geräumigen, ziemlich tiefen Einsenkung in feinen Falten, die sich als flache Erhöhungen über die Frucht verbreiten. Der Stiel ist ganz kurz, und seine Höhle tief und ausgeschweift, wenn sie nicht durch eine beuligte Verbil- dung der Frucht verändert wird. Sie ist mit grauem Rost austapezieret, der sich bis in die Stielwölbung her- auf ziehet. -- Die Schale ist bey der Reife zitronen- gelb und auf der Sonnenseite roth verwaschen; bey be- schatteten Früchten aber fehlet das Rothe oft ganz, und sind dann auf der Sonnenseite goldgelb. Die Puncte sind äußerst fein und gelblich im Rothen: dagegen zeigen sich oft viele Rostflecken und Züge. -- Die Frucht riecht stark und angenehm. Das Fleisch ist gelblich, fein, etwas locker, sehr saftig, von einem zuckerhaften Ge- schmack mit ziemlichem Gewürz, so auf Renettenparfüm sticht. Das Kernhaus ist geräumig und hat wenig vollkommene Kerne. -- Die Frucht wird lagerreif Ende October und hält sich bis Weihnachten.
Der Baum wächst gut und belaubt sich dichte mit großen Blättern, und gibt reichliche Aernten. Seine Sommertriebe sind lang und stark, wolligt, roth- braun und stark weißgrau punctirt: die Augen klein, herzförmig, weiß, vest anliegend, auf breiten flachen Augenträgern: die Blätter von den größten, die ey- förmig mit einer kurzen Spitze, grasgrün von Farbe und stumpfspitz gezähnt sind.
40. Der Melonenapfel. Fig. 40.
Von seiner Gestalt also genannt, die walzenförmig ist, 3 Zoll lang und 2 Zoll dick. Gegen den Stiel run-
C. Winter-Aepfel Taf. 4.
geräumigen, ziemlich tiefen Einſenkung in feinen Falten, die ſich als flache Erhöhungen über die Frucht verbreiten. Der Stiel iſt ganz kurz, und ſeine Höhle tief und ausgeſchweift, wenn ſie nicht durch eine beuligte Verbil- dung der Frucht verändert wird. Sie iſt mit grauem Roſt austapezieret, der ſich bis in die Stielwölbung her- auf ziehet. — Die Schale iſt bey der Reife zitronen- gelb und auf der Sonnenſeite roth verwaſchen; bey be- ſchatteten Früchten aber fehlet das Rothe oft ganz, und ſind dann auf der Sonnenſeite goldgelb. Die Puncte ſind äußerſt fein und gelblich im Rothen: dagegen zeigen ſich oft viele Roſtflecken und Züge. — Die Frucht riecht ſtark und angenehm. Das Fleiſch iſt gelblich, fein, etwas locker, ſehr ſaftig, von einem zuckerhaften Ge- ſchmack mit ziemlichem Gewürz, ſo auf Renettenparfüm ſticht. Das Kernhaus iſt geräumig und hat wenig vollkommene Kerne. — Die Frucht wird lagerreif Ende October und hält ſich bis Weihnachten.
Der Baum wächſt gut und belaubt ſich dichte mit großen Blättern, und gibt reichliche Aernten. Seine Sommertriebe ſind lang und ſtark, wolligt, roth- braun und ſtark weißgrau punctirt: die Augen klein, herzförmig, weiß, veſt anliegend, auf breiten flachen Augenträgern: die Blätter von den größten, die ey- förmig mit einer kurzen Spitze, grasgrün von Farbe und ſtumpfſpitz gezähnt ſind.
