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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.

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von dem carlshafer Blaufarbenwerk.
in allem sechs, und auf einer ieden Seite, bei den Flammenlöchern A drei sind.
Jn diesem Ofen, den ich Tas. II. fig. 4 vorstelle, wird nun
3. so lang mit Holz gefeuert, bis das Gemenge gaar, und das Glas dicht genug
geschmolzen ist, da alsdann dasselbe bei A herausgeschöpft, die Speise aber,
ein arsenikalischer König, durch die Abstiche B, unter der Hand abgestochen,
und in die mit Wasser angefülte Bütte C laufen gelassen, hernachmals aber
auf das Neue in ein Glas geschmolzen wird.
4. Das auf diese Art geschmolzene Glas wird unter einem Pochwerk ganz zart
gepochet, hierauf aber
5. zwischen zwei rauhen Steinen auf einer Mühle gemahlen, deren Struktur ich
auf der II Taf. in der 5. fig. zeige. Jst auch dieses geschehen: So wird das
gemahlene Glas
6. durch Umgiesen oder Abzapfen aus einer Bütte in die andere gewaschen, und
endlich
7. mit kleinen Walzen gerieben, darauf getroknet, gesiebet, und zulezt in Fasse ge-
pakt, da es dann Blaufarbe, und Kaufmanswaare ist.
§. 44.

Die Aufsicht bei diesem Werk hat ein Verwalter, der die Rechnung führet, und
zugleich auch Farbenmeister ist.



Das
H
von dem carlshafer Blaufarbenwerk.
in allem ſechs, und auf einer ieden Seite, bei den Flammenloͤchern A drei ſind.
Jn dieſem Ofen, den ich Taſ. II. fig. 4 vorſtelle, wird nun
3. ſo lang mit Holz gefeuert, bis das Gemenge gaar, und das Glas dicht genug
geſchmolzen iſt, da alsdann daſſelbe bei A herausgeſchoͤpft, die Speiſe aber,
ein arſenikaliſcher Koͤnig, durch die Abſtiche B, unter der Hand abgeſtochen,
und in die mit Waſſer angefuͤlte Buͤtte C laufen gelaſſen, hernachmals aber
auf das Neue in ein Glas geſchmolzen wird.
4. Das auf dieſe Art geſchmolzene Glas wird unter einem Pochwerk ganz zart
gepochet, hierauf aber
5. zwiſchen zwei rauhen Steinen auf einer Muͤhle gemahlen, deren Struktur ich
auf der II Taf. in der 5. fig. zeige. Jſt auch dieſes geſchehen: So wird das
gemahlene Glas
6. durch Umgieſen oder Abzapfen aus einer Buͤtte in die andere gewaſchen, und
endlich
7. mit kleinen Walzen gerieben, darauf getroknet, geſiebet, und zulezt in Faſſe ge-
pakt, da es dann Blaufarbe, und Kaufmanswaare iſt.
§. 44.

Die Aufſicht bei dieſem Werk hat ein Verwalter, der die Rechnung fuͤhret, und
zugleich auch Farbenmeiſter iſt.



Das
H
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[57/0077] von dem carlshafer Blaufarbenwerk. in allem ſechs, und auf einer ieden Seite, bei den Flammenloͤchern A drei ſind. Jn dieſem Ofen, den ich Taſ. II. fig. 4 vorſtelle, wird nun 3. ſo lang mit Holz gefeuert, bis das Gemenge gaar, und das Glas dicht genug geſchmolzen iſt, da alsdann daſſelbe bei A herausgeſchoͤpft, die Speiſe aber, ein arſenikaliſcher Koͤnig, durch die Abſtiche B, unter der Hand abgeſtochen, und in die mit Waſſer angefuͤlte Buͤtte C laufen gelaſſen, hernachmals aber auf das Neue in ein Glas geſchmolzen wird. 4. Das auf dieſe Art geſchmolzene Glas wird unter einem Pochwerk ganz zart gepochet, hierauf aber 5. zwiſchen zwei rauhen Steinen auf einer Muͤhle gemahlen, deren Struktur ich auf der II Taf. in der 5. fig. zeige. Jſt auch dieſes geſchehen: So wird das gemahlene Glas 6. durch Umgieſen oder Abzapfen aus einer Buͤtte in die andere gewaſchen, und endlich 7. mit kleinen Walzen gerieben, darauf getroknet, geſiebet, und zulezt in Faſſe ge- pakt, da es dann Blaufarbe, und Kaufmanswaare iſt. §. 44. Die Aufſicht bei dieſem Werk hat ein Verwalter, der die Rechnung fuͤhret, und zugleich auch Farbenmeiſter iſt. Das H

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Zitationshilfe: Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/77>, abgerufen am 21.12.2024.