Fomentationen, Dampfbäder u. dgl. zu unterstützen u. s. w. -- Außerdem aber sind vorzüglich, um die Zertheilung dieser Ge- schwulst zu bewerkstelligen, Mittel, welche die örtliche Per- spiration und die Thätigkeit der aufsaugenden Gefäße erhöhen, in Anwendung zu ziehen. Als solche erwähnen wir für äu- ßerlichen Gebrauch das Bedecken der Brust durch gewärmte Kissen, mit den trocknen Specieb. resolvent., der Hb. Ser- pilli, Majoranae, Hyosciami u. s. w. gefüllt, das Auflegen von Baumwolle oder Hanfwerg mit dem feinen Pulver der Kamillenblumen, des Melilotenkrautes u. s. w. bestreut; fer- ner das Bedecken der Brust mit feinem, weichem, mehrfach zusammengelegtem Flanell, mit einem weichen haarigen Thier- fell (z. B. von Katzen, Kaninchen, Hasen), ferner das Auf- legen zertheilender Pflaster und das Anwenden ähnlicher Ein- reibungen.
§. 566.
Zu den erstern bedient man sich des Emplastr. de Meliloto, de Cicuta, de Ammoniac. mit dem Emplastro mercuriali, zu den Einreibungen benutzt man das Liniment. vol. camphor. in Verbindung mit dem Unguent, mercur., das Unguent. de Althaea, das Oleum camphoratum. End- lich können zum Zweck der Zertheilung die Dampfbäder, das Einreiben mit durchräuchertem Flanell, die Elektricität und der Galvanismus in Anwendung gezogen werden.
§. 567.
Als innerliche Mittel hingegen verdienen diejenigen vor- züglich angewendet zu werden, welche theils auf das Lymph- system gelind erregend wirken, theils anderweitige Ausschei- dungen befördern. Zu den erstern gehören die Antimonialien und die auflösenden Extrakte, oder frisch gepreßten Kräuter- säfte, die Seife, die Mittelsalze, das fel tauri u. s. w.; zu den letztern gehören die von Zeit zu Zeit darzureichenden Ab- führungen, die mäßige Beförderung der Perspiration durch Liq. Mindereri, Liq. CC. und zweckmäßiges Verhalten.
Fomentationen, Dampfbaͤder u. dgl. zu unterſtuͤtzen u. ſ. w. — Außerdem aber ſind vorzuͤglich, um die Zertheilung dieſer Ge- ſchwulſt zu bewerkſtelligen, Mittel, welche die oͤrtliche Per- ſpiration und die Thaͤtigkeit der aufſaugenden Gefaͤße erhoͤhen, in Anwendung zu ziehen. Als ſolche erwaͤhnen wir fuͤr aͤu- ßerlichen Gebrauch das Bedecken der Bruſt durch gewaͤrmte Kiſſen, mit den trocknen Specieb. resolvent., der Hb. Ser- pilli, Majoranae, Hyosciami u. ſ. w. gefuͤllt, das Auflegen von Baumwolle oder Hanfwerg mit dem feinen Pulver der Kamillenblumen, des Melilotenkrautes u. ſ. w. beſtreut; fer- ner das Bedecken der Bruſt mit feinem, weichem, mehrfach zuſammengelegtem Flanell, mit einem weichen haarigen Thier- fell (z. B. von Katzen, Kaninchen, Haſen), ferner das Auf- legen zertheilender Pflaſter und das Anwenden aͤhnlicher Ein- reibungen.
§. 566.
Zu den erſtern bedient man ſich des Emplastr. de Meliloto, de Cicuta, de Ammoniac. mit dem Emplastro mercuriali, zu den Einreibungen benutzt man das Liniment. vol. camphor. in Verbindung mit dem Unguent, mercur., das Unguent. de Althaea, das Oleum camphoratum. End- lich koͤnnen zum Zweck der Zertheilung die Dampfbaͤder, das Einreiben mit durchraͤuchertem Flanell, die Elektricitaͤt und der Galvanismus in Anwendung gezogen werden.
§. 567.
Als innerliche Mittel hingegen verdienen diejenigen vor- zuͤglich angewendet zu werden, welche theils auf das Lymph- ſyſtem gelind erregend wirken, theils anderweitige Ausſchei- dungen befoͤrdern. Zu den erſtern gehoͤren die Antimonialien und die aufloͤſenden Extrakte, oder friſch gepreßten Kraͤuter- ſaͤfte, die Seife, die Mittelſalze, das fel tauri u. ſ. w.; zu den letztern gehoͤren die von Zeit zu Zeit darzureichenden Ab- fuͤhrungen, die maͤßige Befoͤrderung der Perſpiration durch Liq. Mindereri, Liq. CC. und zweckmaͤßiges Verhalten.
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Fomentationen, Dampfbaͤder u. dgl. zu unterſtuͤtzen u. ſ. w. —
Außerdem aber ſind vorzuͤglich, um die Zertheilung dieſer Ge-
ſchwulſt zu bewerkſtelligen, Mittel, welche die oͤrtliche Per-
ſpiration und die Thaͤtigkeit der aufſaugenden Gefaͤße erhoͤhen,
in Anwendung zu ziehen. Als ſolche erwaͤhnen wir fuͤr aͤu-
ßerlichen Gebrauch das Bedecken der Bruſt durch gewaͤrmte
Kiſſen, mit den trocknen Specieb. resolvent., der Hb. Ser-
pilli, Majoranae, Hyosciami u. ſ. w. gefuͤllt, das Auflegen
von Baumwolle oder Hanfwerg mit dem feinen Pulver der
Kamillenblumen, des Melilotenkrautes u. ſ. w. beſtreut; fer-
ner das Bedecken der Bruſt mit feinem, weichem, mehrfach
zuſammengelegtem Flanell, mit einem weichen haarigen Thier-
fell (z. B. von Katzen, Kaninchen, Haſen), ferner das Auf-
legen zertheilender Pflaſter und das Anwenden aͤhnlicher Ein-
reibungen.
§. 566.
Zu den erſtern bedient man ſich des Emplastr. de
Meliloto, de Cicuta, de Ammoniac. mit dem Emplastro
mercuriali, zu den Einreibungen benutzt man das Liniment.
vol. camphor. in Verbindung mit dem Unguent, mercur.,
das Unguent. de Althaea, das Oleum camphoratum. End-
lich koͤnnen zum Zweck der Zertheilung die Dampfbaͤder, das
Einreiben mit durchraͤuchertem Flanell, die Elektricitaͤt und
der Galvanismus in Anwendung gezogen werden.
§. 567.
Als innerliche Mittel hingegen verdienen diejenigen vor-
zuͤglich angewendet zu werden, welche theils auf das Lymph-
ſyſtem gelind erregend wirken, theils anderweitige Ausſchei-
dungen befoͤrdern. Zu den erſtern gehoͤren die Antimonialien
und die aufloͤſenden Extrakte, oder friſch gepreßten Kraͤuter-
ſaͤfte, die Seife, die Mittelſalze, das fel tauri u. ſ. w.; zu
den letztern gehoͤren die von Zeit zu Zeit darzureichenden Ab-
fuͤhrungen, die maͤßige Befoͤrderung der Perſpiration durch
Liq. Mindereri, Liq. CC. und zweckmaͤßiges Verhalten.
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820, S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie01_1820/441>, abgerufen am 21.11.2024.
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