Gebrauch vortrefflich, und hält sich lange in den Win- ter. -- Das Kernhaus ist regulär und der Größe der Frucht angemessen, aber nicht calvillartig. Die Kerne sind sehr dick, fast rund und gelblichbraun. -- Die Frucht reift im November.
Der Baum wird sehr groß, gesund und alt. Seine Blüthe ist prächtig, und hat mit seiner Frucht den schönen Vortheil, daß sich dieselbe am Baume so vest hält, daß sie der Sturmwind, ohngeachtet ihrer Schwere, nicht leicht abwirft. Seine Sommertriebe sind groß, stark, dünnwollig, mit Silberhäutchen be- legt, dunkelbraunroth, mit schönen weißen, gut ver- theilten Puncten besetzt: die Augen mittelmäßig groß, stumpf, wollig, und haben gerippte vorstehende Augen- träger: das Blatt ist oval, dunkelgrün, mattglänzend, scharf und grob gezähnt.
95. Der Prälatenapfel.
Auch ein vorzüglich schätzbarer Apfel für die Wirth- schaft, aber auch zum frischen Genuß nicht zu verwerfen, da er den Parfüm des Matapfels hat, und nicht ganz ohne Gewürz ist. -- Seine Form ist, -- wie es überhaupt besonders diese Classe Aepfel macht, -- sehr abwechselnd, bald platt, bald etwas hochaussehend kugelförmig, oder flachrund zugespitzt. Eine vollkom- mene Frucht hat 31/2 Zoll in die Breite und 2 Zoll 9 Li- nien in der Höhe -- Die Blume stehet in einer tie- fen, schüsselförmigen Einsenkung, die mit Falten und Rippen umgeben ist, wovon mehrere breitkantig über
9
C. Winter-Rambur. Taf. 6.
Gebrauch vortrefflich, und hält ſich lange in den Win- ter. — Das Kernhaus iſt regulär und der Größe der Frucht angemeſſen, aber nicht calvillartig. Die Kerne ſind ſehr dick, faſt rund und gelblichbraun. — Die Frucht reift im November.
Der Baum wird ſehr groß, geſund und alt. Seine Blüthe iſt prächtig, und hat mit ſeiner Frucht den ſchönen Vortheil, daß ſich dieſelbe am Baume ſo veſt hält, daß ſie der Sturmwind, ohngeachtet ihrer Schwere, nicht leicht abwirft. Seine Sommertriebe ſind groß, ſtark, dünnwollig, mit Silberhäutchen be- legt, dunkelbraunroth, mit ſchönen weißen, gut ver- theilten Puncten beſetzt: die Augen mittelmäßig groß, ſtumpf, wollig, und haben gerippte vorſtehende Augen- träger: das Blatt iſt oval, dunkelgrün, mattglänzend, ſcharf und grob gezähnt.
95. Der Prälatenapfel.
Auch ein vorzüglich ſchätzbarer Apfel für die Wirth- ſchaft, aber auch zum friſchen Genuß nicht zu verwerfen, da er den Parfüm des Matapfels hat, und nicht ganz ohne Gewürz iſt. — Seine Form iſt, — wie es überhaupt beſonders dieſe Claſſe Aepfel macht, — ſehr abwechſelnd, bald platt, bald etwas hochausſehend kugelförmig, oder flachrund zugeſpitzt. Eine vollkom- mene Frucht hat 3½ Zoll in die Breite und 2 Zoll 9 Li- nien in der Höhe — Die Blume ſtehet in einer tie- fen, ſchüſſelförmigen Einſenkung, die mit Falten und Rippen umgeben iſt, wovon mehrere breitkantig über
9
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0177"n="129"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">C</hi>. <hirendition="#g">Winter</hi>-<hirendition="#g">Rambur</hi>. Taf. 6.</fw><lb/>
Gebrauch vortrefflich, und hält ſich lange in den Win-<lb/>
ter. — Das <hirendition="#g">Kernhaus</hi> iſt regulär und der Größe<lb/>
der Frucht angemeſſen, aber nicht calvillartig. Die<lb/>
