allein, weil sie gleich auf die Treiben gesezzet werden, unter einem Hammer, damit in dem Staub nichts fortgehen möge, wann sie auf die gewöhnliche Art, wie andere Erze trokken gepocht werden.
Zweitens von dem nassen Pochen, Schlämmen und Waschen der Erze von den Bergarten.
§. 85.
Die in den §. 32. beschriebenen Pocherzen befindliche kleine Erzteilcher können weder mit der Hand noch durch das Siebsezzen von den Bergarten ausgeschieden wer- den (§. 67.). Man pfleget daher diese Mineralien auch hier durch das nasse Pochen, und durch die Graben und Herde, mittelst des Wassers, von einander auszuscheiden. Die Werkzeuge, und die dabei gewöhnliche Verfahrungsarten sind zwar von denen nicht wesentlich verschieden, die bei den klausthalischen Werken in dem Gebrauch sind: Weil man inzwischen aber dennoch hier und da einige Unterscheide findet; So will ich dieselbe in den izt nachfolgenden §. §. bekant machen.
§. 86.
Damit der Erzstempel, worunter man unterzuschüren pfleget, den Mittel- und den Blechstempel um desto besser fördern, auch ein um desto zärteres Korn gepocht wer- den möge, weil die Erze in sehr kleinen Teilchen in den Bergarten zerstreuet liegen: So gibt man diesem Stempel den mehresten Hub. Je nachdem nun die Erze fest sind: So gibt man dem Erzstempel 12, 13 bis 14-, dem Mittelstempel 8 bis 9-, dem Blech- oder Auspochstempel aber nur 6 Zoll Hub.
Die Pochwerke sind zwar eben so, wie zu Klausthal erbauet, man machet aber keinen Unterscheid zwischen dem reichen und dem armen Reich- und Schußgerinn, weil man diese Einteilung, wie es billig ist, vor überflüssig hält. Man schlämmet diese Ge- rinne, die man mit einem gemeinschaftlichen Nahmen das Schußgerinn nennet, auf denen Graben, das Unter- und das Schlamgerinn aber wäschet man über Planherde. Es wird also nur zweierlei Schlieg gemacht, nämlich Graben- und Herdschlieg. Von den Aftern fält noch ein Schlieg, den man Grobgewaschen nennet, es wird aber auch dieser unter den Grabenschlieg gemischet, und darum macht er keine besondere Gattung aus.
Anmerkung.
Da der in dem Unter- und dem Schlamgerinn befindliche zarte Schlieg auf den hierbei so schädlichen Kehrherden nicht stehen bleiben kan (§. 77. 6. Anm.): So gebrauchet man auch bei die- sen Werken die Planherde mit einem sehr grosen Vorteil.
§. 87.
Das neunte Stuͤk
allein, weil ſie gleich auf die Treiben geſezzet werden, unter einem Hammer, damit in dem Staub nichts fortgehen moͤge, wann ſie auf die gewoͤhnliche Art, wie andere Erze trokken gepocht werden.
Zweitens von dem naſſen Pochen, Schlaͤmmen und Waſchen der Erze von den Bergarten.
§. 85.
Die in den §. 32. beſchriebenen Pocherzen befindliche kleine Erzteilcher koͤnnen weder mit der Hand noch durch das Siebſezzen von den Bergarten ausgeſchieden wer- den (§. 67.). Man pfleget daher dieſe Mineralien auch hier durch das naſſe Pochen, und durch die Graben und Herde, mittelſt des Waſſers, von einander auszuſcheiden. Die Werkzeuge, und die dabei gewoͤhnliche Verfahrungsarten ſind zwar von denen nicht weſentlich verſchieden, die bei den klausthaliſchen Werken in dem Gebrauch ſind: Weil man inzwiſchen aber dennoch hier und da einige Unterſcheide findet; So will ich dieſelbe in den izt nachfolgenden §. §. bekant machen.
§. 86.
Damit der Erzſtempel, worunter man unterzuſchuͤren pfleget, den Mittel- und den Blechſtempel um deſto beſſer foͤrdern, auch ein um deſto zaͤrteres Korn gepocht wer- den moͤge, weil die Erze in ſehr kleinen Teilchen in den Bergarten zerſtreuet liegen: So gibt man dieſem Stempel den mehreſten Hub. Je nachdem nun die Erze feſt ſind: So gibt man dem Erzſtempel 12, 13 bis 14-, dem Mittelſtempel 8 bis 9-, dem Blech- oder Auspochſtempel aber nur 6 Zoll Hub.
