Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.Das neunte Stük hat man alsdann die Berge versezzet: Damit aber diese Berge dem Schacht keinenNachteil bringen, und derselbe um desto fester sein möge; So hat man zwischen den Gewölben und dem Schacht zu beiden Seiten noch eine gerade Mauer in die Höhe ge- führet, die ich um deswillen in der Figur nicht vorstelle, weil man sonst die Berge zwischen den Gewölben nicht sehen würde. Da, wo endlich diese Gewölbe ein Ende ge- habt haben, da hat man sich auf dem Gang wieder der gewöhnlichen Zimmerung be- dienet. Das zweite Kapittel von den Hülfsmitteln die Mineralien bei alle diesen Werken aus den Gruben zu schaffen. Der erste Tittel von dem, wie die Wasser gelöset werden. §. 54. Jn dem 3. und 4. §. habe ich schon gezeiget, daß diese Absicht durch zwei Mittel er- §. 55. Die an diesem Ort gewöhnliche Künste sind eben so zusammen gesezzet, wie die bei fig. 15.
Das neunte Stuͤk hat man alsdann die Berge verſezzet: Damit aber dieſe Berge dem Schacht keinenNachteil bringen, und derſelbe um deſto feſter ſein moͤge; So hat man zwiſchen den Gewoͤlben und dem Schacht zu beiden Seiten noch eine gerade Mauer in die Hoͤhe ge- fuͤhret, die ich um deswillen in der Figur nicht vorſtelle, weil man ſonſt die Berge zwiſchen den Gewoͤlben nicht ſehen wuͤrde. Da, wo endlich dieſe Gewoͤlbe ein Ende ge- habt haben, da hat man ſich auf dem Gang wieder der gewoͤhnlichen Zimmerung be- dienet. Das zweite Kapittel von den Huͤlfsmitteln die Mineralien bei alle dieſen Werken aus den Gruben zu ſchaffen. Der erſte Tittel von dem, wie die Waſſer geloͤſet werden. §. 54. Jn dem 3. und 4. §. habe ich ſchon gezeiget, daß dieſe Abſicht durch zwei Mittel er- §. 55. Die an dieſem Ort gewoͤhnliche Kuͤnſte ſind eben ſo zuſammen geſezzet, wie die bei fig. 15.
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Das neunte Stuͤk
hat man alsdann die Berge verſezzet: Damit aber dieſe Berge dem Schacht keinen
Nachteil bringen, und derſelbe um deſto feſter ſein moͤge; So hat man zwiſchen den
Gewoͤlben und dem Schacht zu beiden Seiten noch eine gerade Mauer in die Hoͤhe ge-
fuͤhret, die ich um deswillen in der Figur nicht vorſtelle, weil man ſonſt die Berge
zwiſchen den Gewoͤlben nicht ſehen wuͤrde. Da, wo endlich dieſe Gewoͤlbe ein Ende ge-
habt haben, da hat man ſich auf dem Gang wieder der gewoͤhnlichen Zimmerung be-
dienet.
Das zweite Kapittel
von den Huͤlfsmitteln die Mineralien bei alle dieſen Werken
aus den Gruben zu ſchaffen.
Der erſte Tittel
von dem, wie die Waſſer geloͤſet werden.
§. 54.
Jn dem 3. und 4. §. habe ich ſchon gezeiget, daß dieſe Abſicht durch zwei Mittel er-
reicht werden koͤnte: Einmal durch den Stollen-, und vor das andere durch den
Kunſtbau. Den erſten habe ich in den angezogenen §. §. ſchon beſchrieben, von dieſem
aber will ich meiner gethanen Verheiſung zu Folge nunmehr etwas weitlaͤuftiger handeln.
§. 55.
Die an dieſem Ort gewoͤhnliche Kuͤnſte ſind eben ſo zuſammen geſezzet, wie die bei
dem tammelsbergiſchen Bergwerk, welche ich in dem 8. Stuͤk §. 22. beſchrieben habe.
Die mehreſte ſtehen an dem Tag, vier aber ſind unter der Erde, in der braunelilier Grube be-
findlich, wobei die Waſſer von einer Kunſt auf die andere fallen. Sie beſtehen aus einem
Waſſerrad mit den daran befeſtigten krummen Zapfen, wobei die Arme um die Welle ge-
legt ſind, damit dieſelbe mehr Staͤrke behalten moͤge, aus der Korbſtange, und dem dar-
an hangenden Feldgeſtaͤnge, wobei man die Haupt- und die kleine Schwingen
zu bemerken hat, die mit ihren Axen auf den Stegen liegen, die durch Boͤkke unter-
ſtuͤzzet werden, und aus den halben oder ganzen Kreuzzen, woran die Schachtge-
ſtaͤnge hangen, an den die Zuͤge oder die Zugſtangen mit ihren Kolben befeſtigt ſind,
die in die an dem Schachtgeſtaͤnge ſtehende Pompen gehen, die man bei Bergwerken
Saͤzze nennet, wobei dann der eiſerne Saz an ſich __lbſt, die an den beiden Enden be-
findliche Einfaſſung von Holz, das Ventil, welches bei Bergwerken das Thuͤrlein
heiſet, das Kielſtuͤk, die davon hangende Roͤhren, der Sumpf, und der Schleucher
bei dem unterſten Saz in der Sohle des Schachtes erwogen werden muß. Da ich
nun ſolcher geſtalt das Weſen dieſer Maſchinen bemerkt, dieſelbe auch ſchon Taf. V,
fig. 15.
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