Da die Gänge nicht beständig edel sind, und sich ie zuweiln auch ganz und gar verdrükken (§. 11.): So pflegt man nicht selten, weiln zumal in dem Hangenden und dem Liegenden noch öfters Nebengänge liegen, auf dem Gang selbst, und in dem Hangenden und dem Liegenden Feld- und Versuchörter zu treiben, damit man die Ein- geweide der Gebirge mehr und mehr erforschen, und die Schäzze aus ihnen an des Ta- ges Licht bringen möge.
Das zweite Kapittel von den Hülfsmitteln die Mineralien aus den Gruben zu schaffen.
Der erste Tittel von dem, wie die Wasser gelöst werden.
§. 21.
Jch habe zwar in dem 3. §. schon angemerket, daß ein groser Teil der Wasser in den Gebäuden an diesem Ort durch Stollen gelöst werde: Da aber diese allein noch nicht hinreichend sind, die Gruben ganz und gar von den Wassern zu befreien, wann die Schächte unter die Stollensohlen abgesunken werden sollen; So bedarf man auch hier noch gewisse Maschinen, welche die Wasser, die unter den Stollensohlen zusammen- laufen, auf die Stollen heben, da sie dann zu Tage ausfliesen können. Jn den folgen- den §. §. will ich ihre Beschaffenheit näher beschreiben.
§. 22.
Die Gefälle sind an dem Tag sehr rar, und daher hengt man alle Künste unter die Erde, und in die Schächte. Man erhält hierbei einen Vorteil, der von einer zwofa- chen Art, und wirklich sehr gros ist: Denn wenn ein Stollen in einem Gebäude eine merkliche, und 8, 9 bis 10 Fahrten Teufe einbringet; So kan man vor das Erste zwei, drei bis vier Räder unter einander hengen, und das Wasser mehr, wie einmal gebrau- chen; Man erspahret vordas Andere aber auch ein ganzes Feldgestänge, welches nicht nur in der Erbauung und der Unterhaltung grose Kosten, sondern auch in der Ma- schine selbst sehr vieles Anreiben verursacht.
§. 23.
Die Zusammensezzung dieser Künste ist sehr einfach: Denn sie bestehet nur aus dem Rad, und der Korbstange, oder dem Bleuel. Man gebrauchet dabei, weil sich der Bogen, den der Krummezapfen bei denen Gestängen machet, in der Teufe verlieh-
ret,
Das fuͤnfzehnte Stuͤk von denen Silber-Kupfer-
§. 20.
Da die Gaͤnge nicht beſtaͤndig edel ſind, und ſich ie zuweiln auch ganz und gar verdruͤkken (§. 11.): So pflegt man nicht ſelten, weiln zumal in dem Hangenden und dem Liegenden noch oͤfters Nebengaͤnge liegen, auf dem Gang ſelbſt, und in dem Hangenden und dem Liegenden Feld- und Verſuchoͤrter zu treiben, damit man die Ein- geweide der Gebirge mehr und mehr erforſchen, und die Schaͤzze aus ihnen an des Ta- ges Licht bringen moͤge.
Das zweite Kapittel von den Huͤlfsmitteln die Mineralien aus den Gruben zu ſchaffen.
Der erſte Tittel von dem, wie die Waſſer geloͤſt werden.
§. 21.
Jch habe zwar in dem 3. §. ſchon angemerket, daß ein groſer Teil der Waſſer in den Gebaͤuden an dieſem Ort durch Stollen geloͤſt werde: Da aber dieſe allein noch nicht hinreichend ſind, die Gruben ganz und gar von den Waſſern zu befreien, wann die Schaͤchte unter die Stollenſohlen abgeſunken werden ſollen; So bedarf man auch hier noch gewiſſe Maſchinen, welche die Waſſer, die unter den Stollenſohlen zuſammen- laufen, auf die Stollen heben, da ſie dann zu Tage ausflieſen koͤnnen. Jn den folgen- den §. §. will ich ihre Beſchaffenheit naͤher beſchreiben.
§. 22.
