endlich zur religiösen Schwärmerey führt; b)die Ueberspannung des Selbstgefühls im Schlafe, als Schlafrednerey und Schlafwandeln, so wie die Ueberwältigung des Selbstgefühls, als Alpdrücken(In- cubus); c) die gänzlichen Abspannungen des Selbst- gefühls, als Ohnmacht, Apathie und wirklicher Blöd- sinn. -- Zu den Abnormitäten des äußern Sinnes gehö- ren: a) die unverhältnißmäßig starke Erregung der Sinneswahrnehmung durch gewöhnliche äu- ßere Einflüße, und hieher rechnen wir theils örtliche Schmerzen, wo ein Organ vermöge gesteigerter Empfindlich- keit die früher ihm natürlichen Reitze (seyen es nun absolut oder nur relativ äußere, z. B. Einwirkung benachbarter Or- gane) als schmerzerregend wahrnimmt, theils Bestimmungen des Willens durch den zu stark empfundenen Reitz, also die Nachahmungssucht. b) Die Erregung der Sinnes- wahrnehmung auf ungewöhnlichem Wege, die so- genannten Sinnesversetzungen, als das sogenannte Sehen durch die Magengegend, oder Hören auf dieselbe Weise oder durch die Fingerspitzen u. s. w. -- c) Die Wahrnehmung äußerer Verhältnisse, welche im gewöhnlichen Zustande gar nicht empfunden werden, und zwar des Schauens oder Fühlens in entfernte Orte (Rabdomantie), das Wahrnehmen bevorstehender Dinge, entweder nur durch ein dunkles Gefühl (Ahnung), oder mit klarem Bewußt- seyn (Weissagung).
§. 234.
Wir kommen nun zu den Störungen des Vermögens, auf äußere Gegenstände durch Muskularthätigkeit zu wirken. Hierher gehören: a) Lähmungen, und zwar entweder mit übriggebliebener Sensibilität in dem gelähmten Gliede, oder mit aufgehobenem Empfindungsvermögen (torpide Paralyse). b) Erstarrung, und zwar mit vollkommener Unbeweg- lichkeit der Glieder, Starrkrampf (Tetanus) mit seinen Un- terarten (Trismus, Opiusthotonus etc.), oder mit wächserner Biegsamkeit derselben (Catalepsis), wo sie jede gegebene Stellung behalten. c) Heftig aufgeregte unwill-
endlich zur religioͤſen Schwaͤrmerey fuͤhrt; b)die Ueberſpannung des Selbſtgefuͤhls im Schlafe, als Schlafrednerey und Schlafwandeln, ſo wie die Ueberwaͤltigung des Selbſtgefuͤhls, als Alpdruͤcken(In- cubus); c) die gaͤnzlichen Abſpannungen des Selbſt- gefuͤhls, als Ohnmacht, Apathie und wirklicher Bloͤd- ſinn. — Zu den Abnormitaͤten des aͤußern Sinnes gehoͤ- ren: a) die unverhaͤltnißmaͤßig ſtarke Erregung der Sinneswahrnehmung durch gewoͤhnliche aͤu- ßere Einfluͤße, und hieher rechnen wir theils oͤrtliche Schmerzen, wo ein Organ vermoͤge geſteigerter Empfindlich- keit die fruͤher ihm natuͤrlichen Reitze (ſeyen es nun abſolut oder nur relativ aͤußere, z. B. Einwirkung benachbarter Or- gane) als ſchmerzerregend wahrnimmt, theils Beſtimmungen des Willens durch den zu ſtark empfundenen Reitz, alſo die Nachahmungsſucht. b) Die Erregung der Sinnes- wahrnehmung auf ungewoͤhnlichem Wege, die ſo- genannten Sinnesverſetzungen, als das ſogenannte Sehen durch die Magengegend, oder Hoͤren auf dieſelbe Weiſe oder durch die Fingerſpitzen u. ſ. w. — c) Die Wahrnehmung aͤußerer Verhaͤltniſſe, welche im gewoͤhnlichen Zuſtande gar nicht empfunden werden, und zwar des Schauens oder Fuͤhlens in entfernte Orte (Rabdomantie), das Wahrnehmen bevorſtehender Dinge, entweder nur durch ein dunkles Gefuͤhl (Ahnung), oder mit klarem Bewußt- ſeyn (Weiſſagung).
