locker, feinkörnig, sehr saftig, mit einem angenehmen Rosenparfüm: das Kernhaus geräumig, hat aber wenig vollkommene Kerne. -- Die Frucht zeitiget gegen Ende August und hält sich kaum 14 Tage.
Der Baum wächst lebhaft, und wird überaus fruchtbar: trägt auch schon im dritten Jahr auf Johan- nisstamm. Seine Sommerschosse sind stark, schwärzlich braunroth, gegenüber olivengrün, sehr wol- lig, und mit sehr vielen grauen, länglichten Puncten besetzt: die Augen ziemlich groß, anliegend, und ha- ben flache Augenträger: das Blatt groß, länglich, dunkelgrün, stumpf gezähnt.
57. Der edle Rosenstreifling. Fig. 57.
Ein vortrefflicher, sehr Empfehlungswürdiger Sommer- Herbst- und Winterapfel, welcher Schön- heit, Delikatesse, Haltbarkeit und viele andere Vorzüge in sich vereiniget. Er scheint eine deutsche Nationalfrucht zu seyn, auf die ein Gartenbesitzer stolz seyn kann. -- Seine Größe ist mittelmäßig, 2 Zoll hoch und 21/2 Zoll breit, und in seiner Form erhaben rund. Seine größte Breite ist unten bey der Stielwölbung und gehet bis über die Mitte, von da der Bauch sich gegen die Blume sanft abnehmend, kurz und so zuwölbet, daß der Blu- me eine kleine Fläche bleibt. Diese hat lange Blättchen und sitzt in einer kleinen geringen Vertiefung in kaum merkbaren Fältchen, die sich selten auf der Frucht in Erhöhungen spühren lassen. Der Stiel stehet in einer tiefen, weit ausgeschweiften Höhlung, und gehet über
6
A. Sommer-Roſenäpfel. Taf. 4.
locker, feinkörnig, ſehr ſaftig, mit einem angenehmen Roſenparfüm: das Kernhaus geräumig, hat aber wenig vollkommene Kerne. — Die Frucht zeitiget gegen Ende Auguſt und hält ſich kaum 14 Tage.
Der Baum wächſt lebhaft, und wird überaus fruchtbar: trägt auch ſchon im dritten Jahr auf Johan- nisſtamm. Seine Sommerſchoſſe ſind ſtark, ſchwärzlich braunroth, gegenüber olivengrün, ſehr wol- lig, und mit ſehr vielen grauen, länglichten Puncten beſetzt: die Augen ziemlich groß, anliegend, und ha- ben flache Augenträger: das Blatt groß, länglich, dunkelgrün, ſtumpf gezähnt.
57. Der edle Roſenſtreifling. Fig. 57.
Ein vortrefflicher, ſehr Empfehlungswürdiger Sommer- Herbſt- und Winterapfel, welcher Schön- heit, Delikateſſe, Haltbarkeit und viele andere Vorzüge in ſich vereiniget. Er ſcheint eine deutſche Nationalfrucht zu ſeyn, auf die ein Gartenbeſitzer ſtolz ſeyn kann. — Seine Größe iſt mittelmäßig, 2 Zoll hoch und 2½ Zoll breit, und in ſeiner Form erhaben rund. Seine größte Breite iſt unten bey der Stielwölbung und gehet bis über die Mitte, von da der Bauch ſich gegen die Blume ſanft abnehmend, kurz und ſo zuwölbet, daß der Blu- me eine kleine Fläche bleibt. Dieſe hat lange Blättchen und ſitzt in einer kleinen geringen Vertiefung in kaum merkbaren Fältchen, die ſich ſelten auf der Frucht in Erhöhungen ſpühren laſſen. Der Stiel ſtehet in einer tiefen, weit ausgeſchweiften Höhlung, und gehet über
6
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0129"n="81"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">A</hi>. <hirendition="#g">Sommer</hi>-<hirendition="#g">Roſenäpfel</hi>. Taf. 4.</fw><lb/>
locker, feinkörnig, ſehr ſaftig, mit einem angenehmen<lb/>
Roſenparfüm: das <hirendition="#g">Kernhaus</hi> geräumig, hat aber<lb/>
wenig vollkommene Kerne. — Die Frucht <hirendition="#g">zeitiget</hi><lb/>
