Kräuterkissen, Collyria mit Lapis divinus, Sacchar. saturn. Opium u. s. w., die ableitenden Mittel, so wie die Besei- tigung der entfernten Ursachen (gastrischer Zustände, unzweck- mäßigen Verhaltens, des zu angreifenden Stillungsgeschäfts u. s. w.) nöthig machen.
§. 1645.
2) Gehört hierher das Doppeltsehen und ähnliche Stö- rungen in der Wirksamkeit des Gesichtssinnes, welche meistens entweder die Folge von Congestionen nach dem Kopfe oder consensuellen Ursprungs sind, von gastrischen Zuständen, Wür- meru u. s. w. abhangen, und hiernach behandelt werden müs- sen. 3) Amaurotische Zustände, welche entweder schon bei der Geburt entstanden sind, dann oft von Störungen der Organisation des Auges in Folge heftiger Congestionen wäh- rend eines übermäßigen Verarbeitens der Wehen u. s. w. ih- ren Ursprung ableiten und dann nicht selten unheilbar bleiben; oder welche erst in den späteren Tagen des Wochenbetts vor- kommen und dann von zu grell einfallendem Lichte, bei an und für sich abnorm erhöhter Sensibilität, auch wohl vom Consensus mit andern afficirten Gebilden abhängen, und nach diesen Ursachen, vorzüglich aber mit den die Thätigkeit des Sehuerven erregenden, flüchtig reitzenden Mitteln behandelt werden müssen.
Kraͤuterkiſſen, Collyria mit Lapis divinus, Sacchar. saturn. Opium u. ſ. w., die ableitenden Mittel, ſo wie die Beſei- tigung der entfernten Urſachen (gaſtriſcher Zuſtaͤnde, unzweck- maͤßigen Verhaltens, des zu angreifenden Stillungsgeſchaͤfts u. ſ. w.) noͤthig machen.
§. 1645.
2) Gehoͤrt hierher das Doppeltſehen und aͤhnliche Stoͤ- rungen in der Wirkſamkeit des Geſichtsſinnes, welche meiſtens entweder die Folge von Congeſtionen nach dem Kopfe oder conſenſuellen Urſprungs ſind, von gaſtriſchen Zuſtaͤnden, Wuͤr- meru u. ſ. w. abhangen, und hiernach behandelt werden muͤſ- ſen. 3) Amaurotiſche Zuſtaͤnde, welche entweder ſchon bei der Geburt entſtanden ſind, dann oft von Stoͤrungen der Organiſation des Auges in Folge heftiger Congeſtionen waͤh- rend eines uͤbermaͤßigen Verarbeitens der Wehen u. ſ. w. ih- ren Urſprung ableiten und dann nicht ſelten unheilbar bleiben; oder welche erſt in den ſpaͤteren Tagen des Wochenbetts vor- kommen und dann von zu grell einfallendem Lichte, bei an und fuͤr ſich abnorm erhoͤhter Senſibilitaͤt, auch wohl vom Conſenſus mit andern afficirten Gebilden abhaͤngen, und nach dieſen Urſachen, vorzuͤglich aber mit den die Thaͤtigkeit des Sehuerven erregenden, fluͤchtig reitzenden Mitteln behandelt werden muͤſſen.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><divn="6"><divn="7"><divn="8"><p><pbfacs="#f0621"n="595"/>
Kraͤuterkiſſen, <hirendition="#aq">Collyria</hi> mit <hirendition="#aq">Lapis divinus, Sacchar. saturn.<lb/>
Opium</hi> u. ſ. w., die ableitenden Mittel, ſo wie die Beſei-<lb/>
tigung der entfernten Urſachen (gaſtriſcher Zuſtaͤnde, unzweck-<lb/>
maͤßigen Verhaltens, des zu angreifenden Stillungsgeſchaͤfts<lb/>
u. ſ. w.) noͤthig machen.</p></div><lb/><divn="8"><head>§. 1645.</head><lb/><p>2) Gehoͤrt hierher das Doppeltſehen und aͤhnliche Stoͤ-<lb/>
rungen in der Wirkſamkeit des Geſichtsſinnes, welche meiſtens<lb/>
entweder die Folge von Congeſtionen nach dem Kopfe oder<lb/>
conſenſuellen Urſprungs ſind, von gaſtriſchen Zuſtaͤnden, Wuͤr-<lb/>
meru u. ſ. w. abhangen, und hiernach behandelt werden muͤſ-<lb/>ſen. 3) Amaurotiſche Zuſtaͤnde, welche entweder ſchon bei<lb/>
der Geburt entſtanden ſind, dann oft von Stoͤrungen der<lb/>
Organiſation des Auges in Folge heftiger Congeſtionen waͤh-<lb/>
rend eines uͤbermaͤßigen Verarbeitens der Wehen u. ſ. w. ih-<lb/>
ren Urſprung ableiten und dann nicht ſelten unheilbar bleiben;<lb/>
oder welche erſt in den ſpaͤteren Tagen des Wochenbetts vor-<lb/>
kommen und dann von zu grell einfallendem Lichte, bei an<lb/>
und fuͤr ſich abnorm erhoͤhter Senſibilitaͤt, auch wohl vom<lb/>
Conſenſus mit andern afficirten Gebilden abhaͤngen, und nach<lb/>
dieſen Urſachen, vorzuͤglich aber mit den die Thaͤtigkeit des<lb/>
Sehuerven erregenden, fluͤchtig reitzenden Mitteln behandelt<lb/>
werden muͤſſen.</p></div></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/></div></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[595/0621]
Kraͤuterkiſſen, Collyria mit Lapis divinus, Sacchar. saturn.
Opium u. ſ. w., die ableitenden Mittel, ſo wie die Beſei-
tigung der entfernten Urſachen (gaſtriſcher Zuſtaͤnde, unzweck-
maͤßigen Verhaltens, des zu angreifenden Stillungsgeſchaͤfts
u. ſ. w.) noͤthig machen.
§. 1645.
2) Gehoͤrt hierher das Doppeltſehen und aͤhnliche Stoͤ-
rungen in der Wirkſamkeit des Geſichtsſinnes, welche meiſtens
entweder die Folge von Congeſtionen nach dem Kopfe oder
conſenſuellen Urſprungs ſind, von gaſtriſchen Zuſtaͤnden, Wuͤr-
meru u. ſ. w. abhangen, und hiernach behandelt werden muͤſ-
ſen. 3) Amaurotiſche Zuſtaͤnde, welche entweder ſchon bei
der Geburt entſtanden ſind, dann oft von Stoͤrungen der
Organiſation des Auges in Folge heftiger Congeſtionen waͤh-
rend eines uͤbermaͤßigen Verarbeitens der Wehen u. ſ. w. ih-
ren Urſprung ableiten und dann nicht ſelten unheilbar bleiben;
oder welche erſt in den ſpaͤteren Tagen des Wochenbetts vor-
kommen und dann von zu grell einfallendem Lichte, bei an
und fuͤr ſich abnorm erhoͤhter Senſibilitaͤt, auch wohl vom
Conſenſus mit andern afficirten Gebilden abhaͤngen, und nach
dieſen Urſachen, vorzuͤglich aber mit den die Thaͤtigkeit des
Sehuerven erregenden, fluͤchtig reitzenden Mitteln behandelt
werden muͤſſen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 595. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/621>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.