Warze zu verhindern), oder läßt auch wohl (besonders wenn schon Milch ausfließt) ein plattes Brustglas, mit einer Oeff- nung zur Aufnahme der Warze, für beständig tragen. Um die zuweilen sehr dünne und zarte Haut der Warzen (vor- züglich bei Blondinen, und wo sie sehr tief gelegen haben) zu befestigen und zu stärken, und künftig beim Stillen das lästige Wundwerden zu verhüten, empfiehlt man der Schwan- gern das Waschen derselben mit rothem Wein, Rum oder Franzbranntwein, vorzüglich jedesmal, wenn die Warzen her- vorgezogen worden sind. -- Ueberhaupt sind aber die Brüste in der Schwangerschaft warm zu halten, und jeder Druck, Stoß, oder Quetschung derselben sorgfältig zu vermeiden.
§. 901.
b) Was die äußern Geschlechtstheile betrifft, so machen sie vorzüglich bei besonderer Engigkeit, wie sie sich namentlich bei bejahrten Erstgebärenden zu finden pflegt, mehrere Vorkehrungen, um das Geburtsgeschäft zu erleich- tern, und Verletzungen des Dammes zu verhindern, noth- wendig. Es gehört hierher theils das öftere Einreiben eines milden Oehles oder Fettes in die Gegend des Perinäums, theils das Benutzen der lauwarmen Seifenbäder.
§. 902.
Endlich macht aber c) der ausgedehnte Unterleib eine besondere Berücksichtigung nöthig. Schwangere, vorzüg- lich Bejahrte und zum erstenmale Niederkommende empfinden nämlich zuweilen selbst die Ausdehnung der Bauchbedeckungen schmerzhaft, und das Gefühl einer stäten Spannung der glänzend und zuweilen rissig werdenden Bauchhaut wird ihnen höchst beschwerlich. -- Auch hier ist das öftere laue Baden eins der Hauptmittel, und es kann dasselbe durch milde öhlige Einreibungen noch mehr unterstützt werden. -- Fer- ner die starke Ausdehnung des Leibes, das Ueberhängen des Uterus über den Schambogen und die dadurch veranlaßten Beschwerden betreffend, so wird diesen, bei Personen welche schon ein- oder mehreremale geboren, sehr häufigen Beschwer-
Warze zu verhindern), oder laͤßt auch wohl (beſonders wenn ſchon Milch ausfließt) ein plattes Bruſtglas, mit einer Oeff- nung zur Aufnahme der Warze, fuͤr beſtaͤndig tragen. Um die zuweilen ſehr duͤnne und zarte Haut der Warzen (vor- zuͤglich bei Blondinen, und wo ſie ſehr tief gelegen haben) zu befeſtigen und zu ſtaͤrken, und kuͤnftig beim Stillen das laͤſtige Wundwerden zu verhuͤten, empfiehlt man der Schwan- gern das Waſchen derſelben mit rothem Wein, Rum oder Franzbranntwein, vorzuͤglich jedesmal, wenn die Warzen her- vorgezogen worden ſind. — Ueberhaupt ſind aber die Bruͤſte in der Schwangerſchaft warm zu halten, und jeder Druck, Stoß, oder Quetſchung derſelben ſorgfaͤltig zu vermeiden.
§. 901.
b) Was die aͤußern Geſchlechtstheile betrifft, ſo machen ſie vorzuͤglich bei beſonderer Engigkeit, wie ſie ſich namentlich bei bejahrten Erſtgebaͤrenden zu finden pflegt, mehrere Vorkehrungen, um das Geburtsgeſchaͤft zu erleich- tern, und Verletzungen des Dammes zu verhindern, noth- wendig. Es gehoͤrt hierher theils das oͤftere Einreiben eines milden Oehles oder Fettes in die Gegend des Perinaͤums, theils das Benutzen der lauwarmen Seifenbaͤder.
§. 902.
Endlich macht aber c) der ausgedehnte Unterleib eine beſondere Beruͤckſichtigung noͤthig. Schwangere, vorzuͤg- lich Bejahrte und zum erſtenmale Niederkommende empfinden naͤmlich zuweilen ſelbſt die Ausdehnung der Bauchbedeckungen ſchmerzhaft, und das Gefuͤhl einer ſtaͤten Spannung der glaͤnzend und zuweilen riſſig werdenden Bauchhaut wird ihnen hoͤchſt beſchwerlich. — Auch hier iſt das oͤftere laue Baden eins der Hauptmittel, und es kann daſſelbe durch milde oͤhlige Einreibungen noch mehr unterſtuͤtzt werden. — Fer- ner die ſtarke Ausdehnung des Leibes, das Ueberhaͤngen des Uterus uͤber den Schambogen und die dadurch veranlaßten Beſchwerden betreffend, ſo wird dieſen, bei Perſonen welche ſchon ein- oder mehreremale geboren, ſehr haͤufigen Beſchwer-
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Warze zu verhindern), oder laͤßt auch wohl (beſonders wenn
ſchon Milch ausfließt) ein plattes Bruſtglas, mit einer Oeff-
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die zuweilen ſehr duͤnne und zarte Haut der Warzen (vor-
zuͤglich bei Blondinen, und wo ſie ſehr tief gelegen haben)
zu befeſtigen und zu ſtaͤrken, und kuͤnftig beim Stillen das
laͤſtige Wundwerden zu verhuͤten, empfiehlt man der Schwan-
gern das Waſchen derſelben mit rothem Wein, Rum oder
Franzbranntwein, vorzuͤglich jedesmal, wenn die Warzen her-
vorgezogen worden ſind. — Ueberhaupt ſind aber die Bruͤſte
in der Schwangerſchaft warm zu halten, und jeder Druck,
Stoß, oder Quetſchung derſelben ſorgfaͤltig zu vermeiden.
§. 901.
b) Was die aͤußern Geſchlechtstheile betrifft,
ſo machen ſie vorzuͤglich bei beſonderer Engigkeit, wie ſie
ſich namentlich bei bejahrten Erſtgebaͤrenden zu finden pflegt,
mehrere Vorkehrungen, um das Geburtsgeſchaͤft zu erleich-
tern, und Verletzungen des Dammes zu verhindern, noth-
wendig. Es gehoͤrt hierher theils das oͤftere Einreiben eines
milden Oehles oder Fettes in die Gegend des Perinaͤums,
theils das Benutzen der lauwarmen Seifenbaͤder.
§. 902.
Endlich macht aber c) der ausgedehnte Unterleib
eine beſondere Beruͤckſichtigung noͤthig. Schwangere, vorzuͤg-
lich Bejahrte und zum erſtenmale Niederkommende empfinden
naͤmlich zuweilen ſelbſt die Ausdehnung der Bauchbedeckungen
ſchmerzhaft, und das Gefuͤhl einer ſtaͤten Spannung der
glaͤnzend und zuweilen riſſig werdenden Bauchhaut wird ihnen
hoͤchſt beſchwerlich. — Auch hier iſt das oͤftere laue Baden
eins der Hauptmittel, und es kann daſſelbe durch milde
oͤhlige Einreibungen noch mehr unterſtuͤtzt werden. — Fer-
ner die ſtarke Ausdehnung des Leibes, das Ueberhaͤngen des
Uterus uͤber den Schambogen und die dadurch veranlaßten
Beſchwerden betreffend, ſo wird dieſen, bei Perſonen welche
ſchon ein- oder mehreremale geboren, ſehr haͤufigen Beſchwer-
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/181>, abgerufen am 21.11.2024.
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