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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.

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von den einseitigen churhannöv. Kupfer-Silber- u. Bleibergwerken etc.
§. 108.

Die vorzüglichste Arbeiten, die bei dem Handwerk der Münzmeister in Erwegung
kommen, sind folgende: 1. Das Legiren, oder das Versezzen des einen Metalles mit
dem andern; 2. Das Zaingiesen des geschmolzenen Werks; 3. Das Dünnemachen,
das Rekken, oder das Ausschlichten der Zaine; 4. Das Stükkeln, wie viel Stükke
nämlich von einer Sorte auf eine Mark gehen sollen; 5. Das Durch- oder Abschneiden
der Stükke;
6. Das Justiren, oder das Abwiegen der Stükke, damit eins so schwer
werden möge, wie das andere; 7. Das Prägen auf den Oberflächen der Münzen, wel-
ches mit Druk- oder Stos-, und mit Hammerwerken geschiehet; und 8. das Weissie-
den
mit Weinstein und Salz, damit die Silbermünzen recht weis werden mögen.

§. 109.

Der Münzmeister bekomt nebst dem ihm verwilligten Abgang eine gewisse Bezah-
lung, er muß aber alle Münzkosten bestreiten. So viel ihm nun dabei an feinem Sil-
ber zu 15 Loth und 16 Grän zugeliefert wird, so viel muß er auch in Geld zurükliefern.

Die sechste Abhandlung
von der Wirthschaft bei diesen Werken.
Das erste Kapittel
von der bei den klausthalischen Werken.
§. 110.

Das Bergamt führet unter dem Vorsiz eines Berghauptmans und Viceberghaupt-
mans von Adel die Direction. Die dabei stehende Bedienten teilen sich in die
von der Feder, und in die von dem Leder. Zu ienen gehöret der Zehndner, der Berg-
sindicus, der Bergsecretarius, der Hüttenreuter, der Zehndgegenschreiber, der Berg-
schreiber, der Vicebergschreiber, der Pochverwalter, und die Auditores: Zu diesen aber
der Ober- und drei Unterbergmeister, zwei Einfahrer, als Obergeschwohrne, und sechs
Stuf- oder Reviergeschwohrne.

§. 111.

Bei denen Teichen, denen Gruben und denen Poch- und Hüttenwerken zählet man
auser diesen noch folgende Bedienten: Den Pochschreiber, den Markscheider, zehn
Schichtmeister, den Obergrabensteiger, zwei Grabensteiger, vier Untergrabensteiger, ein
und zwanzig Obergruben- und neun und zwanzlg Untergrubensteiger, fünf Kunststeiger,

drei
von den einſeitigen churhannoͤv. Kupfer-Silber- u. Bleibergwerken ꝛc.
§. 108.

Die vorzuͤglichſte Arbeiten, die bei dem Handwerk der Muͤnzmeiſter in Erwegung
kommen, ſind folgende: 1. Das Legiren, oder das Verſezzen des einen Metalles mit
dem andern; 2. Das Zaingieſen des geſchmolzenen Werks; 3. Das Duͤnnemachen,
das Rekken, oder das Ausſchlichten der Zaine; 4. Das Stuͤkkeln, wie viel Stuͤkke
naͤmlich von einer Sorte auf eine Mark gehen ſollen; 5. Das Durch- oder Abſchneiden
der Stuͤkke;
6. Das Juſtiren, oder das Abwiegen der Stuͤkke, damit eins ſo ſchwer
werden moͤge, wie das andere; 7. Das Praͤgen auf den Oberflaͤchen der Muͤnzen, wel-
ches mit Druk- oder Stos-, und mit Hammerwerken geſchiehet; und 8. das Weisſie-
den
mit Weinſtein und Salz, damit die Silbermuͤnzen recht weis werden moͤgen.

§. 109.

Der Muͤnzmeiſter bekomt nebſt dem ihm verwilligten Abgang eine gewiſſe Bezah-
lung, er muß aber alle Muͤnzkoſten beſtreiten. So viel ihm nun dabei an feinem Sil-
ber zu 15 Loth und 16 Graͤn zugeliefert wird, ſo viel muß er auch in Geld zuruͤkliefern.

