hervor. Es gehören zu diesen Gelegenheitsursachen Erkältung, unzweckmäßige Nahrung, Diätfehler der Mutter oder Amme, Verstopfung, Unreinlichkeit u. s. w.
§. 1693.
Der Verlauf dieser Gelbsuchten ist gewöhnlich sehr gut- artig, das Wohlbefinden des Kindes ist nicht sehr gestört, die Ausleerungen erfolgen nicht (wie bei Erwachsenen) von weißer Farbe, das Kind schläft und trinkt oft wie gewöhnlich, und in Zeit von 6 oder 9 bis 12 Tagen kehrt die natürliche Farbe wieder zurück. Mitunter kann indeß die Krankheit auch mit andern Regelwidrigkeiten sich verbinden, es können Fie- berkrankheiten, Ausschläge, Aphthen, Unterleibsbeschwerden zu- gleich mit derselben vorkommen, zumal bei an sich schwächli- chen, schlecht genährten oder zu frühzeitig geborenen Kindern; in welchem Falle dann allerdings die sonst sehr günstige Pro- gnose weniger günstig ausfallen muß.
§. 1694.
Die Behandlung muß zunächst auf Beseitigung der Ge- legenheitsursachen und auf Herstellung einer regelmäßigen Diät und Pflege des Kindes gerichtet seyn. Außerdem sind öftere warme Bäder mit zugesetztem Aufgusse der Kamillenblumen, der Hb. serpilli u. s. w. vorzüglich nützlich *), so wie über- hnupt ein hinlänglich warmes Verhalten empfohlen werden muß. Wo endlich fehlerhafte Verdauung, mißfarbige Stühle, faures Erbrechen u. s. w. vorhanden sind, wird es nöthig von innern resolvirenden abführenden Mitteln Gebrauch zu machen. Die @ rhei aquosa, verdünnt durch Aqua foe- niculi und mit etwas Magnesia verbunden, die Aufgüsse der Manna und Tamarinden mit Mittelsalzen, öftere Lavements,
*) Die von Boer einmal empfohlenen kalten Bäder (Abh. u. Versuche. I. S. 147.) scheinen mir hierbei doch keineswegs an- wendbar.
hervor. Es gehoͤren zu dieſen Gelegenheitsurſachen Erkaͤltung, unzweckmaͤßige Nahrung, Diaͤtfehler der Mutter oder Amme, Verſtopfung, Unreinlichkeit u. ſ. w.
§. 1693.
Der Verlauf dieſer Gelbſuchten iſt gewoͤhnlich ſehr gut- artig, das Wohlbefinden des Kindes iſt nicht ſehr geſtoͤrt, die Ausleerungen erfolgen nicht (wie bei Erwachſenen) von weißer Farbe, das Kind ſchlaͤft und trinkt oft wie gewoͤhnlich, und in Zeit von 6 oder 9 bis 12 Tagen kehrt die natuͤrliche Farbe wieder zuruͤck. Mitunter kann indeß die Krankheit auch mit andern Regelwidrigkeiten ſich verbinden, es koͤnnen Fie- berkrankheiten, Ausſchlaͤge, Aphthen, Unterleibsbeſchwerden zu- gleich mit derſelben vorkommen, zumal bei an ſich ſchwaͤchli- chen, ſchlecht genaͤhrten oder zu fruͤhzeitig geborenen Kindern; in welchem Falle dann allerdings die ſonſt ſehr guͤnſtige Pro- gnoſe weniger guͤnſtig ausfallen muß.
§. 1694.
Die Behandlung muß zunaͤchſt auf Beſeitigung der Ge- legenheitsurſachen und auf Herſtellung einer regelmaͤßigen Diaͤt und Pflege des Kindes gerichtet ſeyn. Außerdem ſind oͤftere warme Baͤder mit zugeſetztem Aufguſſe der Kamillenblumen, der Hb. serpilli u. ſ. w. vorzuͤglich nuͤtzlich *), ſo wie uͤber- hnupt ein hinlaͤnglich warmes Verhalten empfohlen werden muß. Wo endlich fehlerhafte Verdauung, mißfarbige Stuͤhle, faures Erbrechen u. ſ. w. vorhanden ſind, wird es noͤthig von innern reſolvirenden abfuͤhrenden Mitteln Gebrauch zu machen. Die  rhei aquosa, verduͤnnt durch Aqua foe- niculi und mit etwas Magnesia verbunden, die Aufguͤſſe der Manna und Tamarinden mit Mittelſalzen, oͤftere Lavements,
*) Die von Boër einmal empfohlenen kalten Baͤder (Abh. u. Verſuche. I. S. 147.) ſcheinen mir hierbei doch keineswegs an- wendbar.
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hervor. Es gehoͤren zu dieſen Gelegenheitsurſachen Erkaͤltung,
unzweckmaͤßige Nahrung, Diaͤtfehler der Mutter oder Amme,
Verſtopfung, Unreinlichkeit u. ſ. w.
§. 1693.
Der Verlauf dieſer Gelbſuchten iſt gewoͤhnlich ſehr gut-
artig, das Wohlbefinden des Kindes iſt nicht ſehr geſtoͤrt,
die Ausleerungen erfolgen nicht (wie bei Erwachſenen) von
weißer Farbe, das Kind ſchlaͤft und trinkt oft wie gewoͤhnlich,
und in Zeit von 6 oder 9 bis 12 Tagen kehrt die natuͤrliche
Farbe wieder zuruͤck. Mitunter kann indeß die Krankheit auch
mit andern Regelwidrigkeiten ſich verbinden, es koͤnnen Fie-
berkrankheiten, Ausſchlaͤge, Aphthen, Unterleibsbeſchwerden zu-
gleich mit derſelben vorkommen, zumal bei an ſich ſchwaͤchli-
chen, ſchlecht genaͤhrten oder zu fruͤhzeitig geborenen Kindern;
in welchem Falle dann allerdings die ſonſt ſehr guͤnſtige Pro-
gnoſe weniger guͤnſtig ausfallen muß.
§. 1694.
Die Behandlung muß zunaͤchſt auf Beſeitigung der Ge-
legenheitsurſachen und auf Herſtellung einer regelmaͤßigen Diaͤt
und Pflege des Kindes gerichtet ſeyn. Außerdem ſind oͤftere
warme Baͤder mit zugeſetztem Aufguſſe der Kamillenblumen,
der Hb. serpilli u. ſ. w. vorzuͤglich nuͤtzlich *), ſo wie uͤber-
hnupt ein hinlaͤnglich warmes Verhalten empfohlen werden
muß. Wo endlich fehlerhafte Verdauung, mißfarbige Stuͤhle,
faures Erbrechen u. ſ. w. vorhanden ſind, wird es noͤthig
von innern reſolvirenden abfuͤhrenden Mitteln Gebrauch zu
machen. Die  rhei aquosa, verduͤnnt durch Aqua foe-
niculi und mit etwas Magnesia verbunden, die Aufguͤſſe der
Manna und Tamarinden mit Mittelſalzen, oͤftere Lavements,
*) Die von Boër einmal empfohlenen kalten Baͤder (Abh. u.
Verſuche. I. S. 147.) ſcheinen mir hierbei doch keineswegs an-
wendbar.
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 627. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/653>, abgerufen am 21.11.2024.
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