u. Koboltsbergw. im Obererzgebirge, an u. um die freie Bergstädte etc.
Das zweite Kapittel von den Hülfsmitteln die Mineralien aus den Gruben zu schaffen.
Der erste Tittel von dem, wie die Wasser gelöset werden.
Erstens zu Marienberg.
§. 68.
Weil in denen Gruben in dieser Gegend sehr viele, besonders aber die obere Wasser durch Stollen gelöst werden (§. 3.): So will ich mich auch überhaupt wegen den Künsten, die erfordert werden, um die Wasser herauszuheben, welche unter den Stollensohlen sind, auf den 22. und 23. §. des 15. St. um so vielmehr beziehen, als die Künste an diesem Ort, in dem Ganzen genommen, von ienen nicht abweichen, und auch alle in denen Gruben hengen.
§. 69.
Man findet nur hier und da in der Zusammensezzung einige kleine Unterschiede, welche ich anzumerken nicht versäumen will. a. Die Räder sind 18 bis 20 Elen hoch; b. An einigen Künsten sind keine gerade, sondern krumme Korben, wovon ich eine Taf XI. fig. 63. vorstelle; c. Der Hub beträgt mehrenteils 4 Fus, und die Säzze sind 5 Lachter hoch, und 8 bis 9 Zoll weit; und d. An die Zugstange a, Taf. XI. fig. 64, ist der Kolben c. b. nicht unmittelbar befestiget, sondern er hengt mit einer stär- kern Stange d. zusammen, die fast 7 Zoll in das Gevierte dik, und 4 bis 5 Fus lang ist, welche dann in dem Niedergang oder in dem Schub den Vorteil schaffen soll, daß sie mehr Wasser herausdrukt. Wem die Arten der Kolben bekant sind, der siehet auch, daß dieser unter die Stiefelkolben gehöret, wobei insbesondere die Liederung e, und die Oefnung f. mit ihrer darüber liegenden Klappe in Erwegung komt.
Zweitens von dem, wie die Wasser in den annabergischen Bergwerken gelöset werden.
§. 70.
Jch sehe mich genötiget, den 68. §. zu wiederhohlen. Das Besondere, was ich in- zwischen an diesen Künsten bemerke, welches sie aber noch zu keiner andern Art macht, das ist dieses: a. Die Räder sind nur 12, 14 bis 15 Elen hoch; b. Die Korben sind
18 Zoll
A a a 2
u. Koboltsbergw. im Obererzgebirge, an u. um die freie Bergſtaͤdte ꝛc.
Das zweite Kapittel von den Huͤlfsmitteln die Mineralien aus den Gruben zu ſchaffen.
Der erſte Tittel von dem, wie die Waſſer geloͤſet werden.
Erſtens zu Marienberg.
§. 68.
Weil in denen Gruben in dieſer Gegend ſehr viele, beſonders aber die obere Waſſer durch Stollen geloͤſt werden (§. 3.): So will ich mich auch uͤberhaupt wegen den Kuͤnſten, die erfordert werden, um die Waſſer herauszuheben, welche unter den Stollenſohlen ſind, auf den 22. und 23. §. des 15. St. um ſo vielmehr beziehen, als die Kuͤnſte an dieſem Ort, in dem Ganzen genommen, von ienen nicht abweichen, und auch alle in denen Gruben hengen.
§. 69.