Kerne ſind ſehr dick, faſt rund und gelblichbraun. —<lb/>
Die Frucht <hirendition="#g">reift</hi> im November.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Baum</hi> wird ſehr groß, geſund und alt.<lb/>
Seine Blüthe iſt prächtig, und hat mit ſeiner Frucht<lb/>
den ſchönen Vortheil, daß ſich dieſelbe am Baume ſo<lb/>
veſt hält, daß ſie der Sturmwind, ohngeachtet ihrer<lb/>
Schwere, nicht leicht abwirft. Seine <hirendition="#g">Sommertriebe</hi><lb/>ſind groß, ſtark, dünnwollig, mit Silberhäutchen be-<lb/>
legt, dunkelbraunroth, mit ſchönen weißen, gut ver-<lb/>
theilten Puncten beſetzt: die <hirendition="#g">Augen</hi> mittelmäßig groß,<lb/>ſtumpf, wollig, und haben gerippte vorſtehende Augen-<lb/>
träger: das <hirendition="#g">Blatt</hi> iſt oval, dunkelgrün, mattglänzend,<lb/>ſcharf und grob gezähnt.</p></div><lb/><divn="5"><head>95. <hirendition="#g">Der Prälatenapfel</hi>.</head><lb/><p>Auch ein vorzüglich ſchätzbarer Apfel für die Wirth-<lb/>ſchaft, aber auch zum friſchen Genuß nicht zu verwerfen,<lb/>
da er den Parfüm des <hirendition="#g">Matapfels</hi> hat, und nicht<lb/>
ganz ohne Gewürz iſt. — Seine <hirendition="#g">Form</hi> iſt, — wie<lb/>
es überhaupt beſonders dieſe Claſſe Aepfel macht, —<lb/>ſehr abwechſelnd, bald platt, bald etwas hochausſehend<lb/>
kugelförmig, oder flachrund zugeſpitzt. Eine vollkom-<lb/>
mene Frucht hat 3½ Zoll in die Breite und 2 Zoll 9 Li-<lb/>
nien in der Höhe — Die <hirendition="#g">Blume</hi>ſtehet in einer tie-<lb/>
fen, ſchüſſelförmigen Einſenkung, die mit Falten und<lb/>
Rippen umgeben iſt, wovon mehrere breitkantig über<lb/><fwplace="bottom"type="sig">9</fw><lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[129/0177]
C. Winter-Rambur. Taf. 6.
Gebrauch vortrefflich, und hält ſich lange in den Win-
ter. — Das Kernhaus iſt regulär und der Größe
der Frucht angemeſſen, aber nicht calvillartig. Die
Kerne ſind ſehr dick, faſt rund und gelblichbraun. —
Die Frucht reift im November.
Der Baum wird ſehr groß, geſund und alt.
Seine Blüthe iſt prächtig, und hat mit ſeiner Frucht
den ſchönen Vortheil, daß ſich dieſelbe am Baume ſo
veſt hält, daß ſie der Sturmwind, ohngeachtet ihrer
Schwere, nicht leicht abwirft. Seine Sommertriebe
ſind groß, ſtark, dünnwollig, mit Silberhäutchen be-
legt, dunkelbraunroth, mit ſchönen weißen, gut ver-
theilten Puncten beſetzt: die Augen mittelmäßig groß,
ſtumpf, wollig, und haben gerippte vorſtehende Augen-
träger: das Blatt iſt oval, dunkelgrün, mattglänzend,
ſcharf und grob gezähnt.
95. Der Prälatenapfel.
Auch ein vorzüglich ſchätzbarer Apfel für die Wirth-
ſchaft, aber auch zum friſchen Genuß nicht zu verwerfen,
da er den Parfüm des Matapfels hat, und nicht
ganz ohne Gewürz iſt. — Seine Form iſt, — wie
es überhaupt beſonders dieſe Claſſe Aepfel macht, —
ſehr abwechſelnd, bald platt, bald etwas hochausſehend
kugelförmig, oder flachrund zugeſpitzt. Eine vollkom-
mene Frucht hat 3½ Zoll in die Breite und 2 Zoll 9 Li-
nien in der Höhe — Die Blume ſtehet in einer tie-
fen, ſchüſſelförmigen Einſenkung, die mit Falten und
Rippen umgeben iſt, wovon mehrere breitkantig über
9
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/177>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.