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Chladni, Johann Martin: Allgemeine Geschichtswissenschaft. Leipzig, 1752.

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von zukünfftigen Dingen.
mit der Einrichtung unserer Handlungen, in so
ferne sie von dem Zukünfftigen abhanget. Denn
daß man nicht überall aufs zukünfftige zu sehen nö-
thig habe, haben wir gewiesen in den vernünffti-
gen Gedancken vom Wahrscheinlichen.

(VI. Betrachtung. §. 7.) 3. Daß, wenn ich
von fremden und äusserlichen Zufällen abstrahire,
ich von jeder Sache nach ihrer Art die innerlichen
Veränderungen zuverläßig voraus sehen kan.

§. 11.
Von Prognosticis.

Eine gegenwärtige Sache, darauf, vermöge
der Erfahrung, eine andere erfolget, heisset ein
Zeichen, Prognosticon. Jch sage, daß sich
Zeichen auf gewisse Erfahrungen gründen, nicht
aber auf eine deutliche Erkentniß, wie das nachfol-
gende aus dem vorhergehenden entstehet. Denn
so pflegt man das Wort Prognosticon zu nehmen.
Das Deutsche Wort Zeichen ist freylich sehr allge-
mein, so daß jede Sache, in so ferne man eine an-
dere daraus erkennet, ein Zeichen genennet wird.
Wer nun Prognostica feste stellen will, muß da-
bey, wie bey allen so genannten Erfahrungen,
verfahren, daß er nehmlich aus Zusammen-
haltung vieler ähnlichen Fälle etwas allgemeines
heraus bringt. (§. 41. C. 2.) Und dieses ist ein
Hauptstück vor die Aertzte.

§. 12.
B b 3

von zukuͤnfftigen Dingen.
mit der Einrichtung unſerer Handlungen, in ſo
ferne ſie von dem Zukuͤnfftigen abhanget. Denn
daß man nicht uͤberall aufs zukuͤnfftige zu ſehen noͤ-
thig habe, haben wir gewieſen in den vernuͤnffti-
gen Gedancken vom Wahrſcheinlichen.

(VI. Betrachtung. §. 7.) 3. Daß, wenn ich
von fremden und aͤuſſerlichen Zufaͤllen abſtrahire,
ich von jeder Sache nach ihrer Art die innerlichen
Veraͤnderungen zuverlaͤßig voraus ſehen kan.

§. 11.
Von Prognoſticis.

Eine gegenwaͤrtige Sache, darauf, vermoͤge
der Erfahrung, eine andere erfolget, heiſſet ein
Zeichen, Prognoſticon. Jch ſage, daß ſich
Zeichen auf gewiſſe Erfahrungen gruͤnden, nicht
aber auf eine deutliche Erkentniß, wie das nachfol-
gende aus dem vorhergehenden entſtehet. Denn
ſo pflegt man das Wort Prognoſticon zu nehmen.
Das Deutſche Wort Zeichen iſt freylich ſehr allge-
mein, ſo daß jede Sache, in ſo ferne man eine an-
dere daraus erkennet, ein Zeichen genennet wird.
Wer nun Prognoſtica feſte ſtellen will, muß da-
bey, wie bey allen ſo genannten Erfahrungen,
verfahren, daß er nehmlich aus Zuſammen-
haltung vieler aͤhnlichen Faͤlle etwas allgemeines
heraus bringt. (§. 41. C. 2.) Und dieſes iſt ein
Hauptſtuͤck vor die Aertzte.

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B b 3
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[389/0425] von zukuͤnfftigen Dingen. mit der Einrichtung unſerer Handlungen, in ſo ferne ſie von dem Zukuͤnfftigen abhanget. Denn daß man nicht uͤberall aufs zukuͤnfftige zu ſehen noͤ- thig habe, haben wir gewieſen in den vernuͤnffti- gen Gedancken vom Wahrſcheinlichen. (VI. Betrachtung. §. 7.) 3. Daß, wenn ich von fremden und aͤuſſerlichen Zufaͤllen abſtrahire, ich von jeder Sache nach ihrer Art die innerlichen Veraͤnderungen zuverlaͤßig voraus ſehen kan. §. 11. Von Prognoſticis. Eine gegenwaͤrtige Sache, darauf, vermoͤge der Erfahrung, eine andere erfolget, heiſſet ein Zeichen, Prognoſticon. Jch ſage, daß ſich Zeichen auf gewiſſe Erfahrungen gruͤnden, nicht aber auf eine deutliche Erkentniß, wie das nachfol- gende aus dem vorhergehenden entſtehet. Denn ſo pflegt man das Wort Prognoſticon zu nehmen. Das Deutſche Wort Zeichen iſt freylich ſehr allge- mein, ſo daß jede Sache, in ſo ferne man eine an- dere daraus erkennet, ein Zeichen genennet wird. Wer nun Prognoſtica feſte ſtellen will, muß da- bey, wie bey allen ſo genannten Erfahrungen, verfahren, daß er nehmlich aus Zuſammen- haltung vieler aͤhnlichen Faͤlle etwas allgemeines heraus bringt. (§. 41. C. 2.) Und dieſes iſt ein Hauptſtuͤck vor die Aertzte. §. 12. B b 3

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Zitationshilfe: Chladni, Johann Martin: Allgemeine Geschichtswissenschaft. Leipzig, 1752. , S. 389. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chladni_geschichtswissenschaft_1752/425>, abgerufen am 13.11.2024.