der Zerreissung der Gebärmutter übereinstimmen (s. §. 1387 bis 1393.), daß eine weitere Erörterung hierüber unnöthig wird (nur die Prognose ist im Ganzen wohl etwas günstiger *)); oder die Zerreissung findet weiter unten im Scheidenkanale Statt, ist dann gewöhnlich von geringerem Umfange, obwohl in ihren Folgen oft gleichfalls sehr bedenklich. Es bilden sich nämlich hierbei große Infiltrationen von Blut in das Zellgewebe zwischen Vagina und Mastdarm, es entstehen be- trächtliche Blutgeschwülste am Perinäum und den äußern Ge- burtstheilen, verursachen im Wochenbett Entzündungen und Eiterungen, und fordern daher noch unter den Regelwidrigkei- ten des Wochenbetts eine ausführliche Betrachtung. Während der Entbindung selbst, kann ausser baldmöglichster Beendigung des Geburtsgeschäfts keine besondere Behandlung eintreten, um so mehr aber muß gleich nach derselben, auf die später zu erwähnende Weise für Zertheilung und Ausleerung der aus- getretenen Blutmasse gesorgt werden. Bei völliger Zerreißung der Mutterscheide fordert es noch besondere Vorsicht, daß ein Vorfallen der Därme verhütet werde.
3) Vorfall der Mutterscheide.
§. 1405.
Auch von dieser Regelwidrigkeit sind die nähern Un- stände, die besondern Arten u. s. w., schon früher (1. Thl. §. 513 u. f.) aufgeführt worden; was den Einfluß derselben auf das Geburtsgeschäft betrifft, so zeigt er sich hindernd, indem der Vorfall durch den Druck des Kindestheils anschwillt, her- abgepreßt wird, Entzündung und sogar Zerreissung der Mut- terscheidenwände droht, endlich aber, nach der Geburt gewöhn- lich in weit stärkerem Grade als vor der Schwangerschaft bemerkt wird.
*) M. s. z. B. in Boer's Abhandlungen 1. Bd. S. 36. den von Douglas beobachteten Fall.
II. Theil. 29
der Zerreiſſung der Gebaͤrmutter uͤbereinſtimmen (ſ. §. 1387 bis 1393.), daß eine weitere Eroͤrterung hieruͤber unnoͤthig wird (nur die Prognoſe iſt im Ganzen wohl etwas guͤnſtiger *)); oder die Zerreiſſung findet weiter unten im Scheidenkanale Statt, iſt dann gewoͤhnlich von geringerem Umfange, obwohl in ihren Folgen oft gleichfalls ſehr bedenklich. Es bilden ſich naͤmlich hierbei große Infiltrationen von Blut in das Zellgewebe zwiſchen Vagina und Maſtdarm, es entſtehen be- traͤchtliche Blutgeſchwuͤlſte am Perinaͤum und den aͤußern Ge- burtstheilen, verurſachen im Wochenbett Entzuͤndungen und Eiterungen, und fordern daher noch unter den Regelwidrigkei- ten des Wochenbetts eine ausfuͤhrliche Betrachtung. Waͤhrend der Entbindung ſelbſt, kann auſſer baldmoͤglichſter Beendigung des Geburtsgeſchaͤfts keine beſondere Behandlung eintreten, um ſo mehr aber muß gleich nach derſelben, auf die ſpaͤter zu erwaͤhnende Weiſe fuͤr Zertheilung und Ausleerung der aus- getretenen Blutmaſſe geſorgt werden. Bei voͤlliger Zerreißung der Mutterſcheide fordert es noch beſondere Vorſicht, daß ein Vorfallen der Daͤrme verhuͤtet werde.
3) Vorfall der Mutterſcheide.
§. 1405.
Auch von dieſer Regelwidrigkeit ſind die naͤhern Un- ſtaͤnde, die beſondern Arten u. ſ. w., ſchon fruͤher (1. Thl. §. 513 u. f.) aufgefuͤhrt worden; was den Einfluß derſelben auf das Geburtsgeſchaͤft betrifft, ſo zeigt er ſich hindernd, indem der Vorfall durch den Druck des Kindestheils anſchwillt, her- abgepreßt wird, Entzuͤndung und ſogar Zerreiſſung der Mut- terſcheidenwaͤnde droht, endlich aber, nach der Geburt gewoͤhn- lich in weit ſtaͤrkerem Grade als vor der Schwangerſchaft bemerkt wird.
*) M. ſ. z. B. in Boër’s Abhandlungen 1. Bd. S. 36. den von Douglas beobachteten Fall.
II. Theil. 29
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der Zerreiſſung der Gebaͤrmutter uͤbereinſtimmen (ſ. §. 1387
bis 1393.), daß eine weitere Eroͤrterung hieruͤber unnoͤthig wird
(nur die Prognoſe iſt im Ganzen wohl etwas guͤnſtiger *));
oder die Zerreiſſung findet weiter unten im Scheidenkanale
Statt, iſt dann gewoͤhnlich von geringerem Umfange, obwohl
in ihren Folgen oft gleichfalls ſehr bedenklich. Es bilden ſich
naͤmlich hierbei große Infiltrationen von Blut in das
Zellgewebe zwiſchen Vagina und Maſtdarm, es entſtehen be-
traͤchtliche Blutgeſchwuͤlſte am Perinaͤum und den aͤußern Ge-
burtstheilen, verurſachen im Wochenbett Entzuͤndungen und
Eiterungen, und fordern daher noch unter den Regelwidrigkei-
ten des Wochenbetts eine ausfuͤhrliche Betrachtung. Waͤhrend
der Entbindung ſelbſt, kann auſſer baldmoͤglichſter Beendigung
des Geburtsgeſchaͤfts keine beſondere Behandlung eintreten, um
ſo mehr aber muß gleich nach derſelben, auf die ſpaͤter zu
erwaͤhnende Weiſe fuͤr Zertheilung und Ausleerung der aus-
getretenen Blutmaſſe geſorgt werden. Bei voͤlliger Zerreißung
der Mutterſcheide fordert es noch beſondere Vorſicht, daß ein
Vorfallen der Daͤrme verhuͤtet werde.
3) Vorfall der Mutterſcheide.
§. 1405.
Auch von dieſer Regelwidrigkeit ſind die naͤhern Un-
ſtaͤnde, die beſondern Arten u. ſ. w., ſchon fruͤher (1. Thl.
§. 513 u. f.) aufgefuͤhrt worden; was den Einfluß derſelben auf
das Geburtsgeſchaͤft betrifft, ſo zeigt er ſich hindernd, indem
der Vorfall durch den Druck des Kindestheils anſchwillt, her-
abgepreßt wird, Entzuͤndung und ſogar Zerreiſſung der Mut-
terſcheidenwaͤnde droht, endlich aber, nach der Geburt gewoͤhn-
lich in weit ſtaͤrkerem Grade als vor der Schwangerſchaft
bemerkt wird.
*) M. ſ. z. B. in Boër’s Abhandlungen 1. Bd. S. 36. den von
Douglas beobachteten Fall.
II. Theil. 29
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 449. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/475>, abgerufen am 21.11.2024.
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