Das sechszehnte Stük von denen Silber-Kupfer-Zinn-Blei-Eisen-
wieder andere Querbogen von dem Liegenden gegen die Bogen an dem Han- genden, die ich, um die Figur nicht undeutlich zu machen, nicht mit vorge- stelt habe.
§. 65.
Jn denen Strossen und in den Firsten verzimmert man, wie vorher, und wie zu Freiberg (§. 18. im 15. St.). Die Verzimmerung in den Stollen, den Strekken und den Oertern bestehet hingegen meistenteils aus Thürstökken mit Gesichtern, welche ich schon Taf. VII. fig. 23. bei d. d, wo das Gesicht ist, vorgestelt, und im 9. St. §. 40. beschrieben habe. Daß sich inzwischen diese Arten der Thürstökke ehender verschieben, und zur Seite, oder an den Kappen entzwei drukken lassen, als die ausgekehlten oder die ausgescharten, das ist schon aus dem 60. §. klar. Wann inzwischen der Druk des Gesteins sehr stark ist: So verdoppelt man die Thürstökke, indem man zwischen iedes Feld noch ein Paar andere, oder Thürstok an Thürstok sezzet. Geschiehet es bei die- sem allen, daß die Stollen in der Unterhaltung mit Holz gar zu grose Kosten machen: So pflegt man dieselbe auszumauern. Ein Beispiel siehet man an dem tiefen Königs- stollen, welcher in einem schlüpferichen Gestein über 1000 Lachter, doch nur in der First, und so gewölbet ist, daß das Gewölbe gegen das Hangende, und dasienige Gestein die mehreste Wiederlage hat, welches den Einfall trohet. Die Lage dieses Gewölbes ist sonst eben so beschaffen, wie die in denen Firsten zu Lutterberg an dem Oberhaarz, wel- che ich Taf. VIII. fig. 45. abgebildet, und §. 53. im 9. St. beschrieben habe.
§. 66.
Die Wetter werden auf eben die Art, und durch eben die Hülfsmittel und Ma- schinen in das Feld gebracht, wie ich §. 52. gemeldet habe.
§. 67.
Da die Erze nur fall- und nesterweis brechen: So versäumet man auch an die- sem Ort nicht, und fast auf allen Gruben Feld- und Versuchörter zu treiben.
Das
Das ſechszehnte Stuͤk von denen Silber-Kupfer-Zinn-Blei-Eiſen-
wieder andere Querbogen von dem Liegenden gegen die Bogen an dem Han- genden, die ich, um die Figur nicht undeutlich zu machen, nicht mit vorge- ſtelt habe.
§. 65.
Jn denen Stroſſen und in den Firſten verzimmert man, wie vorher, und wie zu Freiberg (§. 18. im 15. St.). Die Verzimmerung in den Stollen, den Strekken und den Oertern beſtehet hingegen meiſtenteils aus Thuͤrſtoͤkken mit Geſichtern, welche ich ſchon Taf. VII. fig. 23. bei d. d, wo das Geſicht iſt, vorgeſtelt, und im 9. St. §. 40. beſchrieben habe. Daß ſich inzwiſchen dieſe Arten der Thuͤrſtoͤkke ehender verſchieben, und zur Seite, oder an den Kappen entzwei drukken laſſen, als die ausgekehlten oder die ausgeſcharten, das iſt ſchon aus dem 60. §. klar. Wann inzwiſchen der Druk des Geſteins ſehr ſtark iſt: So verdoppelt man die Thuͤrſtoͤkke, indem man zwiſchen iedes Feld noch ein Paar andere, oder Thuͤrſtok an Thuͤrſtok ſezzet. Geſchiehet es bei die- ſem allen, daß die Stollen in der Unterhaltung mit Holz gar zu groſe Koſten machen: So pflegt man dieſelbe auszumauern. Ein Beiſpiel ſiehet man an dem tiefen Koͤnigs- ſtollen, welcher in einem ſchluͤpferichen Geſtein uͤber 1000 Lachter, doch nur in der Firſt, und ſo gewoͤlbet iſt, daß das Gewoͤlbe gegen das Hangende, und dasienige Geſtein die mehreſte Wiederlage hat, welches den Einfall trohet. Die Lage dieſes Gewoͤlbes iſt ſonſt eben ſo beſchaffen, wie die in denen Firſten zu Lutterberg an dem Oberhaarz, wel- che ich Taf. VIII. fig. 45. abgebildet, und §. 53. im 9. St. beſchrieben habe.
§. 66.
Die Wetter werden auf eben die Art, und durch eben die Huͤlfsmittel und Ma- ſchinen in das Feld gebracht, wie ich §. 52. gemeldet habe.
§. 67.
Da die Erze nur fall- und neſterweis brechen: So verſaͤumet man auch an die- ſem Ort nicht, und faſt auf allen Gruben Feld- und Verſuchoͤrter zu treiben.
Das
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Das ſechszehnte Stuͤk von denen Silber-Kupfer-Zinn-Blei-Eiſen-
wieder andere Querbogen von dem Liegenden gegen die Bogen an dem Han-
genden, die ich, um die Figur nicht undeutlich zu machen, nicht mit vorge-
ſtelt habe.
§. 65.
Jn denen Stroſſen und in den Firſten verzimmert man, wie vorher, und wie zu
Freiberg (§. 18. im 15. St.). Die Verzimmerung in den Stollen, den Strekken und
den Oertern beſtehet hingegen meiſtenteils aus Thuͤrſtoͤkken mit Geſichtern, welche ich
ſchon Taf. VII. fig. 23. bei d. d, wo das Geſicht iſt, vorgeſtelt, und im 9. St. §. 40.
beſchrieben habe. Daß ſich inzwiſchen dieſe Arten der Thuͤrſtoͤkke ehender verſchieben,
und zur Seite, oder an den Kappen entzwei drukken laſſen, als die ausgekehlten oder
die ausgeſcharten, das iſt ſchon aus dem 60. §. klar. Wann inzwiſchen der Druk des
Geſteins ſehr ſtark iſt: So verdoppelt man die Thuͤrſtoͤkke, indem man zwiſchen iedes
Feld noch ein Paar andere, oder Thuͤrſtok an Thuͤrſtok ſezzet. Geſchiehet es bei die-
ſem allen, daß die Stollen in der Unterhaltung mit Holz gar zu groſe Koſten machen:
So pflegt man dieſelbe auszumauern. Ein Beiſpiel ſiehet man an dem tiefen Koͤnigs-
ſtollen, welcher in einem ſchluͤpferichen Geſtein uͤber 1000 Lachter, doch nur in der Firſt,
und ſo gewoͤlbet iſt, daß das Gewoͤlbe gegen das Hangende, und dasienige Geſtein die
mehreſte Wiederlage hat, welches den Einfall trohet. Die Lage dieſes Gewoͤlbes iſt
ſonſt eben ſo beſchaffen, wie die in denen Firſten zu Lutterberg an dem Oberhaarz, wel-
che ich Taf. VIII. fig. 45. abgebildet, und §. 53. im 9. St. beſchrieben habe.
§. 66.
Die Wetter werden auf eben die Art, und durch eben die Huͤlfsmittel und Ma-
ſchinen in das Feld gebracht, wie ich §. 52. gemeldet habe.
§. 67.
Da die Erze nur fall- und neſterweis brechen: So verſaͤumet man auch an die-
ſem Ort nicht, und faſt auf allen Gruben Feld- und Verſuchoͤrter zu treiben.
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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/390>, abgerufen am 23.02.2025.
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