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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.

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Das erste Stük
3) dieses alles geschehen: So werden nach und nach 60 bis 70 Centner Werke
eingesezt, wobei man dann die Glätt alsbald laufen lässet, wann der Ab-
strich vorbei ist.
4) Mit dem Abzapfen der Glätte wird 16 bis 18 Stunde, und so lange angehal-
ten, bis alles Blei davon ist, und das Silber zu blikken beginnet, da man
alsdann den erstarten Blik, der 24 bis 28 Mark schwer ist, und 14 Loth
fein Silber hält, mit Wasser ablöschet, und sauber buzzet.
§. 37.

Die Bliksilber haben noch viele Unart bei sich, und darum müssen dieselbe noch
einmal auf einem Test gebrennet werden. Es geschiehet dieses in einem kleinen Brenn-
ofen. Das Verfahren kennet ein ieder Bergwerksverständiger. Die Brandsilber, wel-
che von dem Brennen fallen, halten, wann sie gehörig bearbeitet worden, 15 Loth und
14 bis 15 Grän fein Silber.

§. 38.

Damit die in den Kienstökken befindliche wenige Bleie durch die Zwischenräume
des Kupfers herausschwizzen, und alle andere Unarten mehr und mehr davon gehen mö-
gen: So werden diese Kienstökke in einen kleinen Darrofen gesezzet, und ohngefähr
36 Stunden gedarret.

§. 39.

Die gedarte Kupfer sind keinesweges Kaufmannsgut. Sie werden daher auf
einem kleinen Gaarherd, der in dem Anfang 2-, bei dem Ende des Gaarmachens aber
4 Centner hält, gaargemacht. Das Gestübe, welches man dabei gebrauchet, bestehet
aus 1/3 Leimen, und 2/3 Kohllösche. Die Form ist dergestalt vorgerichtet, daß sie eine
Hand breit unter die Oberfläche des Herds bläset. Man hat diese Lage der Form nach
der Erfahrung bestimt: Denn, wenn dieselbe schüßiger lieget; So bläset sie die Kupfer
matt: Wird aber dieselbe im Gegenteil höher geleget; So werden die Kupfer zu hiz-
zig, und sie fressen ein, und lassen sichnicht reisen. Auf ein Gaarmachen werden 30 und 50
Centner gaargemacht. Der Centner von diesen Gaarkupfern soll der Regel nach nur
3/4 bis 1 Loth Silber halten. Es trift aber dieses nicht allzeit zu: Denn sie halten gar
oft 11/4 und 11/2 Loth.

§. 40.

Von dem Frischen, dem Seigern und dem Darren fält eine bleiische Unart ab,
die man Kräz nennet. Auch diese hält noch Kupfer und Silber. Damit man nun
diese Metalle von ihr ausscheiden möge: So muß dieselbe auf dem Frischofen geschmol-
zen, und so stark mit Blei beschikt werden, daß treibwürdige, und wenigstens 5 löthige
Werke herauskommen, wobei die aus ihr kommende Kupfer weder zu reich noch zu arm
werden, und folglich im ersten Fall nicht viele Silber zurük bleiben, im andern aber

nicht
Das erſte Stuͤk
3) dieſes alles geſchehen: So werden nach und nach 60 bis 70 Centner Werke
eingeſezt, wobei man dann die Glaͤtt alsbald laufen laͤſſet, wann der Ab-
ſtrich vorbei iſt.
4) Mit dem Abzapfen der Glaͤtte wird 16 bis 18 Stunde, und ſo lange angehal-
ten, bis alles Blei davon iſt, und das Silber zu blikken beginnet, da man
alsdann den erſtarten Blik, der 24 bis 28 Mark ſchwer iſt, und 14 Loth
fein Silber haͤlt, mit Waſſer abloͤſchet, und ſauber buzzet.
§. 37.

Die Blikſilber haben noch viele Unart bei ſich, und darum muͤſſen dieſelbe noch
einmal auf einem Teſt gebrennet werden. Es geſchiehet dieſes in einem kleinen Brenn-
ofen. Das Verfahren kennet ein ieder Bergwerksverſtaͤndiger. Die Brandſilber, wel-
che von dem Brennen fallen, halten, wann ſie gehoͤrig bearbeitet worden, 15 Loth und
14 bis 15 Graͤn fein Silber.

§. 38.

Damit die in den Kienſtoͤkken befindliche wenige Bleie durch die Zwiſchenraͤume
des Kupfers herausſchwizzen, und alle andere Unarten mehr und mehr davon gehen moͤ-
gen: So werden dieſe Kienſtoͤkke in einen kleinen Darrofen geſezzet, und ohngefaͤhr
36 Stunden gedarret.

§. 39.

