nen Veranlassung geben; welches erklärlich wird, wenn man sich an das erinnert, was früher über das Eintreten und die Bedeutung der Lungenfunktion nach der Geburt bemerkt wor- den ist. (s. §. 866.)
§. 1346.
Außer den Congestionen nach der Brust und den Brust- krämpfen sind nun also die Ursachen asthmatischer Beschwer- den bei Kreisenden gewöhnlich chronische Zustände, deren Hei- lung folglich während des Geburtsaktes selbst keinesweges zur Aufgabe des Arztes werden kann. Für diese Art der Be- schwerden wird sonach eine mehr palliative Behandlung eintre- ten müssen, welche namentlich in Folgendem besteht: -- Man ordnet zunächst diesen Kranken das Geburtslager dergestalt an, daß sie in mehr sitzender Haltung darauf sich befinden, ja es sind dieses Geburtsfälle, wo ein guter Geburtsstuhl allerdings empfohlen zu werden verdient. Eine zweite Rücksicht erfordert die Zimmerluft, welche sehr rein und nur mäßig warm seyn darf. Drittens ist auf Vermeidung aller irgend beengenden Kleidungsstücke zu halten, und endlich kein starkes Verarbeiten der Wehen zu erlauben, vielmehr wo die Thätigkeit des Ute- rus allein nicht ausreicht, von der operativen Kunsthülfe Ge- brauch zu machen.
§. 1347.
Rührt hingegen die Engbrüstigkeit von Blutanhäufung her, welches aus Berücksichtigung vorhergegangener Zustände, des Pulses, der Constitution und der Gelegenheitsursachen ge- wöhnlich bald sich ergiebt, so wird eine unternommene Venä- sektion, die Anwendung ableitender Mittel, es werden kühlende säuerliche Getränke u. s. w. völlig angemessen seyn; und es wird hinwiederum bei spasmodischen Zuständen, deren Erkennt- niß durch Berücksichtigung derselben Momente erworben wird, die Anwendung warmer Fomentationen über die Brust, Frik- tionen derselben und der Rückengegend mit flüchtig reitzenden Stoffen (z. B. Spirit. serpilli oder camphorat. durch etwas
nen Veranlaſſung geben; welches erklaͤrlich wird, wenn man ſich an das erinnert, was fruͤher uͤber das Eintreten und die Bedeutung der Lungenfunktion nach der Geburt bemerkt wor- den iſt. (ſ. §. 866.)
§. 1346.
Außer den Congeſtionen nach der Bruſt und den Bruſt- kraͤmpfen ſind nun alſo die Urſachen aſthmatiſcher Beſchwer- den bei Kreiſenden gewoͤhnlich chroniſche Zuſtaͤnde, deren Hei- lung folglich waͤhrend des Geburtsaktes ſelbſt keinesweges zur Aufgabe des Arztes werden kann. Fuͤr dieſe Art der Be- ſchwerden wird ſonach eine mehr palliative Behandlung eintre- ten muͤſſen, welche namentlich in Folgendem beſteht: — Man ordnet zunaͤchſt dieſen Kranken das Geburtslager dergeſtalt an, daß ſie in mehr ſitzender Haltung darauf ſich befinden, ja es ſind dieſes Geburtsfaͤlle, wo ein guter Geburtsſtuhl allerdings empfohlen zu werden verdient. Eine zweite Ruͤckſicht erfordert die Zimmerluft, welche ſehr rein und nur maͤßig warm ſeyn darf. Drittens iſt auf Vermeidung aller irgend beengenden Kleidungsſtuͤcke zu halten, und endlich kein ſtarkes Verarbeiten der Wehen zu erlauben, vielmehr wo die Thaͤtigkeit des Ute- rus allein nicht ausreicht, von der operativen Kunſthuͤlfe Ge- brauch zu machen.
§. 1347.
Ruͤhrt hingegen die Engbruͤſtigkeit von Blutanhaͤufung her, welches aus Beruͤckſichtigung vorhergegangener Zuſtaͤnde, des Pulſes, der Conſtitution und der Gelegenheitsurſachen ge- woͤhnlich bald ſich ergiebt, ſo wird eine unternommene Venaͤ- ſektion, die Anwendung ableitender Mittel, es werden kuͤhlende ſaͤuerliche Getraͤnke u. ſ. w. voͤllig angemeſſen ſeyn; und es wird hinwiederum bei ſpasmodiſchen Zuſtaͤnden, deren Erkennt- niß durch Beruͤckſichtigung derſelben Momente erworben wird, die Anwendung warmer Fomentationen uͤber die Bruſt, Frik- tionen derſelben und der Ruͤckengegend mit fluͤchtig reitzenden Stoffen (z. B. Spirit. serpilli oder camphorat. durch etwas
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den iſt. (ſ. §. 866.)
§. 1346.
Außer den Congeſtionen nach der Bruſt und den Bruſt-
kraͤmpfen ſind nun alſo die Urſachen aſthmatiſcher Beſchwer-
den bei Kreiſenden gewoͤhnlich chroniſche Zuſtaͤnde, deren Hei-
lung folglich waͤhrend des Geburtsaktes ſelbſt keinesweges zur
Aufgabe des Arztes werden kann. Fuͤr dieſe Art der Be-
ſchwerden wird ſonach eine mehr palliative Behandlung eintre-
ten muͤſſen, welche namentlich in Folgendem beſteht: — Man
ordnet zunaͤchſt dieſen Kranken das Geburtslager dergeſtalt an,
daß ſie in mehr ſitzender Haltung darauf ſich befinden, ja es
ſind dieſes Geburtsfaͤlle, wo ein guter Geburtsſtuhl allerdings
empfohlen zu werden verdient. Eine zweite Ruͤckſicht erfordert
die Zimmerluft, welche ſehr rein und nur maͤßig warm ſeyn
darf. Drittens iſt auf Vermeidung aller irgend beengenden
Kleidungsſtuͤcke zu halten, und endlich kein ſtarkes Verarbeiten
der Wehen zu erlauben, vielmehr wo die Thaͤtigkeit des Ute-
rus allein nicht ausreicht, von der operativen Kunſthuͤlfe Ge-
brauch zu machen.
§. 1347.
Ruͤhrt hingegen die Engbruͤſtigkeit von Blutanhaͤufung
her, welches aus Beruͤckſichtigung vorhergegangener Zuſtaͤnde,
des Pulſes, der Conſtitution und der Gelegenheitsurſachen ge-
woͤhnlich bald ſich ergiebt, ſo wird eine unternommene Venaͤ-
ſektion, die Anwendung ableitender Mittel, es werden kuͤhlende
ſaͤuerliche Getraͤnke u. ſ. w. voͤllig angemeſſen ſeyn; und es
wird hinwiederum bei ſpasmodiſchen Zuſtaͤnden, deren Erkennt-
niß durch Beruͤckſichtigung derſelben Momente erworben wird,
die Anwendung warmer Fomentationen uͤber die Bruſt, Frik-
tionen derſelben und der Ruͤckengegend mit fluͤchtig reitzenden
Stoffen (z. B. Spirit. serpilli oder camphorat. durch etwas
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/442>, abgerufen am 23.11.2024.
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