Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.und Bleibergwerken an und um die alte freie Bergstadt Freiberg. die Rostdurchstechen zu hizzig, und sie schwühlten, und legten sich auf: So liese ich einschüssigeund strenge Mineralien zuschlagen. Jch liese alle noch gehaltige Schlakken bei denen erstern Schmelzen wieder vorschlagen, die reichere aber liese ich, wann ihre Menge zugros würde, mit kiefigen und armen Erzen verändern. Endlich würde ich auch die Oefen 4 bis 6 Wochen ohnunter- brochen fortgehen lassen, weil man dabei nicht nur an denen Kostenaufwänden erspahret, sondern die Schmelzen auch lsdann erst recht gut gehen, wann der Ofen in dem Zug ist. Das zweite Kapittel von der Seigerarbeit. §. 39. Man treibt die Werke, die von der Bleiarbeit und dem Bleisteindurchstechen fal- Die 1. Anmerkung. Man pflegt die Rothgülden- die Glas- und alle andere sehr reiche Erze entweder in die Treiben, Die 2. Anmerkung. Die Treiben an diesem Ort gehen zwar recht gut, und sehr rein: Da man aber bei kleinen Die 3. Anmerkung. Wer die Structur der Schmelz- und der Treiböfen in dieser Gegend genauer kennen lernen §. 40. Wann der Vorrath der Bleierze sehr gros ist, und man gebraucht die Glätt Krum-
und Bleibergwerken an und um die alte freie Bergſtadt Freiberg. die Roſtdurchſtechen zu hizzig, und ſie ſchwuͤhlten, und legten ſich auf: So lieſe ich einſchuͤſſigeund ſtrenge Mineralien zuſchlagen. Jch lieſe alle noch gehaltige Schlakken bei denen erſtern Schmelzen wieder vorſchlagen, die reichere aber lieſe ich, wann ihre Menge zugros wuͤrde, mit kiefigen und armen Erzen veraͤndern. Endlich wuͤrde ich auch die Oefen 4 bis 6 Wochen ohnunter- brochen fortgehen laſſen, weil man dabei nicht nur an denen Koſtenaufwaͤnden erſpahret, ſondern die Schmelzen auch lsdann erſt recht gut gehen, wann der Ofen in dem Zug iſt. Das zweite Kapittel von der Seigerarbeit. §. 39. Man treibt die Werke, die von der Bleiarbeit und dem Bleiſteindurchſtechen fal- Die 1. Anmerkung. Man pflegt die Rothguͤlden- die Glas- und alle andere ſehr reiche Erze entweder in die Treiben, Die 2. Anmerkung. Die Treiben an dieſem Ort gehen zwar recht gut, und ſehr rein: Da man aber bei kleinen Die 3. Anmerkung. Wer die Structur der Schmelz- und der Treiboͤfen in dieſer Gegend genauer kennen lernen §. 40. Wann der Vorrath der Bleierze ſehr gros iſt, und man gebraucht die Glaͤtt Krum-
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und Bleibergwerken an und um die alte freie Bergſtadt Freiberg.
die Roſtdurchſtechen zu hizzig, und ſie ſchwuͤhlten, und legten ſich auf: So lieſe ich einſchuͤſſige
und ſtrenge Mineralien zuſchlagen. Jch lieſe alle noch gehaltige Schlakken bei denen erſtern
Schmelzen wieder vorſchlagen, die reichere aber lieſe ich, wann ihre Menge zugros wuͤrde, mit
kiefigen und armen Erzen veraͤndern. Endlich wuͤrde ich auch die Oefen 4 bis 6 Wochen ohnunter-
brochen fortgehen laſſen, weil man dabei nicht nur an denen Koſtenaufwaͤnden erſpahret, ſondern
die Schmelzen auch lsdann erſt recht gut gehen, wann der Ofen in dem Zug iſt.
Das zweite Kapittel
von der Seigerarbeit.
§. 39.
Man treibt die Werke, die von der Bleiarbeit und dem Bleiſteindurchſtechen fal-
len, ohngeſeigert in einem kleinen Treibofen, der mit einem flachen eiſernen
Huth verſehen iſt, und abgenommen werden kan. Man ſchlaͤgt den Herd, der aus
Aſche beſtehet, die mit ein wenig Kalk vermiſcht iſt, an dem Rand 3-, in der Mitte
aber nur 2 Finger dik, weil in dieſer der Spiegel der Werke nicht gros iſt. Weil man
nur 60 bis 70 und hoͤchſtens 80 Centner auf einmal treibet: So dauert auch ein ſol-
ches Treiben, welches mit Holz geſchiehet, nur 18 bis 20 Stunden, und dabei fallen
100 bis 110 Mark Silber, die 13 Loth Fein halten, 40 Centner Glaͤtt, 18 bis 20
Centner Herd, und 3 bis 4 Centner Abſtrich, welchen man bei der Bleiarbeit wieder
vorzuſchlagen pfleget.
Die 1. Anmerkung.
Man pflegt die Rothguͤlden- die Glas- und alle andere ſehr reiche Erze entweder in die Treiben,
oder in die Herde bei der Bleiarbeit einzudraͤngen, damit ſie in keine weitlaͤuftige Arbeit kommen
moͤgen.
Die 2. Anmerkung.
Die Treiben an dieſem Ort gehen zwar recht gut, und ſehr rein: Da man aber bei kleinen
Treiben an denen Schichtlohnen, an der Zeit, und an dem Blei- und dem Holzverbrand gar viel
verliehret; So bin ich der Meinung, daß ein noch weit groͤſerer Vorteil herauskommen wuͤrde,
wann man mehr Werke auf einmal triebe, und zu dieſem Ende groͤſere Treiboͤfen vorrichtete.
Die 3. Anmerkung.
Wer die Structur der Schmelz- und der Treiboͤfen in dieſer Gegend genauer kennen lernen
will, der leſe Schluͤters Unterricht von dem Huͤttenwerk.
§. 40.
Wann der Vorrath der Bleierze ſehr gros iſt, und man gebraucht die Glaͤtt
nicht ſelbſt wieder zu Vorſchlaͤgen: So friſchet man einen Teil derſelben uͤber einen
Krum-
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