einem wollenen Tuche, und dann mit einem Leinentuche be- decken, und kann auch, z. B. wo ein stärkerer Wasserab- gang aus der Stellung der Blase zu erwarten steht, ein schmales und flaches Becken in Bereitschaft halten, um es in den Ausschnitt des Kissens zu schieben, und so diese Flüssigkeit aufzufangen. -- Noch würde es aber auf diesem Lager an einer Unterstützung für die obern Extremitäten mangeln, und diese erhält man, indem man entweder zwei Handtücher um die Bettpfosten knüpfen läßt, oder (wel- ches immer vorzuziehen ist) sich zweier mit Handhaben ver- sehener Riemen bedient, deren jeder durch eine Schnalle lang oder kurz gemacht werden kann, und welche um die Bett- pfosten geschlungen werden.
Anmerkung. Auf Taf. III. findet man F. 1. das Kis- sen (dessen ich mich schon mehrere Jahre vor Bekannt- machung des v. Siebold'schen Geburtskissens sowohl in der Anstalt, als zum Gebrauch für die Hebam- men bediene) und die beiden Riemen abgebildet. Er- steres, so wie letztere können zusammen für einen Preis von 4 Thlr. gefertigt werden, und sind sehr leicht zu transportiren.
§. 912.
Findet man nun bei den Gebärenden zwei Betten vor, so ist es immer zweckmäßig eins, auf die in den vorherge- henden §§. beschriebene Weise, zum Geburtsbett, das andere aber, zum Wochenbett zu bestimmen, beide daher so zusam- men zu stellen, daß die Neuentbundene leicht von einem auf das andere gehoben werden kann. Fehlt es an einem zwei- ten Bette, so kann man zum Geburtslager auch füglich ein Sopha nehmen; fehlt es jedoch auch an diesem, so muß das Geburtsbett so eingerichtet seyn, daß es zugleich als Wo- chenbett dienen kann, und man läßt sodann, etwa nach H. Jörg's Angabe, das Bett mit den nöthigen Unterla- gen zuerst als Wochenbett vorrichten, über diese Unterlagen dann das Gebärkissen, und dann abermals Unterlagen legen, die Handhaben und die Erhöhung des Kopfs aber wie ge-
einem wollenen Tuche, und dann mit einem Leinentuche be- decken, und kann auch, z. B. wo ein ſtaͤrkerer Waſſerab- gang aus der Stellung der Blaſe zu erwarten ſteht, ein ſchmales und flaches Becken in Bereitſchaft halten, um es in den Ausſchnitt des Kiſſens zu ſchieben, und ſo dieſe Fluͤſſigkeit aufzufangen. — Noch wuͤrde es aber auf dieſem Lager an einer Unterſtuͤtzung fuͤr die obern Extremitaͤten mangeln, und dieſe erhaͤlt man, indem man entweder zwei Handtuͤcher um die Bettpfoſten knuͤpfen laͤßt, oder (wel- ches immer vorzuziehen iſt) ſich zweier mit Handhaben ver- ſehener Riemen bedient, deren jeder durch eine Schnalle lang oder kurz gemacht werden kann, und welche um die Bett- pfoſten geſchlungen werden.
Anmerkung. Auf Taf. III. findet man F. 1. das Kiſ- ſen (deſſen ich mich ſchon mehrere Jahre vor Bekannt- machung des v. Siebold’ſchen Geburtskiſſens ſowohl in der Anſtalt, als zum Gebrauch fuͤr die Hebam- men bediene) und die beiden Riemen abgebildet. Er- ſteres, ſo wie letztere koͤnnen zuſammen fuͤr einen Preis von 4 Thlr. gefertigt werden, und ſind ſehr leicht zu transportiren.
§. 912.
Findet man nun bei den Gebaͤrenden zwei Betten vor, ſo iſt es immer zweckmaͤßig eins, auf die in den vorherge- henden §§. beſchriebene Weiſe, zum Geburtsbett, das andere aber, zum Wochenbett zu beſtimmen, beide daher ſo zuſam- men zu ſtellen, daß die Neuentbundene leicht von einem auf das andere gehoben werden kann. Fehlt es an einem zwei- ten Bette, ſo kann man zum Geburtslager auch fuͤglich ein Sopha nehmen; fehlt es jedoch auch an dieſem, ſo muß das Geburtsbett ſo eingerichtet ſeyn, daß es zugleich als Wo- chenbett dienen kann, und man laͤßt ſodann, etwa nach H. Joͤrg’s Angabe, das Bett mit den noͤthigen Unterla- gen zuerſt als Wochenbett vorrichten, uͤber dieſe Unterlagen dann das Gebaͤrkiſſen, und dann abermals Unterlagen legen, die Handhaben und die Erhoͤhung des Kopfs aber wie ge-
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einem wollenen Tuche, und dann mit einem Leinentuche be-
decken, und kann auch, z. B. wo ein ſtaͤrkerer Waſſerab-
gang aus der Stellung der Blaſe zu erwarten ſteht, ein
ſchmales und flaches Becken in Bereitſchaft halten, um es
in den Ausſchnitt des Kiſſens zu ſchieben, und ſo dieſe
Fluͤſſigkeit aufzufangen. — Noch wuͤrde es aber auf dieſem
Lager an einer Unterſtuͤtzung fuͤr die obern Extremitaͤten
mangeln, und dieſe erhaͤlt man, indem man entweder zwei
Handtuͤcher um die Bettpfoſten knuͤpfen laͤßt, oder (wel-
ches immer vorzuziehen iſt) ſich zweier mit Handhaben ver-
ſehener Riemen bedient, deren jeder durch eine Schnalle lang
oder kurz gemacht werden kann, und welche um die Bett-
pfoſten geſchlungen werden.
Anmerkung. Auf Taf. III. findet man F. 1. das Kiſ-
ſen (deſſen ich mich ſchon mehrere Jahre vor Bekannt-
machung des v. Siebold’ſchen Geburtskiſſens ſowohl
in der Anſtalt, als zum Gebrauch fuͤr die Hebam-
men bediene) und die beiden Riemen abgebildet. Er-
ſteres, ſo wie letztere koͤnnen zuſammen fuͤr einen
Preis von 4 Thlr. gefertigt werden, und ſind ſehr
leicht zu transportiren.
§. 912.
Findet man nun bei den Gebaͤrenden zwei Betten vor,
ſo iſt es immer zweckmaͤßig eins, auf die in den vorherge-
henden §§. beſchriebene Weiſe, zum Geburtsbett, das andere
aber, zum Wochenbett zu beſtimmen, beide daher ſo zuſam-
men zu ſtellen, daß die Neuentbundene leicht von einem auf
das andere gehoben werden kann. Fehlt es an einem zwei-
ten Bette, ſo kann man zum Geburtslager auch fuͤglich ein
Sopha nehmen; fehlt es jedoch auch an dieſem, ſo muß das
Geburtsbett ſo eingerichtet ſeyn, daß es zugleich als Wo-
chenbett dienen kann, und man laͤßt ſodann, etwa nach
H. Joͤrg’s Angabe, das Bett mit den noͤthigen Unterla-
gen zuerſt als Wochenbett vorrichten, uͤber dieſe Unterlagen
dann das Gebaͤrkiſſen, und dann abermals Unterlagen legen,
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/187>, abgerufen am 21.12.2024.
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