Farbe eingefaßt. -- Das Fleisch ist äußerst locker, zart und mild, daß man es mit der Zunge zerdrücken kann, und hat zwar nicht überflüßigen, doch hinreichen- den süßsäuerlichen, höchst angenehmen Saft und einen vortrefflichen Erdbeerenparfüm. -- Die Frucht zeitigt Mitte August und kann man sie vom Baume essen.
Der Baum wächst calvillenartig und wird nicht groß, aber überaus fruchtbar und bald tragbar. Seine Sommertriebe sind dünne, haben wenige, aber lange Wolle, sind hellröthlich, gegen über grün, fein und sparsam punctirt: die Augen klein, spitz, wollig und darunter roth, haben kleine, sehr wenig vorstehende Träger. Das Blatt ist sehr klein, rund oval, gelb- grün, matt, grob und spitz gezähnt, und hat kleine Afterblättchen. -- Besonders taugen diese und derglei- chen Sorten gut zu Zwerg. Sie verlangen aber vorzüg- lich den Doucin zur Unterlage.
47. Der Astrakanische Apfel. Zikadapfel. Moskoviter Apfel. Russischer Eisapfel. P. d'Astracan. Transparente. Naliwi Jablokj.
Diese merkwürdige, russische Sommerfrucht, fin- det wohl hier ihre gemäßeste Stelle, zumal ihr Kern haus calvillartig, und sie auch wegen ihrem Saft und Parfüm dieser Ordnung eine Zierde ist. -- Dieser Apfel stammt aus dem warmen Astrakan und hat sich in dem kalten Rußland als eine Sommerfrucht, die mit ihrer Reife gerade in den heißen Punct fällt, da bey ihnen die Sonne am höchsten stehet, ganz naturalisirt und zu einem
A. Sommer-Roſenäpfel. Taf. 4.
Farbe eingefaßt. — Das Fleiſch iſt äußerſt locker, zart und mild, daß man es mit der Zunge zerdrücken kann, und hat zwar nicht überflüßigen, doch hinreichen- den ſüßſäuerlichen, höchſt angenehmen Saft und einen vortrefflichen Erdbeerenparfüm. — Die Frucht zeitigt Mitte Auguſt und kann man ſie vom Baume eſſen.
Der Baum wächſt calvillenartig und wird nicht groß, aber überaus fruchtbar und bald tragbar. Seine Sommertriebe ſind dünne, haben wenige, aber lange Wolle, ſind hellröthlich, gegen über grün, fein und ſparſam punctirt: die Augen klein, ſpitz, wollig und darunter roth, haben kleine, ſehr wenig vorſtehende Träger. Das Blatt iſt ſehr klein, rund oval, gelb- grün, matt, grob und ſpitz gezähnt, und hat kleine Afterblättchen. — Beſonders taugen dieſe und derglei- chen Sorten gut zu Zwerg. Sie verlangen aber vorzüg- lich den Douçin zur Unterlage.
47. Der Aſtrakaniſche Apfel. Zikadapfel. Moskoviter Apfel. Ruſſiſcher Eisapfel. P. d'Astracan. Transparente. Naliwi Jablokj.