Die ſechste Abhandlung
von der Wirthſchaft bei dieſen Werken.
Das erſte Kapittel
von der bei den klausthaliſchen Werken.
§. 110.

Das Bergamt fuͤhret unter dem Vorſiz eines Berghauptmans und Viceberghaupt-
mans von Adel die Direction. Die dabei ſtehende Bedienten teilen ſich in die
von der Feder, und in die von dem Leder. Zu ienen gehoͤret der Zehndner, der Berg-
ſindicus, der Bergſecretarius, der Huͤttenreuter, der Zehndgegenſchreiber, der Berg-
ſchreiber, der Vicebergſchreiber, der Pochverwalter, und die Auditores: Zu dieſen aber
der Ober- und drei Unterbergmeiſter, zwei Einfahrer, als Obergeſchwohrne, und ſechs
Stuf- oder Reviergeſchwohrne.

§. 111.

Bei denen Teichen, denen Gruben und denen Poch- und Huͤttenwerken zaͤhlet man
auſer dieſen noch folgende Bedienten: Den Pochſchreiber, den Markſcheider, zehn
Schichtmeiſter, den Obergrabenſteiger, zwei Grabenſteiger, vier Untergrabenſteiger, ein
und zwanzig Obergruben- und neun und zwanzlg Untergrubenſteiger, fuͤnf Kunſtſteiger,

drei
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[207/0227] von den einſeitigen churhannoͤv. Kupfer-Silber- u. Bleibergwerken ꝛc. §. 108. Die vorzuͤglichſte Arbeiten, die bei dem Handwerk der Muͤnzmeiſter in Erwegung kommen, ſind folgende: 1. Das Legiren, oder das Verſezzen des einen Metalles mit dem andern; 2. Das Zaingieſen des geſchmolzenen Werks; 3. Das Duͤnnemachen, das Rekken, oder das Ausſchlichten der Zaine; 4. Das Stuͤkkeln, wie viel Stuͤkke naͤmlich von einer Sorte auf eine Mark gehen ſollen; 5. Das Durch- oder Abſchneiden der Stuͤkke; 6. Das Juſtiren, oder das Abwiegen der Stuͤkke, damit eins ſo ſchwer werden moͤge, wie das andere; 7. Das Praͤgen auf den Oberflaͤchen der Muͤnzen, wel- ches mit Druk- oder Stos-, und mit Hammerwerken geſchiehet; und 8. das Weisſie- den mit Weinſtein und Salz, damit die Silbermuͤnzen recht weis werden moͤgen. §. 109. Der Muͤnzmeiſter bekomt nebſt dem ihm verwilligten Abgang eine gewiſſe Bezah- lung, er muß aber alle Muͤnzkoſten beſtreiten. So viel ihm nun dabei an feinem Sil- ber zu 15 Loth und 16 Graͤn zugeliefert wird, ſo viel muß er auch in Geld zuruͤkliefern. Die ſechste Abhandlung von der Wirthſchaft bei dieſen Werken. Das erſte Kapittel von der bei den klausthaliſchen Werken. §. 110. Das Bergamt fuͤhret unter dem Vorſiz eines Berghauptmans und Viceberghaupt- mans von Adel die Direction. Die dabei ſtehende Bedienten teilen ſich in die von der Feder, und in die von dem Leder. Zu ienen gehoͤret der Zehndner, der Berg- ſindicus, der Bergſecretarius, der Huͤttenreuter, der Zehndgegenſchreiber, der Berg- ſchreiber, der Vicebergſchreiber, der Pochverwalter, und die Auditores: Zu dieſen aber der Ober- und drei Unterbergmeiſter, zwei Einfahrer, als Obergeſchwohrne, und ſechs Stuf- oder Reviergeſchwohrne. §. 111. Bei denen Teichen, denen Gruben und denen Poch- und Huͤttenwerken zaͤhlet man auſer dieſen noch folgende Bedienten: Den Pochſchreiber, den Markſcheider, zehn Schichtmeiſter, den Obergrabenſteiger, zwei Grabenſteiger, vier Untergrabenſteiger, ein und zwanzig Obergruben- und neun und zwanzlg Untergrubenſteiger, fuͤnf Kunſtſteiger, drei

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Zitationshilfe: Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/227>, abgerufen am 22.12.2024.