Die Gefaͤlle ſind an dem Tag ſehr rar, und daher hengt man alle Kuͤnſte unter die Erde, und in die Schaͤchte. Man erhaͤlt hierbei einen Vorteil, der von einer zwofa- chen Art, und wirklich ſehr gros iſt: Denn wenn ein Stollen in einem Gebaͤude eine merkliche, und 8, 9 bis 10 Fahrten Teufe einbringet; So kan man vor das Erſte zwei, drei bis vier Raͤder unter einander hengen, und das Waſſer mehr, wie einmal gebrau- chen; Man erſpahret vordas Andere aber auch ein ganzes Feldgeſtaͤnge, welches nicht nur in der Erbauung und der Unterhaltung groſe Koſten, ſondern auch in der Ma- ſchine ſelbſt ſehr vieles Anreiben verurſacht.
§. 23.
Die Zuſammenſezzung dieſer Kuͤnſte iſt ſehr einfach: Denn ſie beſtehet nur aus dem Rad, und der Korbſtange, oder dem Bleuel. Man gebrauchet dabei, weil ſich der Bogen, den der Krummezapfen bei denen Geſtaͤngen machet, in der Teufe verlieh-
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Das fuͤnfzehnte Stuͤk von denen Silber-Kupfer-
§. 20.
Da die Gaͤnge nicht beſtaͤndig edel ſind, und ſich ie zuweiln auch ganz und gar
verdruͤkken (§. 11.): So pflegt man nicht ſelten, weiln zumal in dem Hangenden
und dem Liegenden noch oͤfters Nebengaͤnge liegen, auf dem Gang ſelbſt, und in dem
Hangenden und dem Liegenden Feld- und Verſuchoͤrter zu treiben, damit man die Ein-
geweide der Gebirge mehr und mehr erforſchen, und die Schaͤzze aus ihnen an des Ta-
ges Licht bringen moͤge.
Das zweite Kapittel
von den Huͤlfsmitteln die Mineralien aus den Gruben zu ſchaffen.
Der erſte Tittel
von dem, wie die Waſſer geloͤſt werden.
§. 21.
Jch habe zwar in dem 3. §. ſchon angemerket, daß ein groſer Teil der Waſſer in den
Gebaͤuden an dieſem Ort durch Stollen geloͤſt werde: Da aber dieſe allein noch
nicht hinreichend ſind, die Gruben ganz und gar von den Waſſern zu befreien, wann
die Schaͤchte unter die Stollenſohlen abgeſunken werden ſollen; So bedarf man auch
hier noch gewiſſe Maſchinen, welche die Waſſer, die unter den Stollenſohlen zuſammen-
laufen, auf die Stollen heben, da ſie dann zu Tage ausflieſen koͤnnen. Jn den folgen-
den §. §. will ich ihre Beſchaffenheit naͤher beſchreiben.
§. 22.
Die Gefaͤlle ſind an dem Tag ſehr rar, und daher hengt man alle Kuͤnſte unter die
Erde, und in die Schaͤchte. Man erhaͤlt hierbei einen Vorteil, der von einer zwofa-
chen Art, und wirklich ſehr gros iſt: Denn wenn ein Stollen in einem Gebaͤude eine
merkliche, und 8, 9 bis 10 Fahrten Teufe einbringet; So kan man vor das Erſte zwei,
drei bis vier Raͤder unter einander hengen, und das Waſſer mehr, wie einmal gebrau-
chen; Man erſpahret vordas Andere aber auch ein ganzes Feldgeſtaͤnge, welches nicht
nur in der Erbauung und der Unterhaltung groſe Koſten, ſondern auch in der Ma-
ſchine ſelbſt ſehr vieles Anreiben verurſacht.
§. 23.
Die Zuſammenſezzung dieſer Kuͤnſte iſt ſehr einfach: Denn ſie beſtehet nur aus
dem Rad, und der Korbſtange, oder dem Bleuel. Man gebrauchet dabei, weil ſich
der Bogen, den der Krummezapfen bei denen Geſtaͤngen machet, in der Teufe verlieh-
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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/316>, abgerufen am 23.02.2025.
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