systems auf das Nerven- und Verdauungssystem in vielfachen hysterischen, rheumatischen, gichtischen Zufällen und mannich- faltigen Ver auungsbeschwerden, welche Leiden dann sämmt- lich oft durch die örtlichen krankhaften Zustände, die dadurch verursachten Schmerzen, Rückwirkungen auf benachbarte Or- gane u. s. w., erhöht werden.
§. 630.
Von allgemeinen Krankheitszuständen, welche das zei- tigere Aufhören der Menstruation bedingen, ist vorzüglich der Erschöpfung reproduktiver Thätigkeit, durch akute oder chro- nische Krankheiten, unter welchen vorzüglich die mannichfa- chen Unterleibsleiden durch die im höhern Alter so oft ein- tretenden Unordnungen im Pfortadersystem zu erwähnen sind, oder durch ungünstige äußere Verhältnisse, ungesunde Luft und Nahrung, durch Gemüthsleiden u. s. w., zu gedenken. Hier ist das Außenbleiben der Menstruation bloß Symptom der allgemeinen Krankheit, und kann auch an und für sich einer besondern Behandlung nicht unterworfen seyn. -- Es ist sonach für alle Fälle zu zeitig verschwindender Menstruation eine genaue Untersuchung des Zustandes der Geschlechtsorgane ganz vorzüglich wichtig, um sowohl die Prognose als den Punkt, auf welchen die ärztliche Hülfsleistung zu wirken habe, näher zu bestimmen.
§. 631.
Rücksichtlich der Behandlung ist auch hier ganz vorzüg- lich vor dem bloß symptomatischen Verfahren zu warnen, welches darauf ausgeht, nur den Blutfluß selbst wiederum durch Anwendung treibender Mittel u. s. w. hervorzurufen; vielmehr muß es der Hauptzweck des Arztes bleiben, das Gleichgewicht allgemeiner organischer Thätigkeit wiederherzu- stellen, örtliche Krankheiten der Geschlechtsorgane nach oben angegebenen Regeln möglichst zu beseitigen, und dann unter einem angemessenen Verhalten der Kranken abzuwarten, ob die periodische Blutausscheidung noch für einige Zeit wieder-
ſyſtems auf das Nerven- und Verdauungsſyſtem in vielfachen hyſteriſchen, rheumatiſchen, gichtiſchen Zufaͤllen und mannich- faltigen Ver auungsbeſchwerden, welche Leiden dann ſaͤmmt- lich oft durch die oͤrtlichen krankhaften Zuſtaͤnde, die dadurch verurſachten Schmerzen, Ruͤckwirkungen auf benachbarte Or- gane u. ſ. w., erhoͤht werden.
§. 630.
Von allgemeinen Krankheitszuſtaͤnden, welche das zei- tigere Aufhoͤren der Menſtruation bedingen, iſt vorzuͤglich der Erſchoͤpfung reproduktiver Thaͤtigkeit, durch akute oder chro- niſche Krankheiten, unter welchen vorzuͤglich die mannichfa- chen Unterleibsleiden durch die im hoͤhern Alter ſo oft ein- tretenden Unordnungen im Pfortaderſyſtem zu erwaͤhnen ſind, oder durch unguͤnſtige aͤußere Verhaͤltniſſe, ungeſunde Luft und Nahrung, durch Gemuͤthsleiden u. ſ. w., zu gedenken. Hier iſt das Außenbleiben der Menſtruation bloß Symptom der allgemeinen Krankheit, und kann auch an und fuͤr ſich einer beſondern Behandlung nicht unterworfen ſeyn. — Es iſt ſonach fuͤr alle Faͤlle zu zeitig verſchwindender Menſtruation eine genaue Unterſuchung des Zuſtandes der Geſchlechtsorgane ganz vorzuͤglich wichtig, um ſowohl die Prognoſe als den Punkt, auf welchen die aͤrztliche Huͤlfsleiſtung zu wirken habe, naͤher zu beſtimmen.
§. 631.
Ruͤckſichtlich der Behandlung iſt auch hier ganz vorzuͤg- lich vor dem bloß ſymptomatiſchen Verfahren zu warnen, welches darauf ausgeht, nur den Blutfluß ſelbſt wiederum durch Anwendung treibender Mittel u. ſ. w. hervorzurufen; vielmehr muß es der Hauptzweck des Arztes bleiben, das Gleichgewicht allgemeiner organiſcher Thaͤtigkeit wiederherzu- ſtellen, oͤrtliche Krankheiten der Geſchlechtsorgane nach oben angegebenen Regeln moͤglichſt zu beſeitigen, und dann unter einem angemeſſenen Verhalten der Kranken abzuwarten, ob die periodiſche Blutausſcheidung noch fuͤr einige Zeit wieder-
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ſyſtems auf das Nerven- und Verdauungsſyſtem in vielfachen
hyſteriſchen, rheumatiſchen, gichtiſchen Zufaͤllen und mannich-
faltigen Ver auungsbeſchwerden, welche Leiden dann ſaͤmmt-
lich oft durch die oͤrtlichen krankhaften Zuſtaͤnde, die dadurch
verurſachten Schmerzen, Ruͤckwirkungen auf benachbarte Or-
gane u. ſ. w., erhoͤht werden.
§. 630.
Von allgemeinen Krankheitszuſtaͤnden, welche das zei-
tigere Aufhoͤren der Menſtruation bedingen, iſt vorzuͤglich der
Erſchoͤpfung reproduktiver Thaͤtigkeit, durch akute oder chro-
niſche Krankheiten, unter welchen vorzuͤglich die mannichfa-
chen Unterleibsleiden durch die im hoͤhern Alter ſo oft ein-
tretenden Unordnungen im Pfortaderſyſtem zu erwaͤhnen ſind,
oder durch unguͤnſtige aͤußere Verhaͤltniſſe, ungeſunde Luft
und Nahrung, durch Gemuͤthsleiden u. ſ. w., zu gedenken.
Hier iſt das Außenbleiben der Menſtruation bloß Symptom
der allgemeinen Krankheit, und kann auch an und fuͤr ſich
einer beſondern Behandlung nicht unterworfen ſeyn. — Es
iſt ſonach fuͤr alle Faͤlle zu zeitig verſchwindender Menſtruation
eine genaue Unterſuchung des Zuſtandes der Geſchlechtsorgane
ganz vorzuͤglich wichtig, um ſowohl die Prognoſe als den
Punkt, auf welchen die aͤrztliche Huͤlfsleiſtung zu wirken
habe, naͤher zu beſtimmen.
§. 631.
Ruͤckſichtlich der Behandlung iſt auch hier ganz vorzuͤg-
lich vor dem bloß ſymptomatiſchen Verfahren zu warnen,
welches darauf ausgeht, nur den Blutfluß ſelbſt wiederum
durch Anwendung treibender Mittel u. ſ. w. hervorzurufen;
vielmehr muß es der Hauptzweck des Arztes bleiben, das
Gleichgewicht allgemeiner organiſcher Thaͤtigkeit wiederherzu-
ſtellen, oͤrtliche Krankheiten der Geſchlechtsorgane nach oben
angegebenen Regeln moͤglichſt zu beſeitigen, und dann unter
einem angemeſſenen Verhalten der Kranken abzuwarten, ob
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820, S. 456. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie01_1820/476>, abgerufen am 21.11.2024.
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