Dieſe merkwürdige, ruſſiſche Sommerfrucht, fin- det wohl hier ihre gemäßeſte Stelle, zumal ihr Kern haus calvillartig, und ſie auch wegen ihrem Saft und Parfüm dieſer Ordnung eine Zierde iſt. — Dieſer Apfel ſtammt aus dem warmen Aſtrakan und hat ſich in dem kalten Rußland als eine Sommerfrucht, die mit ihrer Reife gerade in den heißen Punct fällt, da bey ihnen die Sonne am höchſten ſtehet, ganz naturaliſirt und zu einem
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0115"n="67"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">A</hi>. <hirendition="#g">Sommer</hi>-<hirendition="#g">Roſenäpfel</hi>. Taf. 4.</fw><lb/>
Farbe eingefaßt. — Das <hirendition="#g">Fleiſch</hi> iſt äußerſt locker,<lb/>
zart und mild, daß man es mit der Zunge zerdrücken<lb/>
kann, und hat zwar nicht überflüßigen, doch hinreichen-<lb/>
den ſüßſäuerlichen, höchſt angenehmen Saft und einen<lb/>
vortrefflichen Erdbeerenparfüm. — Die Frucht <hirendition="#g">zeitigt</hi><lb/>
Mitte Auguſt und kann man ſie vom Baume eſſen.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Baum</hi> wächſt calvillenartig und wird nicht<lb/>
groß, aber überaus fruchtbar und bald tragbar. Seine<lb/><hirendition="#g">Sommertriebe</hi>ſind dünne, haben wenige, aber<lb/>
lange Wolle, ſind hellröthlich, gegen über grün, fein<lb/>
und ſparſam punctirt: die <hirendition="#g">Augen</hi> klein, ſpitz, wollig<lb/>
und darunter roth, haben kleine, ſehr wenig vorſtehende<lb/>
Träger. Das <hirendition="#g">Blatt</hi> iſt ſehr klein, rund oval, gelb-<lb/>
grün, matt, grob und ſpitz gezähnt, und hat kleine<lb/>
Afterblättchen. — Beſonders taugen dieſe und derglei-<lb/>
chen Sorten gut zu Zwerg. Sie verlangen aber vorzüg-<lb/>
lich den <hirendition="#aq">Douçin</hi> zur Unterlage.</p></div><lb/><divn="5"><head>47. <hirendition="#g">Der Aſtrakaniſche Apfel</hi>. <hirendition="#g">Zikadapfel</hi>.<lb/><hirendition="#g">Moskoviter Apfel</hi>. <hirendition="#g">Ruſſiſcher Eisapfel</hi>.<lb/><hirendition="#aq">P</hi>. <hirendition="#aq">d'Astracan. Transparente. Naliwi Jablokj.</hi></head><lb/><p>Dieſe merkwürdige, ruſſiſche Sommerfrucht, fin-<lb/>
det wohl hier ihre gemäßeſte Stelle, zumal ihr Kern<lb/>
haus calvillartig, und ſie auch wegen ihrem Saft und<lb/>
Parfüm dieſer Ordnung eine Zierde iſt. — Dieſer Apfel<lb/>ſtammt aus dem warmen Aſtrakan und hat ſich in dem<lb/>
kalten Rußland als eine Sommerfrucht, die mit ihrer<lb/>
Reife gerade in den heißen Punct fällt, da bey ihnen die<lb/>
Sonne am höchſten ſtehet, ganz naturaliſirt und zu einem<lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[67/0115]
A. Sommer-Roſenäpfel. Taf. 4.
Farbe eingefaßt. — Das Fleiſch iſt äußerſt locker,
zart und mild, daß man es mit der Zunge zerdrücken
kann, und hat zwar nicht überflüßigen, doch hinreichen-
den ſüßſäuerlichen, höchſt angenehmen Saft und einen
vortrefflichen Erdbeerenparfüm. — Die Frucht zeitigt
Mitte Auguſt und kann man ſie vom Baume eſſen.
Der Baum wächſt calvillenartig und wird nicht
groß, aber überaus fruchtbar und bald tragbar. Seine
Sommertriebe ſind dünne, haben wenige, aber
lange Wolle, ſind hellröthlich, gegen über grün, fein
und ſparſam punctirt: die Augen klein, ſpitz, wollig
und darunter roth, haben kleine, ſehr wenig vorſtehende
Träger. Das Blatt iſt ſehr klein, rund oval, gelb-
grün, matt, grob und ſpitz gezähnt, und hat kleine
Afterblättchen. — Beſonders taugen dieſe und derglei-
chen Sorten gut zu Zwerg. Sie verlangen aber vorzüg-
lich den Douçin zur Unterlage.
47. Der Aſtrakaniſche Apfel. Zikadapfel.
Moskoviter Apfel. Ruſſiſcher Eisapfel.
P. d'Astracan. Transparente. Naliwi Jablokj.
Dieſe merkwürdige, ruſſiſche Sommerfrucht, fin-
det wohl hier ihre gemäßeſte Stelle, zumal ihr Kern
haus calvillartig, und ſie auch wegen ihrem Saft und
Parfüm dieſer Ordnung eine Zierde iſt. — Dieſer Apfel
ſtammt aus dem warmen Aſtrakan und hat ſich in dem
kalten Rußland als eine Sommerfrucht, die mit ihrer
Reife gerade in den heißen Punct fällt, da bey ihnen die
Sonne am höchſten ſtehet, ganz naturaliſirt und zu einem
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/115>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.