Das siebenzehnte St. von denen Silber-Kupfer-Kobolts-Alaun-etc.
Das siebenzehnte Stük von den Silber- Kupfer- Kobolts- Alaun- und Vitriolwerken an und um die Stadt Saalfeld.
Die erste Abhandlung von der Lage, und der Beschaffenheit dieser Werke.
Das erste Kapittel von der oberirdischen Lage, und der äusern Beschaffenheit derselben.
§. 1.
Die Geschichte zeiget, daß die saalfeldischen Bergwerke schon im Jahr 1295 ge- bauet, und bald stark, und bald schwach, ia bald gar nicht betrieben worden.
§. 2.
Die Gruben liegen zwar in verschiedenen Gegenden, doch teilt man dieselbe nicht, wie in dem Erzgebirg, in Reviere ein. Ein Teil derselben liegt disseit, der andere aber ienseit der Saale, den Strohm hinauf. Von der Stadt liegen sie inzwischen nicht weiter ab, als eine halbe und eine Stunde. Die mehreste liegen gegen Mittag, die übrige aber gegen Morgen, an dem Rothenberg, wo iezzo auch wieder Vitriolschiefern gebrochen werden. Die Alaunschiefern, die ein anderes Werk ausmachen, brechen an einem noch andern Ort an dem Tag, nahe an der Saale über Saalfeld, an dem Dorf Oberniz. Die Gebirge in dieser Gegend sind von beiden Seiten der Saale herauf ziemlich ansteigend und steil, auf diese aber folgt ein sanftes und ziemlich ebenes Gebirg, worinnen mehrenteils die Gruben liegen, worauf dann die stükkelichte pralligte Gebirge angehen. Man nent daher, nach dem Redegebrauch der Bergleute, das erste das Vorgebirg, das andere das Mittelgebirg, und das dritte das Hohegebirg.
§. 3.
C c c 3
Das ſiebenzehnte St. von denen Silber-Kupfer-Kobolts-Alaun-ꝛc.
Das ſiebenzehnte Stuͤk von den Silber- Kupfer- Kobolts- Alaun- und Vitriolwerken an und um die Stadt Saalfeld.
Die erſte Abhandlung von der Lage, und der Beſchaffenheit dieſer Werke.
Das erſte Kapittel von der oberirdiſchen Lage, und der aͤuſern Beſchaffenheit derſelben.
§. 1.
Die Geſchichte zeiget, daß die ſaalfeldiſchen Bergwerke ſchon im Jahr 1295 ge- bauet, und bald ſtark, und bald ſchwach, ia bald gar nicht betrieben worden.
§. 2.
Die Gruben liegen zwar in verſchiedenen Gegenden, doch teilt man dieſelbe nicht, wie in dem Erzgebirg, in Reviere ein. Ein Teil derſelben liegt diſſeit, der andere aber ienſeit der Saale, den Strohm hinauf. Von der Stadt liegen ſie inzwiſchen nicht weiter ab, als eine halbe und eine Stunde. Die mehreſte liegen gegen Mittag, die uͤbrige aber gegen Morgen, an dem Rothenberg, wo iezzo auch wieder Vitriolſchiefern gebrochen werden. Die Alaunſchiefern, die ein anderes Werk ausmachen, brechen an einem noch andern Ort an dem Tag, nahe an der Saale uͤber Saalfeld, an dem Dorf Oberniz. Die Gebirge in dieſer Gegend ſind von beiden Seiten der Saale herauf ziemlich anſteigend und ſteil, auf dieſe aber folgt ein ſanftes und ziemlich ebenes Gebirg, worinnen mehrenteils die Gruben liegen, worauf dann die ſtuͤkkelichte pralligte Gebirge angehen. Man nent daher, nach dem Redegebrauch der Bergleute, das erſte das Vorgebirg, das andere das Mittelgebirg, und das dritte das Hohegebirg.
§. 3.
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Das ſiebenzehnte St. von denen Silber-Kupfer-Kobolts-Alaun-ꝛc.
Das ſiebenzehnte Stuͤk
von den Silber- Kupfer- Kobolts- Alaun- und Vitriolwerken
an und um die Stadt Saalfeld.
Die erſte Abhandlung
von der Lage, und der Beſchaffenheit dieſer Werke.
Das erſte Kapittel
von der oberirdiſchen Lage, und der aͤuſern Beſchaffenheit derſelben.
§. 1.
Die Geſchichte zeiget, daß die ſaalfeldiſchen Bergwerke ſchon im Jahr 1295 ge-
bauet, und bald ſtark, und bald ſchwach, ia bald gar nicht betrieben
worden.
§. 2.
Die Gruben liegen zwar in verſchiedenen Gegenden, doch teilt man dieſelbe nicht,
wie in dem Erzgebirg, in Reviere ein. Ein Teil derſelben liegt diſſeit, der andere aber
ienſeit der Saale, den Strohm hinauf. Von der Stadt liegen ſie inzwiſchen nicht
weiter ab, als eine halbe und eine Stunde. Die mehreſte liegen gegen Mittag, die
uͤbrige aber gegen Morgen, an dem Rothenberg, wo iezzo auch wieder Vitriolſchiefern
gebrochen werden. Die Alaunſchiefern, die ein anderes Werk ausmachen, brechen an
einem noch andern Ort an dem Tag, nahe an der Saale uͤber Saalfeld, an dem Dorf
Oberniz. Die Gebirge in dieſer Gegend ſind von beiden Seiten der Saale herauf
ziemlich anſteigend und ſteil, auf dieſe aber folgt ein ſanftes und ziemlich ebenes Gebirg,
worinnen mehrenteils die Gruben liegen, worauf dann die ſtuͤkkelichte pralligte Gebirge
angehen. Man nent daher, nach dem Redegebrauch der Bergleute, das erſte das
Vorgebirg, das andere das Mittelgebirg, und das dritte das Hohegebirg.
§. 3.
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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 389. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/409>, abgerufen am 23.02.2025.
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