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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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A. Sommer-Rosenäpfel. Taf. 4.
48. Der Revalsche Birnapfel. Fig. 48.

Was zuvor vom Zikadiren des Astrakanischen Apfels
gemeldet worden, gilt alles auch hier und ist eben das
bey diesem seinem russischen Bruder. Seiner Gestalt
nach ist er auch ungemein schön, größtentheils plattrund,
bisweilen auch kugelförmig, 21/2 Zoll breit und 2 Zoll
hoch. Seine größte Wölbung ist in der Mitte, und
seine Abrundung gegen die Blume, da er sich platt ab-
rundet, ist merklich kleiner, als die gegen den Stiel.
Die Blume ist auch lang gespitzt und grün, weißwol-
lig und sitzt in einer tiefen Einsenkung, die mit einigen
feinen Falten besetzt ist, welche einige ganz flache, fast
unmerkliche Erhöhungen über die Frucht verursachen.
Jedoch ist häufig eine Seite höher als die andere. Der
Stiel ist gewöhnlich dünne, und stehet meist der Stiel-
höhle gleich, manchmal aber ist er auch länger. Die
Stielhöhle ist mit gelbgrauem Rost ausgefüttert, der
sich oft auf die Stielwölbung ausbreitet. -- Die Schale
ist ebenfalls überaus zart, hellgrün und mit der vollen
Zeitigung blaßgelb. Dabey aber sind die besonnten
Früchte mit vielen, kurz abgesetzten schönen Carmosin-
streifen besetzt und dazwischen roth punctirt. Sonst aber
hat sie keine eigentliche Puncte, aber öfters kleine Rost-
flecken. -- Die Frucht hat bey ihrer vollen Zeitigung
einen ungemein starken angenehmen Geruch. Das
Fleisch, wenn es nicht zikadiret ist, spielt etwas ins
Gelbliche, ist sehr fein, locker, saftig, zuckerhaft mit
einem gewürzhaftem Parfüm. Das Kernhaus ist
weit und hat viele kleine hellbraune Kerne, und die

A. Sommer-Roſenäpfel. Taf. 4.
48. Der Revalſche Birnapfel. Fig. 48.

Was zuvor vom Zikadiren des Aſtrakaniſchen Apfels
gemeldet worden, gilt alles auch hier und iſt eben das
bey dieſem ſeinem ruſſiſchen Bruder. Seiner Geſtalt
nach iſt er auch ungemein ſchön, größtentheils plattrund,
bisweilen auch kugelförmig, 2½ Zoll breit und 2 Zoll
hoch. Seine größte Wölbung iſt in der Mitte, und
ſeine Abrundung gegen die Blume, da er ſich platt ab-
rundet, iſt merklich kleiner, als die gegen den Stiel.
Die Blume iſt auch lang geſpitzt und grün, weißwol-
lig und ſitzt in einer tiefen Einſenkung, die mit einigen
feinen Falten beſetzt iſt, welche einige ganz flache, faſt
unmerkliche Erhöhungen über die Frucht verurſachen.
Jedoch iſt häufig eine Seite höher als die andere. Der
Stiel iſt gewöhnlich dünne, und ſtehet meiſt der Stiel-
höhle gleich, manchmal aber iſt er auch länger. Die
Stielhöhle iſt mit gelbgrauem Roſt ausgefüttert, der
ſich oft auf die Stielwölbung ausbreitet. — Die Schale
iſt ebenfalls überaus zart, hellgrün und mit der vollen
Zeitigung blaßgelb. Dabey aber ſind die beſonnten
Früchte mit vielen, kurz abgeſetzten ſchönen Carmoſin-
ſtreifen beſetzt und dazwiſchen roth punctirt. Sonſt aber
hat ſie keine eigentliche Puncte, aber öfters kleine Roſt-
flecken. — Die Frucht hat bey ihrer vollen Zeitigung
einen ungemein ſtarken angenehmen Geruch. Das
Fleiſch, wenn es nicht zikadiret iſt, ſpielt etwas ins
Gelbliche, iſt ſehr fein, locker, ſaftig, zuckerhaft mit
einem gewürzhaftem Parfüm. Das Kernhaus iſt
weit und hat viele kleine hellbraune Kerne, und die

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[71/0119] A. Sommer-Roſenäpfel. Taf. 4. 48. Der Revalſche Birnapfel. Fig. 48. Was zuvor vom Zikadiren des Aſtrakaniſchen Apfels gemeldet worden, gilt alles auch hier und iſt eben das bey dieſem ſeinem ruſſiſchen Bruder. Seiner Geſtalt nach iſt er auch ungemein ſchön, größtentheils plattrund, bisweilen auch kugelförmig, 2½ Zoll breit und 2 Zoll hoch. Seine größte Wölbung iſt in der Mitte, und ſeine Abrundung gegen die Blume, da er ſich platt ab- rundet, iſt merklich kleiner, als die gegen den Stiel. Die Blume iſt auch lang geſpitzt und grün, weißwol- lig und ſitzt in einer tiefen Einſenkung, die mit einigen feinen Falten beſetzt iſt, welche einige ganz flache, faſt unmerkliche Erhöhungen über die Frucht verurſachen. Jedoch iſt häufig eine Seite höher als die andere. Der Stiel iſt gewöhnlich dünne, und ſtehet meiſt der Stiel- höhle gleich, manchmal aber iſt er auch länger. Die Stielhöhle iſt mit gelbgrauem Roſt ausgefüttert, der ſich oft auf die Stielwölbung ausbreitet. — Die Schale iſt ebenfalls überaus zart, hellgrün und mit der vollen Zeitigung blaßgelb. Dabey aber ſind die beſonnten Früchte mit vielen, kurz abgeſetzten ſchönen Carmoſin- ſtreifen beſetzt und dazwiſchen roth punctirt. Sonſt aber hat ſie keine eigentliche Puncte, aber öfters kleine Roſt- flecken. — Die Frucht hat bey ihrer vollen Zeitigung einen ungemein ſtarken angenehmen Geruch. Das Fleiſch, wenn es nicht zikadiret iſt, ſpielt etwas ins Gelbliche, iſt ſehr fein, locker, ſaftig, zuckerhaft mit einem gewürzhaftem Parfüm. Das Kernhaus iſt weit und hat viele kleine hellbraune Kerne, und die

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/119>, abgerufen am 22.12.2024.