40. Der Melonenapfel. Fig. 40.
Von ſeiner Geſtalt alſo genannt, die walzenförmig iſt, 3 Zoll lang und 2 Zoll dick. Gegen den Stiel run-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0105"n="57"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">C</hi>. <hirendition="#g">Winter</hi>-<hirendition="#g">Aepfel</hi> Taf. 4.</fw><lb/>
geräumigen, ziemlich tiefen Einſenkung in feinen Falten,<lb/>
die ſich als flache Erhöhungen über die Frucht verbreiten.<lb/>
Der <hirendition="#g">Stiel</hi> iſt ganz kurz, und ſeine Höhle tief und<lb/>
ausgeſchweift, wenn ſie nicht durch eine beuligte Verbil-<lb/>
dung der Frucht verändert wird. Sie iſt mit grauem<lb/>
Roſt austapezieret, der ſich bis in die Stielwölbung her-<lb/>
auf ziehet. — Die <hirendition="#g">Schale</hi> iſt bey der Reife zitronen-<lb/>
gelb und auf der Sonnenſeite roth verwaſchen; bey be-<lb/>ſchatteten Früchten aber fehlet das Rothe oft ganz, und<lb/>ſind dann auf der Sonnenſeite goldgelb. Die Puncte<lb/>ſind äußerſt fein und gelblich im Rothen: dagegen zeigen<lb/>ſich oft viele Roſtflecken und Züge. — Die Frucht <hirendition="#g">riecht</hi><lb/>ſtark und angenehm. Das <hirendition="#g">Fleiſch</hi> iſt gelblich, fein,<lb/>
etwas locker, ſehr ſaftig, von einem zuckerhaften Ge-<lb/>ſchmack mit ziemlichem Gewürz, ſo auf Renettenparfüm<lb/>ſticht. Das <hirendition="#g">Kernhaus</hi> iſt geräumig und hat wenig<lb/>
vollkommene Kerne. — Die Frucht wird <hirendition="#g">lagerreif</hi><lb/>
Ende October und hält ſich bis Weihnachten.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Baum</hi> wächſt gut und belaubt ſich dichte<lb/>
mit großen Blättern, und gibt reichliche Aernten. Seine<lb/><hirendition="#g">Sommertriebe</hi>ſind lang und ſtark, wolligt, roth-<lb/>
braun und ſtark weißgrau punctirt: die <hirendition="#g">Augen</hi> klein,<lb/>
herzförmig, weiß, veſt anliegend, auf breiten flachen<lb/>
Augenträgern: die <hirendition="#g">Blätter</hi> von den größten, die ey-<lb/>
förmig mit einer kurzen Spitze, grasgrün von Farbe<lb/>
und ſtumpfſpitz gezähnt ſind.</p></div><lb/><divn="5"><head>40. <hirendition="#g">Der Melonenapfel</hi>. Fig. 40.</head><lb/><p>Von ſeiner Geſtalt alſo genannt, die walzenförmig<lb/>
iſt, 3 Zoll lang und 2 Zoll dick. Gegen den Stiel run-<lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[57/0105]
C. Winter-Aepfel Taf. 4.
geräumigen, ziemlich tiefen Einſenkung in feinen Falten,
die ſich als flache Erhöhungen über die Frucht verbreiten.
Der Stiel iſt ganz kurz, und ſeine Höhle tief und
ausgeſchweift, wenn ſie nicht durch eine beuligte Verbil-
dung der Frucht verändert wird. Sie iſt mit grauem
Roſt austapezieret, der ſich bis in die Stielwölbung her-
auf ziehet. — Die Schale iſt bey der Reife zitronen-
gelb und auf der Sonnenſeite roth verwaſchen; bey be-
ſchatteten Früchten aber fehlet das Rothe oft ganz, und
ſind dann auf der Sonnenſeite goldgelb. Die Puncte
ſind äußerſt fein und gelblich im Rothen: dagegen zeigen
ſich oft viele Roſtflecken und Züge. — Die Frucht riecht
ſtark und angenehm. Das Fleiſch iſt gelblich, fein,
etwas locker, ſehr ſaftig, von einem zuckerhaften Ge-
ſchmack mit ziemlichem Gewürz, ſo auf Renettenparfüm
ſticht. Das Kernhaus iſt geräumig und hat wenig
vollkommene Kerne. — Die Frucht wird lagerreif
Ende October und hält ſich bis Weihnachten.
Der Baum wächſt gut und belaubt ſich dichte
mit großen Blättern, und gibt reichliche Aernten. Seine
Sommertriebe ſind lang und ſtark, wolligt, roth-
braun und ſtark weißgrau punctirt: die Augen klein,
herzförmig, weiß, veſt anliegend, auf breiten flachen
Augenträgern: die Blätter von den größten, die ey-
förmig mit einer kurzen Spitze, grasgrün von Farbe
und ſtumpfſpitz gezähnt ſind.
40. Der Melonenapfel. Fig. 40.
Von ſeiner Geſtalt alſo genannt, die walzenförmig
iſt, 3 Zoll lang und 2 Zoll dick. Gegen den Stiel run-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/105>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.