Chladni, Johann Martin: Allgemeine Geschichtswissenschaft. Leipzig, 1752.v. d. Begebenheiten der moral. Dinge. heit, entweder die Glieder, worunter die Be-gebenheiten der Hauptpersonen die merckwürdig- sten sind; oder die Theilnehmer: oder endlich die Fremden oder Zuschauer. Die letztern werden in der Welt wenig geachtet, ausser bey den Gelehrten. So wird denen Färbern wenig daran liegen, was man in einem andern Welt- theile, wo man ihre Färberey nicht braucht, da- von dencken möchte oder nicht: ein Gelehrter aber hat gemeiniglich Freude daran, wenn nur eine Menge Leute von seinen Gedancken und Erfin- dungen Nachricht haben. Der Unterschied kommt daher, weil man von Wissenschafften nicht leichte Nachricht erhält, oder auch einen blossen Zuschauer abgiebt, ohne endlich selbst daran durch die er- langte Erkentniß Theil zu nehmen. §. 23. Andere Eintheilungen der Begebenheiten. Da wir auch die Umstände eines moralischen ge-
v. d. Begebenheiten der moral. Dinge. heit, entweder die Glieder, worunter die Be-gebenheiten der Hauptperſonen die merckwuͤrdig- ſten ſind; oder die Theilnehmer: oder endlich die Fremden oder Zuſchauer. Die letztern werden in der Welt wenig geachtet, auſſer bey den Gelehrten. So wird denen Faͤrbern wenig daran liegen, was man in einem andern Welt- theile, wo man ihre Faͤrberey nicht braucht, da- von dencken moͤchte oder nicht: ein Gelehrter aber hat gemeiniglich Freude daran, wenn nur eine Menge Leute von ſeinen Gedancken und Erfin- dungen Nachricht haben. Der Unterſchied kommt daher, weil man von Wiſſenſchafften nicht leichte Nachricht erhaͤlt, oder auch einen bloſſen Zuſchauer abgiebt, ohne endlich ſelbſt daran durch die er- langte Erkentniß Theil zu nehmen. §. 23. Andere Eintheilungen der Begebenheiten. Da wir auch die Umſtaͤnde eines moraliſchen ge-
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v. d. Begebenheiten der moral. Dinge.
heit, entweder die Glieder, worunter die Be-
gebenheiten der Hauptperſonen die merckwuͤrdig-
ſten ſind; oder die Theilnehmer: oder endlich
die Fremden oder Zuſchauer. Die letztern
werden in der Welt wenig geachtet, auſſer bey
den Gelehrten. So wird denen Faͤrbern wenig
daran liegen, was man in einem andern Welt-
theile, wo man ihre Faͤrberey nicht braucht, da-
von dencken moͤchte oder nicht: ein Gelehrter aber
hat gemeiniglich Freude daran, wenn nur eine
Menge Leute von ſeinen Gedancken und Erfin-
dungen Nachricht haben. Der Unterſchied kommt
daher, weil man von Wiſſenſchafften nicht leichte
Nachricht erhaͤlt, oder auch einen bloſſen Zuſchauer
abgiebt, ohne endlich ſelbſt daran durch die er-
langte Erkentniß Theil zu nehmen.
§. 23.
Andere Eintheilungen der Begebenheiten.
Da wir auch die Umſtaͤnde eines moraliſchen
Weſens in das Aeuſſerliche, Verborgene, und Jn-
nerliche eingetheilt haben; ſo koͤnnen die Begeben-
heiten dieſer Dinge auch ſo eingetheilt werden,
daß ſie ſich entweder in Anſehung des Aeuſſerli-
chen, oder des Geheimen, oder des Jnnerli-
chen begeben. Alſo bey einer Banco iſt eine
aͤuſſerliche Veraͤnderung, nachdem recht vieles
baares Geld, oder nicht vorhanden; ingleichen,
daß dieſelbe wenig oder mehr Vorſteher hat:
in Anſehung des Geheimen, ob ſie mehr activ- oder
paſſiv-Schulden hat: in Anſehung des Jnnerli-
chen, ob ſie Credit hat. Die Hiſtorien beſtehen
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