§. 234.
Wir kommen nun zu den Stoͤrungen des Vermoͤgens, auf aͤußere Gegenſtaͤnde durch Muskularthaͤtigkeit zu wirken. Hierher gehoͤren: a) Laͤhmungen, und zwar entweder mit uͤbriggebliebener Senſibilitaͤt in dem gelaͤhmten Gliede, oder mit aufgehobenem Empfindungsvermoͤgen (torpide Paralyſe). b) Erſtarrung, und zwar mit vollkommener Unbeweg- lichkeit der Glieder, Starrkrampf (Tetanus) mit ſeinen Un- terarten (Trismus, Opiusthotonus etc.), oder mit waͤchſerner Biegſamkeit derſelben (Catalepsis), wo ſie jede gegebene Stellung behalten. c) Heftig aufgeregte unwill-
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Ueberwaͤltigung des Selbſtgefuͤhls, als Alpdruͤcken (In-
cubus); c) die gaͤnzlichen Abſpannungen des Selbſt-
gefuͤhls, als Ohnmacht, Apathie und wirklicher Bloͤd-
ſinn. — Zu den Abnormitaͤten des aͤußern Sinnes gehoͤ-
ren: a) die unverhaͤltnißmaͤßig ſtarke Erregung
der Sinneswahrnehmung durch gewoͤhnliche aͤu-
ßere Einfluͤße, und hieher rechnen wir theils oͤrtliche
Schmerzen, wo ein Organ vermoͤge geſteigerter Empfindlich-
keit die fruͤher ihm natuͤrlichen Reitze (ſeyen es nun abſolut
oder nur relativ aͤußere, z. B. Einwirkung benachbarter Or-
gane) als ſchmerzerregend wahrnimmt, theils Beſtimmungen
des Willens durch den zu ſtark empfundenen Reitz, alſo die
Nachahmungsſucht. b) Die Erregung der Sinnes-
wahrnehmung auf ungewoͤhnlichem Wege, die ſo-
genannten Sinnesverſetzungen, als das ſogenannte Sehen
durch die Magengegend, oder Hoͤren auf dieſelbe Weiſe oder
durch die Fingerſpitzen u. ſ. w. — c) Die Wahrnehmung
aͤußerer Verhaͤltniſſe, welche im gewoͤhnlichen
Zuſtande gar nicht empfunden werden, und zwar
des Schauens oder Fuͤhlens in entfernte Orte (Rabdomantie),
das Wahrnehmen bevorſtehender Dinge, entweder nur durch
ein dunkles Gefuͤhl (Ahnung), oder mit klarem Bewußt-
ſeyn (Weiſſagung).
§. 234.
Wir kommen nun zu den Stoͤrungen des Vermoͤgens,
auf aͤußere Gegenſtaͤnde durch Muskularthaͤtigkeit zu wirken.
Hierher gehoͤren: a) Laͤhmungen, und zwar entweder mit
uͤbriggebliebener Senſibilitaͤt in dem gelaͤhmten Gliede, oder
mit aufgehobenem Empfindungsvermoͤgen (torpide Paralyſe).
b) Erſtarrung, und zwar mit vollkommener Unbeweg-
lichkeit der Glieder, Starrkrampf (Tetanus) mit ſeinen Un-
terarten (Trismus, Opiusthotonus etc.), oder mit waͤchſerner
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie01_1820/196>, abgerufen am 03.12.2024.
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