von den einseitigen churhannöv. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken etc.
§. 87.
Das Schußgerinn wird in einem Pochwerk, in welchem die Halden herumgepo- chet werden, weil der in diesen Pocherzen befindliche Schlieg sehr zart ist, erst auf de- nen Planherden in unreinen Schlieg gewaschen, der dann auf denen Graben völlig rein gemacht wird. Die gewöhnliche Art des Schlämmens auf denen Graben, in denen man das Schußgerinn mit einem Küste beständig hinauf streicht, und dessen nach Erfor- dern von der Bühne mehr herunter ziehet, wird nicht allen zum Besten gefallen: Weil man dabei a. den gleichen Gang der Wasser so genau nicht wahren kan, wobei der Schlieg in der Gegend, wo die Wasser reisen, zu weit herunter geführet wird; Weil b. der Schlieg, ie nachdem man an dem heruntergezogenen Schußgerinn mehr oder weniger lang schlämmet, welches man so genau nicht beobachten kan, in einer Lage reiner wird, als wie in der andern; Und weiln c. zu dieser Arbeit zu viel Zeit erfordert wird.
Der Schlam aus dem Unter- und dem Schlamgerinn wird alle erst in das Un- reine, und dann in das Reine gewaschen, und zu Schlieg gezogen.
§. 88.
Da man sehr langsam und mit einer sehr grosen Behutsamkeit pochet, und zugleich wenig Wasser gebrauchet: So bleibt auch, wegen des zarten Korns, sehr wenig Schlieg in den Aftern. Es Werden daher nur dieienige Aftern noch einmal nachgepochet, die von reichen Pocherzen fallen, aus denen man wöchentlich eine Röste oder 33 Centner Schlieg machen kan, wovon ein Centner 6 Loth Silber hält. Der Grabenschlieg von denen Pocherzen hält gemeiniglich 8, 16 bis 32-, der Herdschlieg aber nur 2, 3 bis 4 Loth Silber. Es gehen 5 bis 6 Treiben, iedes zu 40 Tonnen, eine Tonne aber zu 41/2 Centner gerechnet, auf eine Röste oder 33 Centner Schlieg. Zu einem Centner Schlieg werden also ohngefähr 32 Centner Pocherze erfordert.
§. 89.
Die Knappschaftscasse bekomt den Schlieg, der aus den in den alten Halden verstürzten Pocherzen gemacht wird. Es sollen 36 Treiben auf eine Röste, und also 196 Centner Pocherze auf einen Centner Schlieg gehen.
Anmerkung.
Man leget auch hier die Pochwellen in die halbe Höhe der Stempel.
Das
B b 2
von den einſeitigen churhannoͤv. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken ꝛc.
§. 87.
Das Schußgerinn wird in einem Pochwerk, in welchem die Halden herumgepo- chet werden, weil der in dieſen Pocherzen befindliche Schlieg ſehr zart iſt, erſt auf de- nen Planherden in unreinen Schlieg gewaſchen, der dann auf denen Graben voͤllig rein gemacht wird. Die gewoͤhnliche Art des Schlaͤmmens auf denen Graben, in denen man das Schußgerinn mit einem Kuͤſte beſtaͤndig hinauf ſtreicht, und deſſen nach Erfor- dern von der Buͤhne mehr herunter ziehet, wird nicht allen zum Beſten gefallen: Weil man dabei a. den gleichen Gang der Waſſer ſo genau nicht wahren kan, wobei der Schlieg in der Gegend, wo die Waſſer reiſen, zu weit herunter gefuͤhret wird; Weil b. der Schlieg, ie nachdem man an dem heruntergezogenen Schußgerinn mehr oder weniger lang ſchlaͤmmet, welches man ſo genau nicht beobachten kan, in einer Lage reiner wird, als wie in der andern; Und weiln c. zu dieſer Arbeit zu viel Zeit erfordert wird.
Der Schlam aus dem Unter- und dem Schlamgerinn wird alle erſt in das Un- reine, und dann in das Reine gewaſchen, und zu Schlieg gezogen.
