Die Ausgänge und Folgen der Oophoritis sind denen der Metritis ähnlich; auch hier kann das Uebel entweder sich unter kritischen Erscheinungen zertheilen, oder in Eiterung, oder in Degenerationen, so wie in chronische Entzündung und durch diese in Nymphomanie übergehen, oder (was hier wegen öfterer Verkennung des Uebels *) und deßhalb unzweckmäßiger Behandlung nicht selten beobachtet worden ist) durch plötzlich eintretende Gangrän in Tod sich endigen. Immer ist diese Entzündung sonach theils an sich, theils namentlich wegen den so leicht sich anschließenden und unheilbaren Degeneratio- nen eine sehr bedenkliche Krankheit zu nennen, welche die Aufmerksamkeit des Arztes im höchsten Grade verdient.
§. 537.
Die Behandlung der Oophoritis ist im Allgemeinen nach ähnlichen Grundsätzen, wie die der Metritis, einzulei- ten, nur mit dem Unterschiede, daß man berücksichtigt, wie in der letztern gemeiniglich das gesammte Gefäßsystem und consensuell der Darmkanal heftiger in Mitleidenschaft gezogen, dagegen in der erstern mehr das Nervensystem mit afficirt sey. Obwohl daher Blutentziehungen auch in der Oophoritis nicht entbehrt werden können, so sind sie doch gewöhnlich in gerin- gerer Quantität und häufig nur durch örtliche Ausleerungen (etwa durch Blutigel an die Schamlefzen oder das Mittel- fleisch) zu veranstalten. Diät und Regimen müssen antiphlo- gistisch seyn, auf hinreichende Entleerung des Darmkanals durch blande Abführmittel oder Lavements ist hinzuwirken, so wie durch örtliche Wärme mittelst aufgelegter trockner gewärm- ter Kräuterkissen, durch ableitende Mittel, als Cataplasmata auf die Füße und späterhin Sinapismen an die Waden, die Zertheilung zu befördern.
*) S. darüber Mehreres in Hrn. Osiander's Schrift über die Entwickelungskrankheiten. 2r Thl. S. 120.
§. 536.
Die Ausgaͤnge und Folgen der Oophoritis ſind denen der Metritis aͤhnlich; auch hier kann das Uebel entweder ſich unter kritiſchen Erſcheinungen zertheilen, oder in Eiterung, oder in Degenerationen, ſo wie in chroniſche Entzuͤndung und durch dieſe in Nymphomanie uͤbergehen, oder (was hier wegen oͤfterer Verkennung des Uebels *) und deßhalb unzweckmaͤßiger Behandlung nicht ſelten beobachtet worden iſt) durch ploͤtzlich eintretende Gangraͤn in Tod ſich endigen. Immer iſt dieſe Entzuͤndung ſonach theils an ſich, theils namentlich wegen den ſo leicht ſich anſchließenden und unheilbaren Degeneratio- nen eine ſehr bedenkliche Krankheit zu nennen, welche die Aufmerkſamkeit des Arztes im hoͤchſten Grade verdient.
§. 537.
Die Behandlung der Oophoritis iſt im Allgemeinen nach aͤhnlichen Grundſaͤtzen, wie die der Metritis, einzulei- ten, nur mit dem Unterſchiede, daß man beruͤckſichtigt, wie in der letztern gemeiniglich das geſammte Gefaͤßſyſtem und conſenſuell der Darmkanal heftiger in Mitleidenſchaft gezogen, dagegen in der erſtern mehr das Nervenſyſtem mit afficirt ſey. Obwohl daher Blutentziehungen auch in der Oophoritis nicht entbehrt werden koͤnnen, ſo ſind ſie doch gewoͤhnlich in gerin- gerer Quantitaͤt und haͤufig nur durch oͤrtliche Ausleerungen (etwa durch Blutigel an die Schamlefzen oder das Mittel- fleiſch) zu veranſtalten. Diaͤt und Regimen muͤſſen antiphlo- giſtiſch ſeyn, auf hinreichende Entleerung des Darmkanals durch blande Abfuͤhrmittel oder Lavements iſt hinzuwirken, ſo wie durch oͤrtliche Waͤrme mittelſt aufgelegter trockner gewaͤrm- ter Kraͤuterkiſſen, durch ableitende Mittel, als Cataplasmata auf die Fuͤße und ſpaͤterhin Sinapismen an die Waden, die Zertheilung zu befoͤrdern.
*) S. daruͤber Mehreres in Hrn. Oſiander’s Schrift uͤber die Entwickelungskrankheiten. 2r Thl. S. 120.
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§. 536.
Die Ausgaͤnge und Folgen der Oophoritis ſind denen
der Metritis aͤhnlich; auch hier kann das Uebel entweder ſich
unter kritiſchen Erſcheinungen zertheilen, oder in Eiterung,
oder in Degenerationen, ſo wie in chroniſche Entzuͤndung und
durch dieſe in Nymphomanie uͤbergehen, oder (was hier wegen
oͤfterer Verkennung des Uebels *) und deßhalb unzweckmaͤßiger
Behandlung nicht ſelten beobachtet worden iſt) durch ploͤtzlich
eintretende Gangraͤn in Tod ſich endigen. Immer iſt dieſe
Entzuͤndung ſonach theils an ſich, theils namentlich wegen
den ſo leicht ſich anſchließenden und unheilbaren Degeneratio-
nen eine ſehr bedenkliche Krankheit zu nennen, welche die
Aufmerkſamkeit des Arztes im hoͤchſten Grade verdient.
§. 537.
Die Behandlung der Oophoritis iſt im Allgemeinen
nach aͤhnlichen Grundſaͤtzen, wie die der Metritis, einzulei-
ten, nur mit dem Unterſchiede, daß man beruͤckſichtigt, wie
in der letztern gemeiniglich das geſammte Gefaͤßſyſtem und
conſenſuell der Darmkanal heftiger in Mitleidenſchaft gezogen,
dagegen in der erſtern mehr das Nervenſyſtem mit afficirt ſey.
Obwohl daher Blutentziehungen auch in der Oophoritis nicht
entbehrt werden koͤnnen, ſo ſind ſie doch gewoͤhnlich in gerin-
gerer Quantitaͤt und haͤufig nur durch oͤrtliche Ausleerungen
(etwa durch Blutigel an die Schamlefzen oder das Mittel-
fleiſch) zu veranſtalten. Diaͤt und Regimen muͤſſen antiphlo-
giſtiſch ſeyn, auf hinreichende Entleerung des Darmkanals
durch blande Abfuͤhrmittel oder Lavements iſt hinzuwirken, ſo
wie durch oͤrtliche Waͤrme mittelſt aufgelegter trockner gewaͤrm-
ter Kraͤuterkiſſen, durch ableitende Mittel, als Cataplasmata
auf die Fuͤße und ſpaͤterhin Sinapismen an die Waden, die
Zertheilung zu befoͤrdern.
*) S. daruͤber Mehreres in Hrn. Oſiander’s Schrift uͤber die
Entwickelungskrankheiten. 2r Thl. S. 120.
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie01_1820/423>, abgerufen am 21.11.2024.
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