Die gedarte Kupfer ſind keinesweges Kaufmannsgut. Sie werden daher auf
einem kleinen Gaarherd, der in dem Anfang 2-, bei dem Ende des Gaarmachens aber
4 Centner haͤlt, gaargemacht. Das Geſtuͤbe, welches man dabei gebrauchet, beſtehet
aus ⅓ Leimen, und ⅔ Kohlloͤſche. Die Form iſt dergeſtalt vorgerichtet, daß ſie eine
Hand breit unter die Oberflaͤche des Herds blaͤſet. Man hat dieſe Lage der Form nach
der Erfahrung beſtimt: Denn, wenn dieſelbe ſchuͤßiger lieget; So blaͤſet ſie die Kupfer
matt: Wird aber dieſelbe im Gegenteil hoͤher geleget; So werden die Kupfer zu hiz-
zig, und ſie freſſen ein, und laſſen ſichnicht reiſen. Auf ein Gaarmachen werden 30 und 50
Centner gaargemacht. Der Centner von dieſen Gaarkupfern ſoll der Regel nach nur
¾ bis 1 Loth Silber halten. Es trift aber dieſes nicht allzeit zu: Denn ſie halten gar
oft 1¼ und 1½ Loth.

§. 40.

Von dem Friſchen, dem Seigern und dem Darren faͤlt eine bleiiſche Unart ab,
die man Kraͤz nennet. Auch dieſe haͤlt noch Kupfer und Silber. Damit man nun
dieſe Metalle von ihr ausſcheiden moͤge: So muß dieſelbe auf dem Friſchofen geſchmol-
zen, und ſo ſtark mit Blei beſchikt werden, daß treibwuͤrdige, und wenigſtens 5 loͤthige
Werke herauskommen, wobei die aus ihr kommende Kupfer weder zu reich noch zu arm
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nicht
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[18/0038] Das erſte Stuͤk 3) dieſes alles geſchehen: So werden nach und nach 60 bis 70 Centner Werke eingeſezt, wobei man dann die Glaͤtt alsbald laufen laͤſſet, wann der Ab- ſtrich vorbei iſt. 4) Mit dem Abzapfen der Glaͤtte wird 16 bis 18 Stunde, und ſo lange angehal- ten, bis alles Blei davon iſt, und das Silber zu blikken beginnet, da man alsdann den erſtarten Blik, der 24 bis 28 Mark ſchwer iſt, und 14 Loth fein Silber haͤlt, mit Waſſer abloͤſchet, und ſauber buzzet. §. 37. Die Blikſilber haben noch viele Unart bei ſich, und darum muͤſſen dieſelbe noch einmal auf einem Teſt gebrennet werden. Es geſchiehet dieſes in einem kleinen Brenn- ofen. Das Verfahren kennet ein ieder Bergwerksverſtaͤndiger. Die Brandſilber, wel- che von dem Brennen fallen, halten, wann ſie gehoͤrig bearbeitet worden, 15 Loth und 14 bis 15 Graͤn fein Silber. §. 38. Damit die in den Kienſtoͤkken befindliche wenige Bleie durch die Zwiſchenraͤume des Kupfers herausſchwizzen, und alle andere Unarten mehr und mehr davon gehen moͤ- gen: So werden dieſe Kienſtoͤkke in einen kleinen Darrofen geſezzet, und ohngefaͤhr 36 Stunden gedarret. §. 39. Die gedarte Kupfer ſind keinesweges Kaufmannsgut. Sie werden daher auf einem kleinen Gaarherd, der in dem Anfang 2-, bei dem Ende des Gaarmachens aber 4 Centner haͤlt, gaargemacht. Das Geſtuͤbe, welches man dabei gebrauchet, beſtehet aus ⅓ Leimen, und ⅔ Kohlloͤſche. Die Form iſt dergeſtalt vorgerichtet, daß ſie eine Hand breit unter die Oberflaͤche des Herds blaͤſet. Man hat dieſe Lage der Form nach der Erfahrung beſtimt: Denn, wenn dieſelbe ſchuͤßiger lieget; So blaͤſet ſie die Kupfer matt: Wird aber dieſelbe im Gegenteil hoͤher geleget; So werden die Kupfer zu hiz- zig, und ſie freſſen ein, und laſſen ſichnicht reiſen. Auf ein Gaarmachen werden 30 und 50 Centner gaargemacht. Der Centner von dieſen Gaarkupfern ſoll der Regel nach nur ¾ bis 1 Loth Silber halten. Es trift aber dieſes nicht allzeit zu: Denn ſie halten gar oft 1¼ und 1½ Loth. §. 40. Von dem Friſchen, dem Seigern und dem Darren faͤlt eine bleiiſche Unart ab, die man Kraͤz nennet. Auch dieſe haͤlt noch Kupfer und Silber. Damit man nun dieſe Metalle von ihr ausſcheiden moͤge: So muß dieſelbe auf dem Friſchofen geſchmol- zen, und ſo ſtark mit Blei beſchikt werden, daß treibwuͤrdige, und wenigſtens 5 loͤthige Werke herauskommen, wobei die aus ihr kommende Kupfer weder zu reich noch zu arm werden, und folglich im erſten Fall nicht viele Silber zuruͤk bleiben, im andern aber nicht

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Zitationshilfe: Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/38>, abgerufen am 21.11.2024.