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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.

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Das vierzehnte Stük von dem Steinkohlenwerk zu Wettin.


Das vierzehnte Stük
von dem Steinkohlenwerk zu Wettin.


Die erste Abhandlung
von der Lage, und der Beschaffenheit dieses Werks.
Das erste Kapittel.
von der oberirdischen Lage, und der äusern Beschaffenheit desselben.
§. 1.

Das Kohlenwerk an diesem Ort ist schon vor langem reg gewesen, in dem
Jahr 1691 aber ist dasselbe wieder auf das Neue belegt worden.

§. 2.

Man bauet das Kohlenflöz an drei verschiedenen Orten. Das nächste Werk liegt
eine halbe Stunde von Wettin zwischen Abend und Morgen: Ein anderes liegt in
eben diesem Strich bei Lebigin, 11/2 Stunde von Wettin: Das dritte liegt endlich
über der Saal, nach Morgen zu, an dem Dorf Dälau, auch 11/2 Stunde von Wet-
tin. Sie liegen alle drei in einem ziemlich ebenen Gebirg, und darum werden die meh-
reste Stollen von der Saal heraufgehohlet, weil diese in dem tiefsten Ort dieser Gegend
lieget. Nur allein zu denen wettiner Gebäuden hat man indessen aus dieser Gegend
von Abend einen Stollen heraufgetrieben, welcher die Wasser auf dem hohen Flöz lö-
set, und 35 Lachter Teufe einbringet: Jn das lebiginer Revier hat man nur eine Rösche
getrieben: Bei dem dälauer Werk aber ist gar kein Stollen.

§. 3.

Es liegen in diesen Gebirgen, wie ich hernach zeige, verschiedene Flözze unter
einander. Einige liegen über, andere aber unter der Stollensohle. Bei den ersteren
löset man die Wasser durch Uibersichbohren aus dem Stollen nach dem hohen Flöz,
bei diesen aber durch Schwengel- und Klozpompen. Wann die leztere inzwischen nicht

hinrei-
L l 2
Das vierzehnte Stuͤk von dem Steinkohlenwerk zu Wettin.


Das vierzehnte Stuͤk
von dem Steinkohlenwerk zu Wettin.


Die erſte Abhandlung
von der Lage, und der Beſchaffenheit dieſes Werks.
Das erſte Kapittel.
von der oberirdiſchen Lage, und der aͤuſern Beſchaffenheit deſſelben.
§. 1.

Das Kohlenwerk an dieſem Ort iſt ſchon vor langem reg geweſen, in dem
Jahr 1691 aber iſt daſſelbe wieder auf das Neue belegt worden.

§. 2.

Man bauet das Kohlenfloͤz an drei verſchiedenen Orten. Das naͤchſte Werk liegt
eine halbe Stunde von Wettin zwiſchen Abend und Morgen: Ein anderes liegt in
eben dieſem Strich bei Lebigin, 1½ Stunde von Wettin: Das dritte liegt endlich
uͤber der Saal, nach Morgen zu, an dem Dorf Daͤlau, auch 1½ Stunde von Wet-
tin. Sie liegen alle drei in einem ziemlich ebenen Gebirg, und darum werden die meh-
reſte Stollen von der Saal heraufgehohlet, weil dieſe in dem tiefſten Ort dieſer Gegend
lieget. Nur allein zu denen wettiner Gebaͤuden hat man indeſſen aus dieſer Gegend
von Abend einen Stollen heraufgetrieben, welcher die Waſſer auf dem hohen Floͤz loͤ-
ſet, und 35 Lachter Teufe einbringet: Jn das lebiginer Revier hat man nur eine Roͤſche
getrieben: Bei dem daͤlauer Werk aber iſt gar kein Stollen.

§. 3.

Es liegen in dieſen Gebirgen, wie ich hernach zeige, verſchiedene Floͤzze unter
einander. Einige liegen uͤber, andere aber unter der Stollenſohle. Bei den erſteren
loͤſet man die Waſſer durch Uiberſichbohren aus dem Stollen nach dem hohen Floͤz,
bei dieſen aber durch Schwengel- und Klozpompen. Wann die leztere inzwiſchen nicht

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[267/0287] Das vierzehnte Stuͤk von dem Steinkohlenwerk zu Wettin. Das vierzehnte Stuͤk von dem Steinkohlenwerk zu Wettin. Die erſte Abhandlung von der Lage, und der Beſchaffenheit dieſes Werks. Das erſte Kapittel. von der oberirdiſchen Lage, und der aͤuſern Beſchaffenheit deſſelben. §. 1. Das Kohlenwerk an dieſem Ort iſt ſchon vor langem reg geweſen, in dem Jahr 1691 aber iſt daſſelbe wieder auf das Neue belegt worden. §. 2. Man bauet das Kohlenfloͤz an drei verſchiedenen Orten. Das naͤchſte Werk liegt eine halbe Stunde von Wettin zwiſchen Abend und Morgen: Ein anderes liegt in eben dieſem Strich bei Lebigin, 1½ Stunde von Wettin: Das dritte liegt endlich uͤber der Saal, nach Morgen zu, an dem Dorf Daͤlau, auch 1½ Stunde von Wet- tin. Sie liegen alle drei in einem ziemlich ebenen Gebirg, und darum werden die meh- reſte Stollen von der Saal heraufgehohlet, weil dieſe in dem tiefſten Ort dieſer Gegend lieget. Nur allein zu denen wettiner Gebaͤuden hat man indeſſen aus dieſer Gegend von Abend einen Stollen heraufgetrieben, welcher die Waſſer auf dem hohen Floͤz loͤ- ſet, und 35 Lachter Teufe einbringet: Jn das lebiginer Revier hat man nur eine Roͤſche getrieben: Bei dem daͤlauer Werk aber iſt gar kein Stollen. §. 3. Es liegen in dieſen Gebirgen, wie ich hernach zeige, verſchiedene Floͤzze unter einander. Einige liegen uͤber, andere aber unter der Stollenſohle. Bei den erſteren loͤſet man die Waſſer durch Uiberſichbohren aus dem Stollen nach dem hohen Floͤz, bei dieſen aber durch Schwengel- und Klozpompen. Wann die leztere inzwiſchen nicht hinrei- L l 2

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Zitationshilfe: Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/287>, abgerufen am 21.12.2024.