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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820.

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terhin zu besorgende Ansteckung des Kindes oder durch die
gänzliche Unmöglichkeit das Stillen in Gang zu bringen,
nachtheilig. -- Entstehen die Ausschläge blos als Folge der
Unreinlichkeit und unzweckmäßiger Nahrung, so giebt sich dieß
durch Mangel der obenerwähnten Merkmale und durch Be-
rücksichtigung der Lebensweise zu erkennen. Diese pflegen
übrigens auch weniger hartnäckig und gefährlich, und leichter
heilbar zu seyn.

§. 1112.

Die Behandlung solcher Ausschläge muß stets dem Ur-
sprung derselben angemessen seyn, im Allgemeinen ist jedoch
immer auf die größte Reinlichkeit, auf den Gebrauch lauer
mit etwas Seife versetzter Bäder, öfteres Wechseln der Wäsche
und Vermeidung aller örtlichen Reitze so wie einer zu stark
nährenden, scharfen und erhitzenden Diät, besonders zu drin-
gen. Ein blos von der Lebensweise abhängiger Ausschlag
wird oft schon allein durch diese Maaßregeln vertrieben, und
in hartnäckigen Fällen wird man damit noch das Waschen
der Brüste mittelst eines Aufgußes der Hb. Iaceae, Stipit.
Dulcamarae,
einer Abkochung der Ulmenrinde u. s. w. ver-
binden, man wird einige gelind abführende Mittel darreichen,
das Trinken der Abkochungen von Rad. Graminis, Rad.
Caricis aren. Stipit. Dulcamarae
u. s. w. empfehlen, bei
Störungen im Lymphsystem und herpetischem Charakter die
Antimonialien und auflösenden Extrakte benutzen, und dadurch
meistens (dafern nur das Uebel noch nicht zu sehr eingewur-
zelt ist) den Zweck der Heilung bald erreichen.

§. 1113.

Ausschläge hingegen, welche scabiöser oder syphilitischer
Art sind, fordern eine der Natur dieser Krankheiten angemes-
sene Behandlung. Im erstern Falle unterscheidet sich diese
jedoch nicht allzusehr von der im vorigen §. geschilderten, nur
daß man innerlich außer einigen Abführungen sich wohl noch
des Schwefels bedient, und äußerlich außer den Seifenbädern

terhin zu beſorgende Anſteckung des Kindes oder durch die
gaͤnzliche Unmoͤglichkeit das Stillen in Gang zu bringen,
nachtheilig. — Entſtehen die Ausſchlaͤge blos als Folge der
Unreinlichkeit und unzweckmaͤßiger Nahrung, ſo giebt ſich dieß
durch Mangel der obenerwaͤhnten Merkmale und durch Be-
ruͤckſichtigung der Lebensweiſe zu erkennen. Dieſe pflegen
uͤbrigens auch weniger hartnaͤckig und gefaͤhrlich, und leichter
heilbar zu ſeyn.

§. 1112.

Die Behandlung ſolcher Ausſchlaͤge muß ſtets dem Ur-
ſprung derſelben angemeſſen ſeyn, im Allgemeinen iſt jedoch
immer auf die groͤßte Reinlichkeit, auf den Gebrauch lauer
mit etwas Seife verſetzter Baͤder, oͤfteres Wechſeln der Waͤſche
und Vermeidung aller oͤrtlichen Reitze ſo wie einer zu ſtark
naͤhrenden, ſcharfen und erhitzenden Diaͤt, beſonders zu drin-
gen. Ein blos von der Lebensweiſe abhaͤngiger Ausſchlag
wird oft ſchon allein durch dieſe Maaßregeln vertrieben, und
in hartnaͤckigen Faͤllen wird man damit noch das Waſchen
der Bruͤſte mittelſt eines Aufgußes der Hb. Iaceae, Stipit.
Dulcamarae,
einer Abkochung der Ulmenrinde u. ſ. w. ver-
binden, man wird einige gelind abfuͤhrende Mittel darreichen,
das Trinken der Abkochungen von Rad. Graminis, Rad.
Caricis aren. Stipit. Dulcamarae
u. ſ. w. empfehlen, bei
Stoͤrungen im Lymphſyſtem und herpetiſchem Charakter die
Antimonialien und aufloͤſenden Extrakte benutzen, und dadurch
meiſtens (dafern nur das Uebel noch nicht zu ſehr eingewur-
zelt iſt) den Zweck der Heilung bald erreichen.

§. 1113.

Ausſchlaͤge hingegen, welche ſcabioͤſer oder ſyphilitiſcher
Art ſind, fordern eine der Natur dieſer Krankheiten angemeſ-
ſene Behandlung. Im erſtern Falle unterſcheidet ſich dieſe
jedoch nicht allzuſehr von der im vorigen §. geſchilderten, nur
daß man innerlich außer einigen Abfuͤhrungen ſich wohl noch
des Schwefels bedient, und aͤußerlich außer den Seifenbaͤdern

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[274/0298] terhin zu beſorgende Anſteckung des Kindes oder durch die gaͤnzliche Unmoͤglichkeit das Stillen in Gang zu bringen, nachtheilig. — Entſtehen die Ausſchlaͤge blos als Folge der Unreinlichkeit und unzweckmaͤßiger Nahrung, ſo giebt ſich dieß durch Mangel der obenerwaͤhnten Merkmale und durch Be- ruͤckſichtigung der Lebensweiſe zu erkennen. Dieſe pflegen uͤbrigens auch weniger hartnaͤckig und gefaͤhrlich, und leichter heilbar zu ſeyn. §. 1112. Die Behandlung ſolcher Ausſchlaͤge muß ſtets dem Ur- ſprung derſelben angemeſſen ſeyn, im Allgemeinen iſt jedoch immer auf die groͤßte Reinlichkeit, auf den Gebrauch lauer mit etwas Seife verſetzter Baͤder, oͤfteres Wechſeln der Waͤſche und Vermeidung aller oͤrtlichen Reitze ſo wie einer zu ſtark naͤhrenden, ſcharfen und erhitzenden Diaͤt, beſonders zu drin- gen. Ein blos von der Lebensweiſe abhaͤngiger Ausſchlag wird oft ſchon allein durch dieſe Maaßregeln vertrieben, und in hartnaͤckigen Faͤllen wird man damit noch das Waſchen der Bruͤſte mittelſt eines Aufgußes der Hb. Iaceae, Stipit. Dulcamarae, einer Abkochung der Ulmenrinde u. ſ. w. ver- binden, man wird einige gelind abfuͤhrende Mittel darreichen, das Trinken der Abkochungen von Rad. Graminis, Rad. Caricis aren. Stipit. Dulcamarae u. ſ. w. empfehlen, bei Stoͤrungen im Lymphſyſtem und herpetiſchem Charakter die Antimonialien und aufloͤſenden Extrakte benutzen, und dadurch meiſtens (dafern nur das Uebel noch nicht zu ſehr eingewur- zelt iſt) den Zweck der Heilung bald erreichen. §. 1113. Ausſchlaͤge hingegen, welche ſcabioͤſer oder ſyphilitiſcher Art ſind, fordern eine der Natur dieſer Krankheiten angemeſ- ſene Behandlung. Im erſtern Falle unterſcheidet ſich dieſe jedoch nicht allzuſehr von der im vorigen §. geſchilderten, nur daß man innerlich außer einigen Abfuͤhrungen ſich wohl noch des Schwefels bedient, und aͤußerlich außer den Seifenbaͤdern

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Zitationshilfe: Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/298>, abgerufen am 23.11.2024.