Die Ursachen, welche Zerreißungen des Uterus vorzüg- lich veranlassen können, sind: Dünnheit der Gebärmutterwände, Geschwüre und überhaupt bedeutende Strukturveränderungen in derselben (z. B. Vernarbung früherer Schnittwunden durch die Sectio caesarea verursacht), ferner unruhiges Verhalten der Gebärenden, heftiges Pressen bei noch nicht geöffnetem Muttermunde, verzögerter Eintritt und Durchgang des Kin- des durch das Becken, wegen falscher Kindeslage oder zu sehr verengertem Becken, bei heftigen Wehen; ferner gewaltsames Zurückdrängen schon im Becken eingetretener Kindestheile, Be- hufs der Wendung, und endlich äußere Gewaltthätigkeit durch Fall oder Stoß.
§. 1389.
Die Prognose ist in diesen Fällen durchaus höchst un- günstig, und obwohl einzelne Beispiele sich finden, wo selbst die vollkommene Zerreissung nicht tödlich war *), so ist doch weit häufiger der unglückliche Ausgang unabwendbar, vorzüg- lich wo Kindestheile bereits in die Unterleibshöhle übergetre- ten waren. Auch für das Kind ist die Prognose sehr un- günstig.
§. 1390.
Die Behandlung ist hierbei nothwendig zunächst auf die schlennige Beendigung der Entbindung gerichtet. Ist da- her das Kind noch innerhalb der Gebärmutterhöhle, so muß es sogleich durch Anwendung der Zange oder der Extraktion
*) So wurde die Frau gerettet, an welcher vom Dr.Svmmer nach- dem schon früher einmal der Kaiserschnitt an ihr gemacht worden war, und die eine ruptura uteri in der alten Narbe erlitten hatte, da das Kind schon in der Bauchhöhle lag, die Gastrotomie ge- macht werden mußte. S. rußische Sammlung f. Naturwissenschaft, 1. Bd. 4. Heft.
§. 1388.
Die Urſachen, welche Zerreißungen des Uterus vorzuͤg- lich veranlaſſen koͤnnen, ſind: Duͤnnheit der Gebaͤrmutterwaͤnde, Geſchwuͤre und uͤberhaupt bedeutende Strukturveraͤnderungen in derſelben (z. B. Vernarbung fruͤherer Schnittwunden durch die Sectio caesarea verurſacht), ferner unruhiges Verhalten der Gebaͤrenden, heftiges Preſſen bei noch nicht geoͤffnetem Muttermunde, verzoͤgerter Eintritt und Durchgang des Kin- des durch das Becken, wegen falſcher Kindeslage oder zu ſehr verengertem Becken, bei heftigen Wehen; ferner gewaltſames Zuruͤckdraͤngen ſchon im Becken eingetretener Kindestheile, Be- hufs der Wendung, und endlich aͤußere Gewaltthaͤtigkeit durch Fall oder Stoß.
§. 1389.
Die Prognoſe iſt in dieſen Faͤllen durchaus hoͤchſt un- guͤnſtig, und obwohl einzelne Beiſpiele ſich finden, wo ſelbſt die vollkommene Zerreiſſung nicht toͤdlich war *), ſo iſt doch weit haͤufiger der ungluͤckliche Ausgang unabwendbar, vorzuͤg- lich wo Kindestheile bereits in die Unterleibshoͤhle uͤbergetre- ten waren. Auch fuͤr das Kind iſt die Prognoſe ſehr un- guͤnſtig.
§. 1390.
Die Behandlung iſt hierbei nothwendig zunaͤchſt auf die ſchlennige Beendigung der Entbindung gerichtet. Iſt da- her das Kind noch innerhalb der Gebaͤrmutterhoͤhle, ſo muß es ſogleich durch Anwendung der Zange oder der Extraktion
*) So wurde die Frau gerettet, an welcher vom Dr.Svmmer nach- dem ſchon fruͤher einmal der Kaiſerſchnitt an ihr gemacht worden war, und die eine ruptura uteri in der alten Narbe erlitten hatte, da das Kind ſchon in der Bauchhoͤhle lag, die Gaſtrotomie ge- macht werden mußte. S. rußiſche Sammlung f. Naturwiſſenſchaft, 1. Bd. 4. Heft.
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§. 1388.
Die Urſachen, welche Zerreißungen des Uterus vorzuͤg-
lich veranlaſſen koͤnnen, ſind: Duͤnnheit der Gebaͤrmutterwaͤnde,
Geſchwuͤre und uͤberhaupt bedeutende Strukturveraͤnderungen
in derſelben (z. B. Vernarbung fruͤherer Schnittwunden durch
die Sectio caesarea verurſacht), ferner unruhiges Verhalten
der Gebaͤrenden, heftiges Preſſen bei noch nicht geoͤffnetem
Muttermunde, verzoͤgerter Eintritt und Durchgang des Kin-
des durch das Becken, wegen falſcher Kindeslage oder zu ſehr
verengertem Becken, bei heftigen Wehen; ferner gewaltſames
Zuruͤckdraͤngen ſchon im Becken eingetretener Kindestheile, Be-
hufs der Wendung, und endlich aͤußere Gewaltthaͤtigkeit durch
Fall oder Stoß.
§. 1389.
Die Prognoſe iſt in dieſen Faͤllen durchaus hoͤchſt un-
guͤnſtig, und obwohl einzelne Beiſpiele ſich finden, wo ſelbſt
die vollkommene Zerreiſſung nicht toͤdlich war *), ſo iſt doch
weit haͤufiger der ungluͤckliche Ausgang unabwendbar, vorzuͤg-
lich wo Kindestheile bereits in die Unterleibshoͤhle uͤbergetre-
ten waren. Auch fuͤr das Kind iſt die Prognoſe ſehr un-
guͤnſtig.
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Die Behandlung iſt hierbei nothwendig zunaͤchſt auf
die ſchlennige Beendigung der Entbindung gerichtet. Iſt da-
her das Kind noch innerhalb der Gebaͤrmutterhoͤhle, ſo muß
es ſogleich durch Anwendung der Zange oder der Extraktion
*) So wurde die Frau gerettet, an welcher vom Dr. Svmmer nach-
dem ſchon fruͤher einmal der Kaiſerſchnitt an ihr gemacht worden
war, und die eine ruptura uteri in der alten Narbe erlitten hatte,
da das Kind ſchon in der Bauchhoͤhle lag, die Gaſtrotomie ge-
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1. Bd. 4. Heft.
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 441. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/467>, abgerufen am 21.11.2024.
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