Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820.malen Zustand bewirkt, oder in andern Fällen, wo die Ver- §. 591. Ehe wir nun die Operation selbst näher durchgehen, ist +) Zuweilen hat man auch (namentlich Young) gegen Krebsknoten der Brüste, wie gegen die Balggeschwülste derselben, die Anwendung eines mechanischen Druckes empfohlen, allein wir zweifeln sehr an der Nützlichkeit dieses Verfahrens, ja befürchten vielmehr dadurch den Uebergang in Krebsgeschwür beschleunigt zu sehen (m. s. die Nachricht von einer unglücklich abgelaufenen Behandlung dieser Art in d. Salzb. medic. chirurg. Zeit. 1819. Nro. 13. aus d. Edinburgh med. and. surg. Journal. *) S. Hufeland's Journ. f. d. prakt. Heilk. 1809. 6s St. **) S. ebendas. Bd. XXV. St. 1. ***) S. Richter Anfangsgr. d. Wundarznk. Bd. I. S. 298.
malen Zuſtand bewirkt, oder in andern Faͤllen, wo die Ver- §. 591. Ehe wir nun die Operation ſelbſt naͤher durchgehen, iſt †) Zuweilen hat man auch (namentlich Young) gegen Krebsknoten der Bruͤſte, wie gegen die Balggeſchwuͤlſte derſelben, die Anwendung eines mechaniſchen Druckes empfohlen, allein wir zweifeln ſehr an der Nuͤtzlichkeit dieſes Verfahrens, ja befuͤrchten vielmehr dadurch den Uebergang in Krebsgeſchwuͤr beſchleunigt zu ſehen (m. ſ. die Nachricht von einer ungluͤcklich abgelaufenen Behandlung dieſer Art in d. Salzb. medic. chirurg. Zeit. 1819. Nro. 13. aus d. Edinburgh med. and. surg. Journal. *) S. Hufeland’s Journ. f. d. prakt. Heilk. 1809. 6s St. **) S. ebendaſ. Bd. XXV. St. 1. ***) S. Richter Anfangsgr. d. Wundarznk. Bd. I. S. 298.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <div n="7"> <div n="8"> <div n="9"> <div n="10"> <p><pb facs="#f0454" n="434"/> malen Zuſtand bewirkt, oder in andern Faͤllen, wo die Ver-<lb/> wachſung des Krebsknotens mit dem Bruſtmuskel die Operation<lb/> verhinderte, erſterer vielleicht beweglicher und ſo zur Operation<lb/> geſchickter gemacht werden. <note place="foot" n="†)">Zuweilen hat man auch (namentlich <hi rendition="#g">Young</hi>) gegen Krebsknoten<lb/> der Bruͤſte, wie gegen die Balggeſchwuͤlſte derſelben, die Anwendung<lb/> eines mechaniſchen Druckes empfohlen, allein wir zweifeln ſehr an<lb/> der Nuͤtzlichkeit dieſes Verfahrens, ja befuͤrchten vielmehr dadurch<lb/> den Uebergang in Krebsgeſchwuͤr beſchleunigt zu ſehen (m. ſ. die<lb/> Nachricht von einer ungluͤcklich abgelaufenen Behandlung dieſer Art<lb/> in d. Salzb. medic. chirurg. Zeit. 1819. Nro. 13. aus d. <hi rendition="#aq">Edinburgh<lb/> med. and. surg. Journal.</hi></note></p> </div><lb/> <div n="10"> <head>§. 591.</head><lb/> <p>Ehe wir nun die Operation ſelbſt naͤher durchgehen, iſt<lb/> es noch noͤthig, einiges uͤber die mediciniſche Behandlung des<lb/> offenen Bruſtkrebſes beyzufuͤgen, welche naͤmlich einen dop-<lb/> pelten Zweck haben kann, d. i. entweder auch in dieſem Sta-<lb/> dio der Krankheit, wo ſie in der Regel unheilbar iſt, noch<lb/> einen Verſuch zur Rettung der Kranken zu machen, oder nur<lb/> palliativ gegen die heftigen Schmerzen und oͤfters eintreten-<lb/> den Blutungen Linderung zu ſchaffen. Den erſteren Zweck<lb/> hat die fortgeſetzte innere und aͤußere