gegen Ende Auguſt und hält ſich kaum 14 Tage.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Baum</hi> wächſt lebhaft, und wird überaus<lb/>
fruchtbar: trägt auch ſchon im dritten Jahr auf Johan-<lb/>
nisſtamm. Seine <hirendition="#g">Sommerſchoſſe</hi>ſind ſtark,<lb/>ſchwärzlich braunroth, gegenüber olivengrün, ſehr wol-<lb/>
lig, und mit ſehr vielen grauen, länglichten Puncten<lb/>
beſetzt: die <hirendition="#g">Augen</hi> ziemlich groß, anliegend, und ha-<lb/>
ben flache Augenträger: das <hirendition="#g">Blatt</hi> groß, länglich,<lb/>
dunkelgrün, ſtumpf gezähnt.</p></div><lb/><divn="5"><head>57. <hirendition="#g">Der edle Roſenſtreifling</hi>. Fig. 57.</head><lb/><p>Ein vortrefflicher, ſehr Empfehlungswürdiger<lb/>
Sommer- Herbſt- und Winterapfel, welcher Schön-<lb/>
heit, Delikateſſe, Haltbarkeit und viele andere Vorzüge<lb/>
in ſich vereiniget. Er ſcheint eine deutſche Nationalfrucht<lb/>
zu ſeyn, auf die ein Gartenbeſitzer ſtolz ſeyn kann. —<lb/>
Seine Größe iſt mittelmäßig, 2 Zoll hoch und 2½ Zoll<lb/>
breit, und in ſeiner Form erhaben rund. Seine größte<lb/>
Breite iſt unten bey der Stielwölbung und gehet bis<lb/>
über die Mitte, von da der Bauch ſich gegen die Blume<lb/>ſanft abnehmend, kurz und ſo zuwölbet, daß der <hirendition="#g">Blu</hi>-<lb/><hirendition="#g">me</hi> eine kleine Fläche bleibt. Dieſe hat lange Blättchen<lb/>
und ſitzt in einer kleinen geringen Vertiefung in kaum<lb/>
merkbaren Fältchen, die ſich ſelten auf der Frucht in<lb/>
Erhöhungen ſpühren laſſen. Der <hirendition="#g">Stiel</hi>ſtehet in einer<lb/>
tiefen, weit ausgeſchweiften Höhlung, und gehet über<lb/><fwplace="bottom"type="sig">6</fw><lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[81/0129]
A. Sommer-Roſenäpfel. Taf. 4.
locker, feinkörnig, ſehr ſaftig, mit einem angenehmen
Roſenparfüm: das Kernhaus geräumig, hat aber
wenig vollkommene Kerne. — Die Frucht zeitiget
gegen Ende Auguſt und hält ſich kaum 14 Tage.
Der Baum wächſt lebhaft, und wird überaus
fruchtbar: trägt auch ſchon im dritten Jahr auf Johan-
nisſtamm. Seine Sommerſchoſſe ſind ſtark,
ſchwärzlich braunroth, gegenüber olivengrün, ſehr wol-
lig, und mit ſehr vielen grauen, länglichten Puncten
beſetzt: die Augen ziemlich groß, anliegend, und ha-
ben flache Augenträger: das Blatt groß, länglich,
dunkelgrün, ſtumpf gezähnt.
57. Der edle Roſenſtreifling. Fig. 57.
Ein vortrefflicher, ſehr Empfehlungswürdiger
Sommer- Herbſt- und Winterapfel, welcher Schön-
heit, Delikateſſe, Haltbarkeit und viele andere Vorzüge
in ſich vereiniget. Er ſcheint eine deutſche Nationalfrucht
zu ſeyn, auf die ein Gartenbeſitzer ſtolz ſeyn kann. —
Seine Größe iſt mittelmäßig, 2 Zoll hoch und 2½ Zoll
breit, und in ſeiner Form erhaben rund. Seine größte
Breite iſt unten bey der Stielwölbung und gehet bis
über die Mitte, von da der Bauch ſich gegen die Blume
ſanft abnehmend, kurz und ſo zuwölbet, daß der Blu-
me eine kleine Fläche bleibt. Dieſe hat lange Blättchen
und ſitzt in einer kleinen geringen Vertiefung in kaum
merkbaren Fältchen, die ſich ſelten auf der Frucht in
Erhöhungen ſpühren laſſen. Der Stiel ſtehet in einer
tiefen, weit ausgeſchweiften Höhlung, und gehet über
6
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/129>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.