Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.von dem Schieferbergwerk bei Thalitter in dem Darmstädtischen. §. 29. Die Unterthanen sind schuldig und gehalten, gegen eine billige Bezahlung, alle §. 30. Uiber alle Hauptveränderungen, die bey dem Bergbau vorfallen, wird ein beson- Anhang von dem adörfer Eisenwerk in dem Waldekkischen. §. 31. Das Eisenwerk an diesem Ort ist eines der ansehnlichsten, und es soll schon bei §. 32. Jn der Gegend der Plettenmühle ist ein Stollen angefangen worden, der nach §. 33. Der Eisenstein bricht gangweis, und die Gänge streichen ganz zu Tag aus. Jhre §. 34. F 2
von dem Schieferbergwerk bei Thalitter in dem Darmſtaͤdtiſchen. §. 29. Die Unterthanen ſind ſchuldig und gehalten, gegen eine billige Bezahlung, alle §. 30. Uiber alle Hauptveraͤnderungen, die bey dem Bergbau vorfallen, wird ein beſon- Anhang von dem adoͤrfer Eiſenwerk in dem Waldekkiſchen. §. 31. Das Eiſenwerk an dieſem Ort iſt eines der anſehnlichſten, und es ſoll ſchon bei §. 32. Jn der Gegend der Plettenmuͤhle iſt ein Stollen angefangen worden, der nach §. 33. Der Eiſenſtein bricht gangweis, und die Gaͤnge ſtreichen ganz zu Tag aus. Jhre §. 34. F 2
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von dem Schieferbergwerk bei Thalitter in dem Darmſtaͤdtiſchen.
§. 29.
Die Unterthanen ſind ſchuldig und gehalten, gegen eine billige Bezahlung, alle
Bergwerksfuhren zu thun, und darum koͤnnen dieſelbe dazu mit Zwang angehalten
werden.
§. 30.
Uiber alle Hauptveraͤnderungen, die bey dem Bergbau vorfallen, wird ein beſon-
deres Bergprotocoll gefuͤhret. Daß dieſes eine der nuͤzlichſten Bemuͤhungen iſt, das
iſt daraus klar, weil der Nachwelt dadurch eine zuverlaͤſſige Geſchichte von dieſem
Werk hinterlaſſen wird.
Anhang
von dem adoͤrfer Eiſenwerk in dem Waldekkiſchen.
§. 31.
Das Eiſenwerk an dieſem Ort iſt eines der anſehnlichſten, und es ſoll ſchon bei
zwei Jahrhundert in dem Gang ſein. Es liegt nicht beiſammen, ſondern in verſchie-
denen Gegenden. Das weitlaͤuftigſte liegt gegen Norden, ½ Stunde von Adorf an
dem Martenberg, worauf zwanzig Schaͤchte in dem Gang ſind. Ein anderes liegt weiter
hinunter an dieſem Berg, an der ſo genanten Plettenmuͤhle, das dritte unter dieſen
aber gegen Abend, zwei Stunde von Adorf, an dem Heidberg.
§. 32.
Jn der Gegend der Plettenmuͤhle iſt ein Stollen angefangen worden, der nach
dem Martenberg getrieben wird, damit man die Waſſer loͤſen, und den Eiſenſtein
aus der Tiefe gewinnen koͤnne.
§. 33.
Der Eiſenſtein bricht gangweis, und die Gaͤnge ſtreichen ganz zu Tag aus. Jhre
groͤſte Machtigkeit betraͤgt ſieben Lachter, und ſie haben ſo wol zu dem Hangenden, als
dem Liegenden ein ſchieferiches Gebirg. Der Eiſenſtein wird ſchon an dem Tag gewon-
nen, und von da in die Teufe verfolget. Weil der Gang ſehr maͤchtig iſt: So wird
keine ordentliche Firſten- und Stroſſenarbeit getrieben. Die Eiſenſteine werden ſtufen-
weis in ſo groſen Hoͤhlungen herausgehauen, in die man ganze Haͤuſer ſezzen kan. Jn
dem Dach oder in der Firſte werden Fahrten angeſchlagen, damit man an den Eiſen-
ſtein kommen, und denſelben hereintreiben koͤnne. Der ganze Grubenbau ſiehet einem
Steinbruch ſehr aͤhnlich. Man muß daher in ihm, wie eine Gemſe an den Klippen
und Felſen herum klettern. Merkwuͤrdig iſt es uͤbrigens bei dieſen Eiſenſteinsgaͤngen,
daß ſie alle dem Gebirg zufallen, und daß der plettenmuͤhler Gang lauter Baͤuche wirft,
und eben ſo ſtreicht, wie der Fus des Berges herumlaͤuft.
§. 34.
F 2
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