Die Pochwerke ſind zwar eben ſo, wie zu Klausthal erbauet, man machet aber keinen Unterſcheid zwiſchen dem reichen und dem armen Reich- und Schußgerinn, weil man dieſe Einteilung, wie es billig iſt, vor uͤberfluͤſſig haͤlt. Man ſchlaͤmmet dieſe Ge- rinne, die man mit einem gemeinſchaftlichen Nahmen das Schußgerinn nennet, auf denen Graben, das Unter- und das Schlamgerinn aber waͤſchet man uͤber Planherde. Es wird alſo nur zweierlei Schlieg gemacht, naͤmlich Graben- und Herdſchlieg. Von den Aftern faͤlt noch ein Schlieg, den man Grobgewaſchen nennet, es wird aber auch dieſer unter den Grabenſchlieg gemiſchet, und darum macht er keine beſondere Gattung aus.
Anmerkung.
Da der in dem Unter- und dem Schlamgerinn befindliche zarte Schlieg auf den hierbei ſo ſchaͤdlichen Kehrherden nicht ſtehen bleiben kan (§. 77. 6. Anm.): So gebrauchet man auch bei die- ſen Werken die Planherde mit einem ſehr groſen Vorteil.
§. 87.
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Das neunte Stuͤk
allein, weil ſie gleich auf die Treiben geſezzet werden, unter einem Hammer, damit in
dem Staub nichts fortgehen moͤge, wann ſie auf die gewoͤhnliche Art, wie andere Erze
trokken gepocht werden.
Zweitens
von dem naſſen Pochen, Schlaͤmmen und Waſchen der Erze
von den Bergarten.
§. 85.
Die in den §. 32. beſchriebenen Pocherzen befindliche kleine Erzteilcher koͤnnen weder
mit der Hand noch durch das Siebſezzen von den Bergarten ausgeſchieden wer-
den (§. 67.). Man pfleget daher dieſe Mineralien auch hier durch das naſſe Pochen,
und durch die Graben und Herde, mittelſt des Waſſers, von einander auszuſcheiden.
Die Werkzeuge, und die dabei gewoͤhnliche Verfahrungsarten ſind zwar von denen
nicht weſentlich verſchieden, die bei den klausthaliſchen Werken in dem Gebrauch ſind:
Weil man inzwiſchen aber dennoch hier und da einige Unterſcheide findet; So will ich
dieſelbe in den izt nachfolgenden §. §. bekant machen.
§. 86.
Damit der Erzſtempel, worunter man unterzuſchuͤren pfleget, den Mittel- und
den Blechſtempel um deſto beſſer foͤrdern, auch ein um deſto zaͤrteres Korn gepocht wer-
den moͤge, weil die Erze in ſehr kleinen Teilchen in den Bergarten zerſtreuet liegen: So
gibt man dieſem Stempel den mehreſten Hub. Je nachdem nun die Erze feſt ſind:
So gibt man dem Erzſtempel 12, 13 bis 14-, dem Mittelſtempel 8 bis 9-, dem Blech-
oder Auspochſtempel aber nur 6 Zoll Hub.
Die Pochwerke ſind zwar eben ſo, wie zu Klausthal erbauet, man machet aber
keinen Unterſcheid zwiſchen dem reichen und dem armen Reich- und Schußgerinn, weil
man dieſe Einteilung, wie es billig iſt, vor uͤberfluͤſſig haͤlt. Man ſchlaͤmmet dieſe Ge-
rinne, die man mit einem gemeinſchaftlichen Nahmen das Schußgerinn nennet, auf
denen Graben, das Unter- und das Schlamgerinn aber waͤſchet man uͤber Planherde.
Es wird alſo nur zweierlei Schlieg gemacht, naͤmlich Graben- und Herdſchlieg. Von
den Aftern faͤlt noch ein Schlieg, den man Grobgewaſchen nennet, es wird aber auch
dieſer unter den Grabenſchlieg gemiſchet, und darum macht er keine beſondere Gattung
aus.
Anmerkung.
Da der in dem Unter- und dem Schlamgerinn befindliche zarte Schlieg auf den hierbei ſo
ſchaͤdlichen Kehrherden nicht ſtehen bleiben kan (§. 77. 6. Anm.): So gebrauchet man auch bei die-
ſen Werken die Planherde mit einem ſehr groſen Vorteil.
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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/214>, abgerufen am 23.02.2025.
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