dimente überzähliger Finger oder Zehen, kleinere oder größere Balggeschwülste, machen eine so einfache chirurgische Hülfs- leistung nothwendig, daß weitere Erörterungen darüber über- flüssig werden. Hingegen erfordern einige andere etwas aus- führlichere Betrachtung.
1. Wasserkopf (Hydrocephalus.)
§. 1652.
Man unterscheidet den innern und äußern Wasserkopf; bei dem erstern, gewöhnlichern, sind die oft ausgedehnten Hirn- höhlen, bei häufig äußerst verdünnter Gehirnsubstanz, der Sitz des Uebels, der Umfang des Kopfs ist äußerst groß (bis 30 Zoll) und die Fontanellen und Räthe sind sehr breit; bei dem äußern (nach Meckel) ist das Wasser zwischen der Hirn- substanz, den Häuten und der Schädeldecke ergossen; Andere (wie Henke, Feiler) nennen äußern Wasserkopf die Was- seranhäufung zwischen Schädelknochen und Kopfhaut. -- Oft wird durch diese Abnormität, wie oben erwähnt wurde, schon die Geburt gehindert, ja schon hier die künstliche Eröffnung des Kopfs nothwendig und das Kind todt geboren. Werden aber auch Kinder mit nicht allzugroßem Wasserkopfe lebend geboren, so sterben sie gewöhnlich bald, oder, wenn sie wirk- lich älter werden (und man hat Beispiele wo solche Indivi- duen ein Alter von 13, 20, ja 50 Jahren erreichten), so ist es mehr ein pflanzenartiges oder thierisches als ein wahr- haft menschliches Daseyn, ja selbst wo Geisteskräfte sich her- vorthun, leidet doch die Ernährung des übrigen Körpers stets.
§. 1653.
Die Behandlung gewährt hierbei fast nie günstige Re- sultate. Bei beträchlichen innern Wasseranhäufungen könnte wohl von der Paracentese mittelst einer feinen Nadel Gebrauch gemacht werden, da wenigstens ein Fall wo diese Methode einen glücklichen Erfolg hatte (er ist §. 1249. an-
dimente uͤberzaͤhliger Finger oder Zehen, kleinere oder groͤßere Balggeſchwuͤlſte, machen eine ſo einfache chirurgiſche Huͤlfs- leiſtung nothwendig, daß weitere Eroͤrterungen daruͤber uͤber- fluͤſſig werden. Hingegen erfordern einige andere etwas aus- fuͤhrlichere Betrachtung.
1. Waſſerkopf (Hydrocephalus.)
§. 1652.
Man unterſcheidet den innern und aͤußern Waſſerkopf; bei dem erſtern, gewoͤhnlichern, ſind die oft ausgedehnten Hirn- hoͤhlen, bei haͤufig aͤußerſt verduͤnnter Gehirnſubſtanz, der Sitz des Uebels, der Umfang des Kopfs iſt aͤußerſt groß (bis 30 Zoll) und die Fontanellen und Raͤthe ſind ſehr breit; bei dem aͤußern (nach Meckel) iſt das Waſſer zwiſchen der Hirn- ſubſtanz, den Haͤuten und der Schaͤdeldecke ergoſſen; Andere (wie Henke, Feiler) nennen aͤußern Waſſerkopf die Waſ- ſeranhaͤufung zwiſchen Schaͤdelknochen und Kopfhaut. — Oft wird durch dieſe Abnormitaͤt, wie oben erwaͤhnt wurde, ſchon die Geburt gehindert, ja ſchon hier die kuͤnſtliche Eroͤffnung des Kopfs nothwendig und das Kind todt geboren. Werden aber auch Kinder mit nicht allzugroßem Waſſerkopfe lebend geboren, ſo ſterben ſie gewoͤhnlich bald, oder, wenn ſie wirk- lich aͤlter werden (und man hat Beiſpiele wo ſolche Indivi- duen ein Alter von 13, 20, ja 50 Jahren erreichten), ſo iſt es mehr ein pflanzenartiges oder thieriſches als ein wahr- haft menſchliches Daſeyn, ja ſelbſt wo Geiſteskraͤfte ſich her- vorthun, leidet doch die Ernaͤhrung des uͤbrigen Koͤrpers ſtets.
§. 1653.
Die Behandlung gewaͤhrt hierbei faſt nie guͤnſtige Re- ſultate. Bei betraͤchlichen innern Waſſeranhaͤufungen koͤnnte wohl von der Paracenteſe mittelſt einer feinen Nadel Gebrauch gemacht werden, da wenigſtens ein Fall wo dieſe Methode einen gluͤcklichen Erfolg hatte (er iſt §. 1249. an-
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dimente uͤberzaͤhliger Finger oder Zehen, kleinere oder groͤßere
Balggeſchwuͤlſte, machen eine ſo einfache chirurgiſche Huͤlfs-
leiſtung nothwendig, daß weitere Eroͤrterungen daruͤber uͤber-
fluͤſſig werden. Hingegen erfordern einige andere etwas aus-
fuͤhrlichere Betrachtung.
1. Waſſerkopf (Hydrocephalus.)
§. 1652.
Man unterſcheidet den innern und aͤußern Waſſerkopf;
bei dem erſtern, gewoͤhnlichern, ſind die oft ausgedehnten Hirn-
hoͤhlen, bei haͤufig aͤußerſt verduͤnnter Gehirnſubſtanz, der Sitz
des Uebels, der Umfang des Kopfs iſt aͤußerſt groß (bis 30
Zoll) und die Fontanellen und Raͤthe ſind ſehr breit; bei
dem aͤußern (nach Meckel) iſt das Waſſer zwiſchen der Hirn-
ſubſtanz, den Haͤuten und der Schaͤdeldecke ergoſſen; Andere
(wie Henke, Feiler) nennen aͤußern Waſſerkopf die Waſ-
ſeranhaͤufung zwiſchen Schaͤdelknochen und Kopfhaut. — Oft
wird durch dieſe Abnormitaͤt, wie oben erwaͤhnt wurde, ſchon
die Geburt gehindert, ja ſchon hier die kuͤnſtliche Eroͤffnung
des Kopfs nothwendig und das Kind todt geboren. Werden
aber auch Kinder mit nicht allzugroßem Waſſerkopfe lebend
geboren, ſo ſterben ſie gewoͤhnlich bald, oder, wenn ſie wirk-
lich aͤlter werden (und man hat Beiſpiele wo ſolche Indivi-
duen ein Alter von 13, 20, ja 50 Jahren erreichten), ſo
iſt es mehr ein pflanzenartiges oder thieriſches als ein wahr-
haft menſchliches Daſeyn, ja ſelbſt wo Geiſteskraͤfte ſich her-
vorthun, leidet doch die Ernaͤhrung des uͤbrigen Koͤrpers ſtets.
§. 1653.
Die Behandlung gewaͤhrt hierbei faſt nie guͤnſtige Re-
ſultate. Bei betraͤchlichen innern Waſſeranhaͤufungen
koͤnnte wohl von der Paracenteſe mittelſt einer feinen Nadel
Gebrauch gemacht werden, da wenigſtens ein Fall wo dieſe
Methode einen gluͤcklichen Erfolg hatte (er iſt §. 1249. an-
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 601. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/627>, abgerufen am 03.12.2024.
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