Man findet nur hier und da in der Zuſammenſezzung einige kleine Unterſchiede, welche ich anzumerken nicht verſaͤumen will. a. Die Raͤder ſind 18 bis 20 Elen hoch; b. An einigen Kuͤnſten ſind keine gerade, ſondern krumme Korben, wovon ich eine Taf XI. fig. 63. vorſtelle; c. Der Hub betraͤgt mehrenteils 4 Fus, und die Saͤzze ſind 5 Lachter hoch, und 8 bis 9 Zoll weit; und d. An die Zugſtange a, Taf. XI. fig. 64, iſt der Kolben c. b. nicht unmittelbar befeſtiget, ſondern er hengt mit einer ſtaͤr- kern Stange d. zuſammen, die faſt 7 Zoll in das Gevierte dik, und 4 bis 5 Fus lang iſt, welche dann in dem Niedergang oder in dem Schub den Vorteil ſchaffen ſoll, daß ſie mehr Waſſer herausdrukt. Wem die Arten der Kolben bekant ſind, der ſiehet auch, daß dieſer unter die Stiefelkolben gehoͤret, wobei insbeſondere die Liederung e, und die Oefnung f. mit ihrer daruͤber liegenden Klappe in Erwegung komt.
Zweitens von dem, wie die Waſſer in den annabergiſchen Bergwerken geloͤſet werden.
§. 70.
Jch ſehe mich genoͤtiget, den 68. §. zu wiederhohlen. Das Beſondere, was ich in- zwiſchen an dieſen Kuͤnſten bemerke, welches ſie aber noch zu keiner andern Art macht, das iſt dieſes: a. Die Raͤder ſind nur 12, 14 bis 15 Elen hoch; b. Die Korben ſind
18 Zoll
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u. Koboltsbergw. im Obererzgebirge, an u. um die freie Bergſtaͤdte ꝛc.
Das zweite Kapittel
von den Huͤlfsmitteln die Mineralien aus den Gruben zu ſchaffen.
Der erſte Tittel
von dem, wie die Waſſer geloͤſet werden.
Erſtens
zu Marienberg.
§. 68.
Weil in denen Gruben in dieſer Gegend ſehr viele, beſonders aber die obere Waſſer
durch Stollen geloͤſt werden (§. 3.): So will ich mich auch uͤberhaupt wegen
den Kuͤnſten, die erfordert werden, um die Waſſer herauszuheben, welche unter den
Stollenſohlen ſind, auf den 22. und 23. §. des 15. St. um ſo vielmehr beziehen, als
die Kuͤnſte an dieſem Ort, in dem Ganzen genommen, von ienen nicht abweichen, und
auch alle in denen Gruben hengen.
§. 69.
Man findet nur hier und da in der Zuſammenſezzung einige kleine Unterſchiede,
welche ich anzumerken nicht verſaͤumen will. a. Die Raͤder ſind 18 bis 20 Elen hoch;
b. An einigen Kuͤnſten ſind keine gerade, ſondern krumme Korben, wovon ich eine
Taf XI. fig. 63. vorſtelle; c. Der Hub betraͤgt mehrenteils 4 Fus, und die Saͤzze
ſind 5 Lachter hoch, und 8 bis 9 Zoll weit; und d. An die Zugſtange a, Taf. XI.
fig. 64, iſt der Kolben c. b. nicht unmittelbar befeſtiget, ſondern er hengt mit einer ſtaͤr-
kern Stange d. zuſammen, die faſt 7 Zoll in das Gevierte dik, und 4 bis 5 Fus lang
iſt, welche dann in dem Niedergang oder in dem Schub den Vorteil ſchaffen ſoll, daß
ſie mehr Waſſer herausdrukt. Wem die Arten der Kolben bekant ſind, der ſiehet auch,
daß dieſer unter die Stiefelkolben gehoͤret, wobei insbeſondere die Liederung e, und
die Oefnung f. mit ihrer daruͤber liegenden Klappe in Erwegung komt.
Zweitens
von dem, wie die Waſſer in den annabergiſchen Bergwerken geloͤſet werden.
§. 70.
Jch ſehe mich genoͤtiget, den 68. §. zu wiederhohlen. Das Beſondere, was ich in-
zwiſchen an dieſen Kuͤnſten bemerke, welches ſie aber noch zu keiner andern Art macht,
das iſt dieſes: a. Die Raͤder ſind nur 12, 14 bis 15 Elen hoch; b. Die Korben ſind
18 Zoll
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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/391>, abgerufen am 23.02.2025.
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