§. 88.
Da man ſehr langſam und mit einer ſehr groſen Behutſamkeit pochet, und zugleich wenig Waſſer gebrauchet: So bleibt auch, wegen des zarten Korns, ſehr wenig Schlieg in den Aftern. Es Werden daher nur dieienige Aftern noch einmal nachgepochet, die von reichen Pocherzen fallen, aus denen man woͤchentlich eine Roͤſte oder 33 Centner Schlieg machen kan, wovon ein Centner 6 Loth Silber haͤlt. Der Grabenſchlieg von denen Pocherzen haͤlt gemeiniglich 8, 16 bis 32-, der Herdſchlieg aber nur 2, 3 bis 4 Loth Silber. Es gehen 5 bis 6 Treiben, iedes zu 40 Tonnen, eine Tonne aber zu 4½ Centner gerechnet, auf eine Roͤſte oder 33 Centner Schlieg. Zu einem Centner Schlieg werden alſo ohngefaͤhr 32 Centner Pocherze erfordert.
§. 89.
Die Knappſchaftscaſſe bekomt den Schlieg, der aus den in den alten Halden verſtuͤrzten Pocherzen gemacht wird. Es ſollen 36 Treiben auf eine Roͤſte, und alſo 196 Centner Pocherze auf einen Centner Schlieg gehen.
Anmerkung.
Man leget auch hier die Pochwellen in die halbe Hoͤhe der Stempel.
Das
B b 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><pbfacs="#f0215"n="195"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den einſeitigen churhannoͤv. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken ꝛc.</hi></fw><lb/><divn="6"><head>§. 87.</head><lb/><p>Das Schußgerinn wird in einem Pochwerk, in welchem die Halden herumgepo-<lb/>
chet werden, weil der in dieſen Pocherzen befindliche Schlieg ſehr zart iſt, erſt auf de-<lb/>
nen Planherden in unreinen Schlieg gewaſchen, der dann auf denen Graben voͤllig rein<lb/>
gemacht wird. Die gewoͤhnliche Art des Schlaͤmmens auf denen Graben, in denen<lb/>
man das Schußgerinn mit einem Kuͤſte beſtaͤndig hinauf ſtreicht, und deſſen nach Erfor-<lb/>
dern von der Buͤhne mehr herunter ziehet, wird nicht allen zum Beſten gefallen: Weil man<lb/>
dabei a. den gleichen Gang der Waſſer ſo genau nicht wahren kan, wobei der Schlieg<lb/>
in der Gegend, wo die Waſſer reiſen, zu weit herunter gefuͤhret wird; Weil b. der<lb/>
Schlieg, ie nachdem man an dem heruntergezogenen Schußgerinn mehr oder weniger lang<lb/>ſchlaͤmmet, welches man ſo genau nicht beobachten kan, in einer Lage reiner wird, als<lb/>
wie in der andern; Und weiln c. zu dieſer Arbeit zu viel Zeit erfordert wird.</p><lb/><p>Der Schlam aus dem Unter- und dem Schlamgerinn wird alle erſt in das Un-<lb/>
reine, und dann in das Reine gewaſchen, und zu Schlieg gezogen.</p></div><lb/><divn="6"><head>§. 88.</head><lb/><p>Da man ſehr langſam und mit einer ſehr groſen Behutſamkeit pochet, und zugleich<lb/>
wenig Waſſer gebrauchet: So bleibt auch, wegen des zarten Korns, ſehr wenig Schlieg<lb/>
in den Aftern. Es Werden daher nur dieienige Aftern noch einmal nachgepochet, die<lb/>
von reichen Pocherzen fallen, aus denen man woͤchentlich eine Roͤſte oder 33 Centner<lb/>
Schlieg machen kan, wovon ein Centner 6 Loth Silber haͤlt. Der Grabenſchlieg von<lb/>
denen Pocherzen haͤlt gemeiniglich 8, 16 bis 32-, der Herdſchlieg aber nur 2, 3 bis<lb/>
4 Loth Silber. Es gehen 5 bis 6 Treiben, iedes zu 40 Tonnen, eine Tonne aber zu<lb/>
4½ Centner gerechnet, auf eine Roͤſte oder 33 Centner Schlieg. Zu einem Centner<lb/>
Schlieg werden alſo ohngefaͤhr 32 Centner Pocherze erfordert.</p></div><lb/><divn="6"><head>§. 89.</head><lb/><p>Die Knappſchaftscaſſe bekomt den Schlieg, der aus den in den alten Halden<lb/>
verſtuͤrzten Pocherzen gemacht wird. Es ſollen 36 Treiben auf eine Roͤſte, und alſo<lb/>
196 Centner Pocherze auf einen Centner Schlieg gehen.</p><lb/><divn="7"><head><hirendition="#fr">Anmerkung.</hi></head><lb/><p>Man leget auch hier die Pochwellen in die halbe Hoͤhe der Stempel.</p></div></div></div></div></div><lb/><fwplace="bottom"type="sig">B b 2</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">Das</hi></fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[195/0215]
von den einſeitigen churhannoͤv. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken ꝛc.
