der Reife goldgelb, die halbe Seite aber gegen die Sonne ſchön roth und darinnen dunkler roth geſtreift, und die Schattenſeite rein roth und zum Theil gelb. Die Puncte ſind in der blaßrothen und gelben Farbe ſtark und bräunlich, im ſtarken Roth aber fein und weißlich. Hin und wieder ſiehet man auch Roſtanflüge. — Das Fleiſch iſt weiß, ins Gelbliche ſpielend, fein, markicht, ſehr ſaftig, und von einem erhabenen Geſchmack, mit einem gewürzhaf-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0205"n="157"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">C</hi>. <hirendition="#g">Winter</hi>-<hirendition="#g">Renetten</hi>. Taf. 7.</fw><lb/>
und trägt alle Jahre: hat hellbraune röthliche <hirendition="#g">Som</hi>-<lb/><hirendition="#g">merſchoſſe</hi>, mit einem Silberhäutchen überzogen:<lb/>ſehr kleine, veſt aufliegende <hirendition="#g">Augen</hi>, mit platten Au-<lb/>
genträgern, und ein großes, hellgrünes <hirendition="#g">Blatt</hi>, das<lb/>ſcharf gezähnt iſt.</p></div><lb/><divn="5"><head>114. <hirendition="#g">Die große oder doppelte Caſſeler<lb/>
Renette</hi>. Fig. 114.</head><lb/><p>Dieſer ſehr ſchöne und vortreffliche Apfel, gleichet<lb/>
gar ſehr der <hirendition="#g">Neujorker</hi> und der <hirendition="#g">ſiegenden Re</hi>-<lb/><hirendition="#g">nette</hi>. Ihre Geſtalt nähert ſich einer nach der Blume<lb/>
etwas abnehmenden Kugelform. Die ſtärkſte Wölbung<lb/>
iſt in der Mitte, und die Wölbung nach der Blume et-<lb/>
was weniges geſchmeidiger, als nach dem Stiel. In<lb/>
der Breite hat die Frucht 3 Zoll und in der Höhe 2½ Zoll.<lb/>
Die <hirendition="#g">Blume</hi> hat lange, ſchmale, ſpitze Blättchen, die<lb/>
lange grün bleiben, und ſtehet in einer tiefen, ſchön aus-<lb/>
geſchweiften Einſenkung in feinen Fältchen: der <hirendition="#g">Stiel</hi><lb/>
aber in einer tiefen, mit grauem Roſt austapezirten<lb/>
Höhle: iſt 1 Zoll lang und ſtehet über die Höhle hervor. —<lb/>
Die <hirendition="#g">Schale</hi> iſt fein und glatt: bey der Reife goldgelb,<lb/>
die halbe Seite aber gegen die Sonne ſchön roth und<lb/>
darinnen dunkler roth geſtreift, und die Schattenſeite<lb/>
rein roth und zum Theil gelb. Die Puncte ſind in der<lb/>
blaßrothen und gelben Farbe ſtark und bräunlich, im<lb/>ſtarken Roth aber fein und weißlich. Hin und wieder<lb/>ſiehet man auch Roſtanflüge. — Das <hirendition="#g">Fleiſch</hi> iſt weiß,<lb/>
ins Gelbliche ſpielend, fein, markicht, ſehr ſaftig, und<lb/>
von einem erhabenen Geſchmack, mit einem gewürzhaf-<lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[157/0205]
C. Winter-Renetten. Taf. 7.
und trägt alle Jahre: hat hellbraune röthliche Som-
merſchoſſe, mit einem Silberhäutchen überzogen:
ſehr kleine, veſt aufliegende Augen, mit platten Au-
genträgern, und ein großes, hellgrünes Blatt, das
ſcharf gezähnt iſt.
114. Die große oder doppelte Caſſeler
Renette. Fig. 114.
Dieſer ſehr ſchöne und vortreffliche Apfel, gleichet
gar ſehr der Neujorker und der ſiegenden Re-
nette. Ihre Geſtalt nähert ſich einer nach der Blume
etwas abnehmenden Kugelform. Die ſtärkſte Wölbung
iſt in der Mitte, und die Wölbung nach der Blume et-
was weniges geſchmeidiger, als nach dem Stiel. In
der Breite hat die Frucht 3 Zoll und in der Höhe 2½ Zoll.
Die Blume hat lange, ſchmale, ſpitze Blättchen, die
lange grün bleiben, und ſtehet in einer tiefen, ſchön aus-
geſchweiften Einſenkung in feinen Fältchen: der Stiel
aber in einer tiefen, mit grauem Roſt austapezirten
Höhle: iſt 1 Zoll lang und ſtehet über die Höhle hervor. —
Die Schale iſt fein und glatt: bey der Reife goldgelb,
die halbe Seite aber gegen die Sonne ſchön roth und
darinnen dunkler roth geſtreift, und die Schattenſeite
rein roth und zum Theil gelb. Die Puncte ſind in der
blaßrothen und gelben Farbe ſtark und bräunlich, im
ſtarken Roth aber fein und weißlich. Hin und wieder
ſiehet man auch Roſtanflüge. — Das Fleiſch iſt weiß,
ins Gelbliche ſpielend, fein, markicht, ſehr ſaftig, und
von einem erhabenen Geſchmack, mit einem gewürzhaf-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/205>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.