einanderstoßenden rundlichen Körper des Mastdarms, der Ge- bärmutter und der Harnblase leicht erklärlich wird.
§. 520.
Was die Hereinsenkung des Bruchsackes gegen das Scheidengewölbe insbesondre betrifft, so finden wir entweder, daß der durch das Bauchfell gebildete Bruchsack die gesamm- ten Scheidenwände und also zugleich die Muskelhaut aus- dehnt (dies ist z. B. der Fall bey der Zurückbeugung der Ge- bärmutter, welche, wenn auch in geringerem Grade, noth- wendig einen Mutterscheidenbruch mit veranlaßt), oder daß der Bruchsack die Fasern der Muskelhaut der Mutterscheide auseinander drängt, zwischen dieselben hereintritt und dann bloß die innere Haut zu seiner äußern Decke ausdehnt. Ob das eine oder das andere der Fall sey, wird theils aus der Entstehung sich abnehmen lassen (ein plötzlich entstandener Mutterscheidenbruch z. B., mit Zurückbeugung der Gebärmut- ter, wird immer eine Ausdehnung der ganzen Scheidenwände hervorbringen), theils wird es durch die Untersuchung aus- gemittelt werden können, indem man bey dem Mutterschei- denbruche, welcher durch Auseinanderdrängen der Muskelfa- sern entstanden ist, nachdem in horizontaler Lage der Bruch völlig zurückgedrängt worden ist, im Stande seyn wird, im Scheidengrunde die Spalte auszumitteln, durch welche der Bruchsack herabgedrängt war.
§. 521.
Die Erkenntniß des Mutterscheidenbruchs ist nicht sehr schwierig, und es kann dieses Uebel nicht leicht mit an- dern verwechselt werden. Die Empfindungen, durch welche sich die Entstehung desselben der Kranken selbst ankündigt, sind: ein nach irgend einer gewaltsamen Bewegung oder An- strengung plötzlich entstandenes, anfänglich auch wohl gerin- ges, allmählig aber stärker werdendes Gefühl von Vollheit und Herabdrängen in der Mutterscheide mit nachfolgendem Schmerz, welcher öfters wiederkehrt, kolikartig erscheint, und mit welchem sich verschiedene Zufälle verbinden, jenachdem
einanderſtoßenden rundlichen Koͤrper des Maſtdarms, der Ge- baͤrmutter und der Harnblaſe leicht erklaͤrlich wird.
§. 520.
Was die Hereinſenkung des Bruchſackes gegen das Scheidengewoͤlbe insbeſondre betrifft, ſo finden wir entweder, daß der durch das Bauchfell gebildete Bruchſack die geſamm- ten Scheidenwaͤnde und alſo zugleich die Muskelhaut aus- dehnt (dies iſt z. B. der Fall bey der Zuruͤckbeugung der Ge- baͤrmutter, welche, wenn auch in geringerem Grade, noth- wendig einen Mutterſcheidenbruch mit veranlaßt), oder daß der Bruchſack die Faſern der Muskelhaut der Mutterſcheide auseinander draͤngt, zwiſchen dieſelben hereintritt und dann bloß die innere Haut zu ſeiner aͤußern Decke ausdehnt. Ob das eine oder das andere der Fall ſey, wird theils aus der Entſtehung ſich abnehmen laſſen (ein ploͤtzlich entſtandener Mutterſcheidenbruch z. B., mit Zuruͤckbeugung der Gebaͤrmut- ter, wird immer eine Ausdehnung der ganzen Scheidenwaͤnde hervorbringen), theils wird es durch die Unterſuchung aus- gemittelt werden koͤnnen, indem man bey dem Mutterſchei- denbruche, welcher durch Auseinanderdraͤngen der Muskelfa- ſern entſtanden iſt, nachdem in horizontaler Lage der Bruch voͤllig zuruͤckgedraͤngt worden iſt, im Stande ſeyn wird, im Scheidengrunde die Spalte auszumitteln, durch welche der Bruchſack herabgedraͤngt war.
§. 521.
Die Erkenntniß des Mutterſcheidenbruchs iſt nicht ſehr ſchwierig, und es kann dieſes Uebel nicht leicht mit an- dern verwechſelt werden. Die Empfindungen, durch welche ſich die Entſtehung deſſelben der Kranken ſelbſt ankuͤndigt, ſind: ein nach irgend einer gewaltſamen Bewegung oder An- ſtrengung ploͤtzlich entſtandenes, anfaͤnglich auch wohl gerin- ges, allmaͤhlig aber ſtaͤrker werdendes Gefuͤhl von Vollheit und Herabdraͤngen in der Mutterſcheide mit nachfolgendem Schmerz, welcher oͤfters wiederkehrt, kolikartig erſcheint, und mit welchem ſich verſchiedene Zufaͤlle verbinden, jenachdem
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einanderſtoßenden rundlichen Koͤrper des Maſtdarms, der Ge-
baͤrmutter und der Harnblaſe leicht erklaͤrlich wird.
§. 520.
Was die Hereinſenkung des Bruchſackes gegen das
Scheidengewoͤlbe insbeſondre betrifft, ſo finden wir entweder,
daß der durch das Bauchfell gebildete Bruchſack die geſamm-
ten Scheidenwaͤnde und alſo zugleich die Muskelhaut aus-
dehnt (dies iſt z. B. der Fall bey der Zuruͤckbeugung der Ge-
baͤrmutter, welche, wenn auch in geringerem Grade, noth-
wendig einen Mutterſcheidenbruch mit veranlaßt), oder daß
der Bruchſack die Faſern der Muskelhaut der Mutterſcheide
auseinander draͤngt, zwiſchen dieſelben hereintritt und dann
bloß die innere Haut zu ſeiner aͤußern Decke ausdehnt. Ob
das eine oder das andere der Fall ſey, wird theils aus der
Entſtehung ſich abnehmen laſſen (ein ploͤtzlich entſtandener
Mutterſcheidenbruch z. B., mit Zuruͤckbeugung der Gebaͤrmut-
ter, wird immer eine Ausdehnung der ganzen Scheidenwaͤnde
hervorbringen), theils wird es durch die Unterſuchung aus-
gemittelt werden koͤnnen, indem man bey dem Mutterſchei-
denbruche, welcher durch Auseinanderdraͤngen der Muskelfa-
ſern entſtanden iſt, nachdem in horizontaler Lage der Bruch
voͤllig zuruͤckgedraͤngt worden iſt, im Stande ſeyn wird, im
Scheidengrunde die Spalte auszumitteln, durch welche der
Bruchſack herabgedraͤngt war.
§. 521.
Die Erkenntniß des Mutterſcheidenbruchs iſt nicht
ſehr ſchwierig, und es kann dieſes Uebel nicht leicht mit an-
dern verwechſelt werden. Die Empfindungen, durch welche
ſich die Entſtehung deſſelben der Kranken ſelbſt ankuͤndigt,
ſind: ein nach irgend einer gewaltſamen Bewegung oder An-
ſtrengung ploͤtzlich entſtandenes, anfaͤnglich auch wohl gerin-
ges, allmaͤhlig aber ſtaͤrker werdendes Gefuͤhl von Vollheit
und Herabdraͤngen in der Mutterſcheide mit nachfolgendem
Schmerz, welcher oͤfters wiederkehrt, kolikartig erſcheint, und
mit welchem ſich verſchiedene Zufaͤlle verbinden, jenachdem
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820, S. 394. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie01_1820/414>, abgerufen am 21.12.2024.
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