Anwendung mehrerer<lb/> Kraͤuterſaͤfte, z. B. des Schierlings, der Belladonna, des<lb/> Kirſchlorbeers, des rothen Fingerhuts, der Ringelblume (<hi rendition="#aq">Ca-<lb/> lendula officinalis</hi>), des <hi rendition="#aq">Onopordon acanthium,</hi> des <hi rendition="#aq">Sedum<lb/> acre, Chenopodium bonus Henricus</hi> u. a. m. — Ferner<lb/> der Gebrauch des Arſeniks (obwohl dieſer hier nur mit der<lb/> groͤßten Vorſicht angewendet werden darf), der aͤußere Ge-<lb/> brauch der ſalzſauren Daͤmpfe, <note place="foot" n="*)">S. <hi rendition="#g">Hufeland’s</hi> Journ. f. d. prakt. Heilk. 1809. 6s St.</note> das Aufſtreuen des Kohlen-<lb/> pulvers, <note place="foot" n="**)">S. ebendaſ. Bd. <hi rendition="#aq">XXV.</hi> St. 1.</note> das Auflegen einer lebenden Kroͤte auf das Krebs-<lb/> geſchwuͤr, <note place="foot" n="***)">S. <hi rendition="#g">Richter</hi> Anfangsgr. d. Wundarznk. Bd. <hi rendition="#aq">I.</hi> S. 298.</note> die ſchon oben erwaͤhnte Anwendung des Gold-<lb/> ſalzes und mehrerer anderer bald hier bald da empfohlener<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [434/0454]
malen Zuſtand bewirkt, oder in andern Faͤllen, wo die Ver-
wachſung des Krebsknotens mit dem Bruſtmuskel die Operation
verhinderte, erſterer vielleicht beweglicher und ſo zur Operation
geſchickter gemacht werden. †)
§. 591.
Ehe wir nun die Operation ſelbſt naͤher durchgehen, iſt
es noch noͤthig, einiges uͤber die mediciniſche Behandlung des
offenen Bruſtkrebſes beyzufuͤgen, welche naͤmlich einen dop-
pelten Zweck haben kann, d. i. entweder auch in dieſem Sta-
dio der Krankheit, wo ſie in der Regel unheilbar iſt, noch
einen Verſuch zur Rettung der Kranken zu machen, oder nur
palliativ gegen die heftigen Schmerzen und oͤfters eintreten-
den Blutungen Linderung zu ſchaffen. Den erſteren Zweck
hat die fortgeſetzte innere und aͤußere Anwendung mehrerer
Kraͤuterſaͤfte, z. B. des Schierlings, der Belladonna, des
Kirſchlorbeers, des rothen Fingerhuts, der Ringelblume (Ca-
lendula officinalis), des Onopordon acanthium, des Sedum
acre, Chenopodium bonus Henricus u. a. m. — Ferner
der Gebrauch des Arſeniks (obwohl dieſer hier nur mit der
groͤßten Vorſicht angewendet werden darf), der aͤußere Ge-
brauch der ſalzſauren Daͤmpfe, *) das Aufſtreuen des Kohlen-
pulvers, **) das Auflegen einer lebenden Kroͤte auf das Krebs-
geſchwuͤr, ***) die ſchon oben erwaͤhnte Anwendung des Gold-
ſalzes und mehrerer anderer bald hier bald da empfohlener
†) Zuweilen hat man auch (namentlich Young) gegen Krebsknoten
der Bruͤſte, wie gegen die Balggeſchwuͤlſte derſelben, die Anwendung
eines mechaniſchen Druckes empfohlen, allein wir zweifeln ſehr an
der Nuͤtzlichkeit dieſes Verfahrens, ja befuͤrchten vielmehr dadurch
den Uebergang in Krebsgeſchwuͤr beſchleunigt zu ſehen (m. ſ. die
Nachricht von einer ungluͤcklich abgelaufenen Behandlung dieſer Art
in d. Salzb. medic. chirurg. Zeit. 1819. Nro. 13. aus d. Edinburgh
med. and. surg. Journal.
*) S. Hufeland’s Journ. f. d. prakt. Heilk. 1809. 6s St.
**) S. ebendaſ. Bd. XXV. St. 1.
***) S. Richter Anfangsgr. d. Wundarznk. Bd. I. S. 298.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |