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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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A. Sommer-Rosenäpfel. Taf. 4.
I. Classe, III. Ordnung.
Rosenäpfel.

Dieser Ordnung von Cavillenart ist der Name der
Rosenäpfel beygelegt, weil einige, die wenigstens
sehr nahe mit den Calvillen verwandt sind, Rosen-
äpfel heißen, zu welchem Namen sie ihr rosenartiger
oder violenartiger oder sonst feiner Geschmack, der auf
wohlriechende Blumen sticht, berechtiget. Manche ha-
ben auch äußerlich, oder auch im Fleisch, wenn sie zer-
schnitten sind, einen Rosengeruch: einige auch eine Ro-
senfarbe. Viele zeigen zugleich ihre Verwandschaft mit
den Calvillen durch ein weites Kernhaus, durch inwen-
dige Röthe des Fleisches, durch den Duft und Puder,
den sie häufig auf dem Baum bekommen, und andere
Aehnlichkeiten, die ein geübtes Coup d'Oeil und feiner
Gaume leichter entdeckt, als man durch festgesetzte charac-
teristische Kennzeichen deutlich machen kann; zumal da
alle Aepfelsorten hieher gezogen werden, die sich nicht zu
den eigentlichen Calvillen, zu den Renetten und andern
Classen qualificiren, und nur einen Blumenreichen
Geruch und Parfüm
und -- was die Sommer-
und Herbstäpfel betrifft -- ein zartes, mildes Fleisch
haben. Sie sind, nebst den Fenullien oder Fencheläpfeln,
unter den Aepfeln gleichsam das, was die Muskateller-
birnen unter den Birnen sind, und machen ohngefehr
eine Nebenfamilie der Calvillen aus; gar viele aber sind
aufs genaueste mit ihnen verschwistert. -- Die meisten
sind Sommer- und Herbstobst; jedoch fehlt es auch dem
späten Winter nicht an diesem delikaten Nachtisch.

A. Sommer-Roſenäpfel. Taf. 4.
I. Claſſe, III. Ordnung.
Roſenäpfel.

Dieſer Ordnung von Cavillenart iſt der Name der
Roſenäpfel beygelegt, weil einige, die wenigſtens
ſehr nahe mit den Calvillen verwandt ſind, Roſen-
äpfel heißen, zu welchem Namen ſie ihr roſenartiger
oder violenartiger oder ſonſt feiner Geſchmack, der auf
wohlriechende Blumen ſticht, berechtiget. Manche ha-
ben auch äußerlich, oder auch im Fleiſch, wenn ſie zer-
ſchnitten ſind, einen Roſengeruch: einige auch eine Ro-
ſenfarbe. Viele zeigen zugleich ihre Verwandſchaft mit
den Calvillen durch ein weites Kernhaus, durch inwen-
dige Röthe des Fleiſches, durch den Duft und Puder,
den ſie häufig auf dem Baum bekommen, und andere
Aehnlichkeiten, die ein geübtes Coup d'Oeil und feiner
Gaume leichter entdeckt, als man durch feſtgeſetzte charac-
teriſtiſche Kennzeichen deutlich machen kann; zumal da
alle Aepfelſorten hieher gezogen werden, die ſich nicht zu
den eigentlichen Calvillen, zu den Renetten und andern
Claſſen qualificiren, und nur einen Blumenreichen
Geruch und Parfüm
und — was die Sommer-
und Herbſtäpfel betrifft — ein zartes, mildes Fleiſch
haben. Sie ſind, nebſt den Fenullien oder Fencheläpfeln,
unter den Aepfeln gleichſam das, was die Muskateller-
birnen unter den Birnen ſind, und machen ohngefehr
eine Nebenfamilie der Calvillen aus; gar viele aber ſind
aufs genaueſte mit ihnen verſchwiſtert. — Die meiſten
ſind Sommer- und Herbſtobſt; jedoch fehlt es auch dem
ſpäten Winter nicht an dieſem delikaten Nachtiſch.

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[61/0109] A. Sommer-Roſenäpfel. Taf. 4. I. Claſſe, III. Ordnung. Roſenäpfel. Dieſer Ordnung von Cavillenart iſt der Name der Roſenäpfel beygelegt, weil einige, die wenigſtens ſehr nahe mit den Calvillen verwandt ſind, Roſen- äpfel heißen, zu welchem Namen ſie ihr roſenartiger oder violenartiger oder ſonſt feiner Geſchmack, der auf wohlriechende Blumen ſticht, berechtiget. Manche ha- ben auch äußerlich, oder auch im Fleiſch, wenn ſie zer- ſchnitten ſind, einen Roſengeruch: einige auch eine Ro- ſenfarbe. Viele zeigen zugleich ihre Verwandſchaft mit den Calvillen durch ein weites Kernhaus, durch inwen- dige Röthe des Fleiſches, durch den Duft und Puder, den ſie häufig auf dem Baum bekommen, und andere Aehnlichkeiten, die ein geübtes Coup d'Oeil und feiner Gaume leichter entdeckt, als man durch feſtgeſetzte charac- teriſtiſche Kennzeichen deutlich machen kann; zumal da alle Aepfelſorten hieher gezogen werden, die ſich nicht zu den eigentlichen Calvillen, zu den Renetten und andern Claſſen qualificiren, und nur einen Blumenreichen Geruch und Parfüm und — was die Sommer- und Herbſtäpfel betrifft — ein zartes, mildes Fleiſch haben. Sie ſind, nebſt den Fenullien oder Fencheläpfeln, unter den Aepfeln gleichſam das, was die Muskateller- birnen unter den Birnen ſind, und machen ohngefehr eine Nebenfamilie der Calvillen aus; gar viele aber ſind aufs genaueſte mit ihnen verſchwiſtert. — Die meiſten ſind Sommer- und Herbſtobſt; jedoch fehlt es auch dem ſpäten Winter nicht an dieſem delikaten Nachtiſch.

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/109>, abgerufen am 03.12.2024.