Griffe geöffnet werden könne (eine Vorrichtung welche hierbei nicht eben zweckmäßig ist), ferner Denmann's gekrümmte mit Gegenhaltern versehene Scheere zu erwähnen. Die Idee endlich ein trepanförmiges Werkzeug zur Perforation einzu- richten, wnrde zuerst von Hrn. Jörg ausgesprochen, und späterhin von Assalini so wie von Hrn. Jörg selbst in Aus- führung gebracht. (T. III. F. IX.)
§. 1245.
Für die meisten Fälle nun, wo eine Fontanelle oder Nath am Kopfe des Kindes gut zu erreichen ist, gewährt wohl das Levret'sche Perforatorium, wenn es mit langen dicht aneinander schliessenden Griffen versehen wird (T. III. F. VIII.), da es eine sehr gelinde, völlig Geräuschlose Ein- führung gestattet, auch damit eine hinlänglich weite Eröffnung des Schädels sehr wohl möglich ist, die meisten Vortheile; für Fälle hingegen, wo man einen sehr stark verknöcherten Kopf von der Basis aus, oder durch ein Scheitelbein perforiren muß, verdient das trepanförmige (welches überdieß in der Hand des weniger Geübten auch nicht so leicht als das schee- renförmige, gefährliche Verletzungen der Mutter verursachen wird) den Vorzug.
§. 1246.
Der Werkzeuge ferner, welche Theile der Schädelknochen zu entfernen bestimmt sind, hat man abermals eine beträchtliche Anzahl nach und nach er- funden; es gehören dahin Fried's Kopfsäge und Hirnlöffel, die größern gezähnten Zangen von Rueff und Mesnard, u. s. w. -- Als wirklich brauchbar kann jedoch hier nur die Excerebrationspincette von Boer empfohlen werden (T. III. F. X.), deren kleine, ausgehöhlte, innerlich (fast wie bei Stein- zangen) mit Zähnen versehene Löffel sehr gut zur Wegnahme einzelner durch das Perforatorium gelößter Knochenstücke sich eignen.
Griffe geoͤffnet werden koͤnne (eine Vorrichtung welche hierbei nicht eben zweckmaͤßig iſt), ferner Denmann’s gekruͤmmte mit Gegenhaltern verſehene Scheere zu erwaͤhnen. Die Idee endlich ein trepanfoͤrmiges Werkzeug zur Perforation einzu- richten, wnrde zuerſt von Hrn. Joͤrg ausgeſprochen, und ſpaͤterhin von Assalini ſo wie von Hrn. Joͤrg ſelbſt in Aus- fuͤhrung gebracht. (T. III. F. IX.)
§. 1245.
Fuͤr die meiſten Faͤlle nun, wo eine Fontanelle oder Nath am Kopfe des Kindes gut zu erreichen iſt, gewaͤhrt wohl das Levret’ſche Perforatorium, wenn es mit langen dicht aneinander ſchlieſſenden Griffen verſehen wird (T. III. F. VIII.), da es eine ſehr gelinde, voͤllig Geraͤuſchloſe Ein- fuͤhrung geſtattet, auch damit eine hinlaͤnglich weite Eroͤffnung des Schaͤdels ſehr wohl moͤglich iſt, die meiſten Vortheile; fuͤr Faͤlle hingegen, wo man einen ſehr ſtark verknoͤcherten Kopf von der Baſis aus, oder durch ein Scheitelbein perforiren muß, verdient das trepanfoͤrmige (welches uͤberdieß in der Hand des weniger Geuͤbten auch nicht ſo leicht als das ſchee- renfoͤrmige, gefaͤhrliche Verletzungen der Mutter verurſachen wird) den Vorzug.
§. 1246.
Der Werkzeuge ferner, welche Theile der Schaͤdelknochen zu entfernen beſtimmt ſind, hat man abermals eine betraͤchtliche Anzahl nach und nach er- funden; es gehoͤren dahin Fried’s Kopfſaͤge und Hirnloͤffel, die groͤßern gezaͤhnten Zangen von Rueff und Mesnard, u. ſ. w. — Als wirklich brauchbar kann jedoch hier nur die Excerebrationspincette von Boër empfohlen werden (T. III. F. X.), deren kleine, ausgehoͤhlte, innerlich (faſt wie bei Stein- zangen) mit Zaͤhnen verſehene Loͤffel ſehr gut zur Wegnahme einzelner durch das Perforatorium geloͤßter Knochenſtuͤcke ſich eignen.
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Griffe geoͤffnet werden koͤnne (eine Vorrichtung welche hierbei
nicht eben zweckmaͤßig iſt), ferner Denmann’s gekruͤmmte
mit Gegenhaltern verſehene Scheere zu erwaͤhnen. Die Idee
endlich ein trepanfoͤrmiges Werkzeug zur Perforation einzu-
richten, wnrde zuerſt von Hrn. Joͤrg ausgeſprochen, und
ſpaͤterhin von Assalini ſo wie von Hrn. Joͤrg ſelbſt in Aus-
fuͤhrung gebracht. (T. III. F. IX.)
§. 1245.
Fuͤr die meiſten Faͤlle nun, wo eine Fontanelle oder
Nath am Kopfe des Kindes gut zu erreichen iſt, gewaͤhrt
wohl das Levret’ſche Perforatorium, wenn es mit langen
dicht aneinander ſchlieſſenden Griffen verſehen wird (T. III.
F. VIII.), da es eine ſehr gelinde, voͤllig Geraͤuſchloſe Ein-
fuͤhrung geſtattet, auch damit eine hinlaͤnglich weite Eroͤffnung
des Schaͤdels ſehr wohl moͤglich iſt, die meiſten Vortheile;
fuͤr Faͤlle hingegen, wo man einen ſehr ſtark verknoͤcherten
Kopf von der Baſis aus, oder durch ein Scheitelbein perforiren
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Hand des weniger Geuͤbten auch nicht ſo leicht als das ſchee-
renfoͤrmige, gefaͤhrliche Verletzungen der Mutter verurſachen
wird) den Vorzug.
§. 1246.
Der Werkzeuge ferner, welche Theile der
Schaͤdelknochen zu entfernen beſtimmt ſind, hat
man abermals eine betraͤchtliche Anzahl nach und nach er-
funden; es gehoͤren dahin Fried’s Kopfſaͤge und Hirnloͤffel,
die groͤßern gezaͤhnten Zangen von Rueff und Mesnard, u.
ſ. w. — Als wirklich brauchbar kann jedoch hier nur die
Excerebrationspincette von Boër empfohlen werden (T. III.
F. X.), deren kleine, ausgehoͤhlte, innerlich (faſt wie bei Stein-
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 359. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/383>, abgerufen am 21.11.2024.
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