Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.Das siebenzehnte Stük von denen Kupfer-Kobolts- §. 3. Weil die Gruben selten die Teufe des Wiesengrunds erlangen: So sind auch die §. 4. Da diesemnach die Gruben nicht wassernötig, und auch nicht tief sind: So trift §. 5. Die Gebäude, die man zu der Aufbereitung und der Schmelzung der Erze gebrau- §. 6. Eine Waldklafter Holz ist 31/4 Elen hoch, 31/4 Elen weit, und Elen an dem Scheid: Heran-
Das ſiebenzehnte Stuͤk von denen Kupfer-Kobolts- §. 3. Weil die Gruben ſelten die Teufe des Wieſengrunds erlangen: So ſind auch die §. 4. Da dieſemnach die Gruben nicht waſſernoͤtig, und auch nicht tief ſind: So trift §. 5. Die Gebaͤude, die man zu der Aufbereitung und der Schmelzung der Erze gebrau- §. 6. Eine Waldklafter Holz iſt 3¼ Elen hoch, 3¼ Elen weit, und Elen an dem Scheid: Heran-
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Das ſiebenzehnte Stuͤk von denen Kupfer-Kobolts-
§. 3.
Weil die Gruben ſelten die Teufe des Wieſengrunds erlangen: So ſind auch die
Waſſer in ihnen nicht ſtark, und in einigen ſind wenige oder gar keine. Jn denen, die
waſſernoͤtig ſind, fuͤhrt man daher die Waſſer entweder den Kluͤften zu, worinnen ſie
wegfallen, oder man loͤſet ſie von der Seite der Saale herauf, durch kleine Tagſtollen,
welches leztere aber nicht ſo haͤufig, als wie das erſte geſchiehet. Man hat alſo an die-
ſem Ort keine tiefe und Hauptſtollen.
§. 4.
Da dieſemnach die Gruben nicht waſſernoͤtig, und auch nicht tief ſind: So trift
man bei dieſem Bergbau weder Teiche und Kuͤnſte, noch Waſſertreiben und Pferdegai-
pel an.
§. 5.
Die Gebaͤude, die man zu der Aufbereitung und der Schmelzung der Erze gebrau-
chet, liegen ienſeit der Saale gegen Morgen, nicht weit von dem Saalthor. Die
Maſchinen, die in ihnen befindlich ſind, werden durch einen Arm getrieben, der von
der Saale abgeleitet worden. An dem Ort dieſer Gebaͤude ſtehet neben der Huͤtte ein
Pochwerk. Jn der Huͤtte ſelbſt aber ſind drei Krumoͤfen, die 5 Fus hoch, durchge-
hends 2 Fus weit, und 3 Fus lang ſind, ferner ein Gaarherd, zwei Treiboͤfen, und
zwei Seiger- und ein Darrofen: Sechs kleine Roſtſtaͤdten aber ſind noch auſer der Huͤtte
unter einem Dach. Weil nicht alle Oefen zugleich gehen: So werden die Baͤlge mit
einem einzigen unterſchlaͤgtigen Waſſerrad, durch Huͤlfe der Getriebe, getrieben. An
dem Pochwerk ſtehet ferner ein kleines Farbenwerk mit zwei Muͤhlen, gleich daruͤber aber
liegt die Vitriolhuͤtte, die mit zwei Pfannen verſehen iſt. Die Alaunhuͤtte, worinnen
mit vier Pfannen geſotten wird, liegt endlich da, wo die Alaunſchiefern brechen, und
eine halbe Stunde uͤber der Stadt an der Saale bei Oberniz (§. 2.). Die drei leztere
Werke gehoͤren eigentlich Privatperſonen.
§. 6.
Eine Waldklafter Holz iſt 3¼ Elen hoch, 3¼ Elen weit, und [FORMEL] Elen an dem Scheid:
Eine Klafter Floͤßholz iſt hingegen nur 3 Elen weit und hoch, und [FORMEL] Elen an dem
Scheid. Sechs Klafter von ienem machen daher 7 Klafter in dieſem Holz aus. Das
Kohlenmaas, welches eine Stuz genent wird, iſt 2 Fus 4 Zoll weit, 3 Fus 4 Zoll
lang, und 2 Fus 6 Zoll tief. Acht Stuzze machen eine Seete, welche ſo viel Kohlen
ausmacht, als man auf einem Wagen fahren kan. Von dem Waldholz, welches
von denen Unterthanen gekauft wird, koſtet eine Klafter 2, 2½ bis 3 Thaler. Die
Klafter Floͤßholz, welches mehrenteils in den herrſchaftlichen Waldungen gehauen wird,
komt hingegen nur auf 1 Thaler und 16 Gutegroſchen zu ſtehen. Eine Seete Kohlen
bezahlt man mit 4-, folglich eine Stuz mit ½ Thaler. Das Holz beſtehet mehrenteils
aus Tannen- und wenig aus Buͤchenholz: Eben daher bekommen aber auch die Huͤt-
ten mehr weiche, als harte Kohlen. Die Bergbediente haben bei alle dieſem mit der
Heran-
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