§. 87.
Das Schußgerinn wird in einem Pochwerk, in welchem die Halden herumgepo-
chet werden, weil der in dieſen Pocherzen befindliche Schlieg ſehr zart iſt, erſt auf de-
nen Planherden in unreinen Schlieg gewaſchen, der dann auf denen Graben voͤllig rein
gemacht wird. Die gewoͤhnliche Art des Schlaͤmmens auf denen Graben, in denen
man das Schußgerinn mit einem Kuͤſte beſtaͤndig hinauf ſtreicht, und deſſen nach Erfor-
dern von der Buͤhne mehr herunter ziehet, wird nicht allen zum Beſten gefallen: Weil man
dabei a. den gleichen Gang der Waſſer ſo genau nicht wahren kan, wobei der Schlieg
in der Gegend, wo die Waſſer reiſen, zu weit herunter gefuͤhret wird; Weil b. der
Schlieg, ie nachdem man an dem heruntergezogenen Schußgerinn mehr oder weniger lang
ſchlaͤmmet, welches man ſo genau nicht beobachten kan, in einer Lage reiner wird, als
wie in der andern; Und weiln c. zu dieſer Arbeit zu viel Zeit erfordert wird.
Der Schlam aus dem Unter- und dem Schlamgerinn wird alle erſt in das Un-
reine, und dann in das Reine gewaſchen, und zu Schlieg gezogen.
§. 88.
Da man ſehr langſam und mit einer ſehr groſen Behutſamkeit pochet, und zugleich
wenig Waſſer gebrauchet: So bleibt auch, wegen des zarten Korns, ſehr wenig Schlieg
in den Aftern. Es Werden daher nur dieienige Aftern noch einmal nachgepochet, die
von reichen Pocherzen fallen, aus denen man woͤchentlich eine Roͤſte oder 33 Centner
Schlieg machen kan, wovon ein Centner 6 Loth Silber haͤlt. Der Grabenſchlieg von
denen Pocherzen haͤlt gemeiniglich 8, 16 bis 32-, der Herdſchlieg aber nur 2, 3 bis
4 Loth Silber. Es gehen 5 bis 6 Treiben, iedes zu 40 Tonnen, eine Tonne aber zu
4½ Centner gerechnet, auf eine Roͤſte oder 33 Centner Schlieg. Zu einem Centner
Schlieg werden alſo ohngefaͤhr 32 Centner Pocherze erfordert.
§. 89.
Die Knappſchaftscaſſe bekomt den Schlieg, der aus den in den alten Halden
verſtuͤrzten Pocherzen gemacht wird. Es ſollen 36 Treiben auf eine Roͤſte, und alſo
196 Centner Pocherze auf einen Centner Schlieg gehen.
Anmerkung.
Man leget auch hier die Pochwellen in die halbe Hoͤhe der Stempel.
Das
B b 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/215>, abgerufen am 23.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.