Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.und Bleibergwerken an und um die alte freie Bergstadt Freiberg. des Gangs gegen den Druk des Hangenden gerichtet werden: Und fährt 4. mit die-sen Gewölben, die stets in das Creuz gehen, so lang fort, bis man in festes Gestein komt. §. 18. Die Verzimmerung in denen Strekken, Strossen und Firsten ist eben so beschaf- §. 19. Da die meiste Gruben nahe an einander liegen, und mit Stollen versehen sind, §. 20.
und Bleibergwerken an und um die alte freie Bergſtadt Freiberg. des Gangs gegen den Druk des Hangenden gerichtet werden: Und faͤhrt 4. mit die-ſen Gewoͤlben, die ſtets in das Creuz gehen, ſo lang fort, bis man in feſtes Geſtein komt. §. 18. Die Verzimmerung in denen Strekken, Stroſſen und Firſten iſt eben ſo beſchaf- §. 19. Da die meiſte Gruben nahe an einander liegen, und mit Stollen verſehen ſind, §. 20.
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und Bleibergwerken an und um die alte freie Bergſtadt Freiberg.
des Gangs gegen den Druk des Hangenden gerichtet werden: Und faͤhrt 4. mit die-
ſen Gewoͤlben, die ſtets in das Creuz gehen, ſo lang fort, bis man in feſtes Geſtein
komt.
§. 18.
Die Verzimmerung in denen Strekken, Stroſſen und Firſten iſt eben ſo beſchaf-
fen, wie an dem Oberhaarz (§. 40. 41. und 42. im 9. St.). Sie beſtehet aber in de-
nen Stroſſen und Firſten ſelten, und nur da aus ſchwerem und ſtarkem Holz, wo groſe
Weitungen ſind, und wo das Geſtein gebrech iſt, in welchem Fall man dann auch noch
hinter die Anpfaͤhle, die man hier Wandruthen nennet, Pfaͤhle und halbe Schalen
treibet. Die Streben der Pfaͤhle pflegt man oͤfters zu verwenden, und umzukehren,
wenn man ſiehet, daß das Geſtein entweder in dem Hangenden oder in dem Liegenden
mehreren Druk bekomt, den es vorher auf der entgegen geſezten Seite hatte. Zuweiln
bringt man auch Spizſtempel a. a an, Taf. X. fig. 49, wann die Weitungen gar zu
gros ſind, und wann man genoͤtiget iſt Stroſſen neben einander zu treiben. Man ſtel-
let dieſe auf Unterlagen b. b, die manchmal auf andern Kaſten, oder auf Stegen c. c
liegen, und treibt zwiſchen dieſe Stempel, und das Hangende und das Liegende noch andere
Stege e. e, welchen Raum man dann mit Bergen ausfuͤlt. Man laͤſt zu Zeiten auch
wol, wann es die Umſtaͤnde erlauben, die Grundlagen weg, und legt unten zwiſchen
die Stempel nur allein Stege, damit ſie ſich nicht zuſammen drukken koͤnnen. Die
Strekken und die Oerter ſtehen bald in ganzen, und bald in halben Thuͤrſtoͤkken: Und
wann das Geſtein in der Firſt zu ſtarken Druk hat; So legt man unter die Grund-
lagen noch quer uͤber Stege. Das Gehoͤlz hengt man teils durch Treibkuͤnſte, und teils
durch Bremſen mit einem Rad (§. 43. im 9. St.), und zuweiln ſchlechterdings mit ei-
nem uͤber das Holz etliche mal umſchlagenen Seil in die Grube. Jn denen Stroſſen,
abſonderlich aber in denen Firſten gebrauchet man, um daſſelbe in die Hoͤhe zu ziehen,
eine Art der Sattelwalzen, die aus einer Welle beſtehet, an deren einem Ende, an dem
umſchlagenen Seil ein Knebel befeſtiget iſt, mit dem man dieſelbe herumdrehet, und das
Holz in die Hoͤhe ziehet. So viel ich auch von der Verzimmerung geſchrieben habe:
So muß ich doch endlich zulezt noch anfuͤhren, daß ſie in dieſen Gebaͤuden nicht ſo haͤufig
iſt, weil die meiſte Gaͤnge ſchon an ſich feſt ſind, und noch uͤberdis in einem feſten Ge-
ſtein liegen.
§. 19.
Da die meiſte Gruben nahe an einander liegen, und mit Stollen verſehen ſind,
auch auſer dem wenig faule Gebirge in dieſen Gegenden vorfallen: So koͤnnen auch
die Wetter, da man zumal ſtets eine Gezeugſtrekke uͤber der andern treibet, gar leicht
durch Durchſchlaͤge und Uiberſichbrechen in das Feld gebracht werden. Jn denen neuen
Schaͤchten, wo dieſe Umſtaͤnde noch nicht ſtatt finden, bedienet man ſich hingegen der
Waſſertrommeln, der Roͤhren mit einem Faß, die bekant genug ſind.
§. 20.
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