Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.Das neunte Stük Das zweite Kapittel von der unterirdischen Lage, und Beschaffenheit dieser Werke. Der erste Tittel von denienigen Werken, die um die Stadt Klausthal liegen. §. 23. Die Bergwerke an diesem Ort bestehen aus Gängen (§. 2.), die von Tag an in §. 24. Die Gänge in diesen Gruben sind hauptstreichend, und gehen zu Feld: Denn er
Das neunte Stuͤk Das zweite Kapittel von der unterirdiſchen Lage, und Beſchaffenheit dieſer Werke. Der erſte Tittel von denienigen Werken, die um die Stadt Klausthal liegen. §. 23. Die Bergwerke an dieſem Ort beſtehen aus Gaͤngen (§. 2.), die von Tag an in §. 24. Die Gaͤnge in dieſen Gruben ſind hauptſtreichend, und gehen zu Feld: Denn er
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Das neunte Stuͤk
Das zweite Kapittel
von der unterirdiſchen Lage, und Beſchaffenheit dieſer Werke.
Der erſte Tittel
von denienigen Werken, die um die Stadt Klausthal liegen.
§. 23.
Die Bergwerke an dieſem Ort beſtehen aus Gaͤngen (§. 2.), die von Tag an in
einem feſten Geſtein liegen. Man trift daher bei ihnen nur drei Minerallagen
an, und dieſe ſind das Hangende, der Gang, und das Liegende. Bei dem Burg-
ſtaͤdterzug iſt ienes ein graues, zuweiln auch ein ſchwarzes ſchieferiches feſtes Geſtein,
das uͤber dem Gang liegt, bei den roſenhoͤfer Gaͤngen hingegen ein wakkiges graues
Geſtein, deſſen Teile dem Ganzen aͤhnlich ſind, das ein zartes Gewebe beſizzet. Der
Gang iſt eine von dem Horizont abweichende Erzlage, die nach dem Mittelpunkt der
Erde gehet, und von den zu beiden Seiten liegenden Steinlagen gar merklich unter-
ſchieden iſt. Das Liegende iſt bei allen klausthaliſchen Gaͤngen, auſer bei dem altſeegner
Gang auf dem Roſenhof, wo es in einem grauen Geſtein beſtehet, ein ſchwarzes ſchie-
feriches Geſtein, das ſich von dem Gang, der auf ihm liegt, durch eine glatte Ober-
flaͤche, die man ein Saalband nennet, unterſcheidet und abloͤſet. Wann dieſe Geſteine
vor das wahre Hangende, oder das Liegende gehalten werden ſollen; So muͤſſen die in
ihnen befindliche Abloͤſungen und Spaltungen, die man Schlechten nennet, quer gegen
das Streichen oder die Laͤnge des Ganges laufen: Denn ſo lang dieſes noch nicht iſt,
und die Schlechten ſtreichen mit dem Gang noch parallel; So lang kan man auch ein
dergleichen Geſtein vor kein wahres Hangendes oder Liegendes halten, ſondern vor ein
mit und auf dem Gang ſtreichendes Geſtein, das demſelben zugehoͤret.
§. 24.
Die Gaͤnge in dieſen Gruben ſind hauptſtreichend, und gehen zu Feld: Denn
ſie erſtrekken ſich auf eine groſe Weite in die Laͤnge. Auſer den ſchon angefuͤhrten all-
gemeinen haben ſie noch viele beſondere Beſtimmungen, die nach den Gegenden, worin-
nen ſie liegen, ſehr verſchieden ſind. Damit ich nichts verſaͤume, was zu ihren einzeln
Beſtimmungen gehoͤret: So will ich ſie nach einander etwas genauer beſchreiben. Der
Gang auf dem Burgſtaͤdterzug iſt uͤber 900 Lachter uͤberfahren. Er hengt mit dem
zellerfeldiſchen zuſammen, der ½ Stunde weiter gegen Abend liegt, wovon ich in dem
folgenden Stuͤk handele. Seine Maͤchtigkeit erſtrekt ſich auf ¼, 1, 10, 15 bis 20
Lachter, doch da, wo er am maͤchtigſten iſt, in dem eliſabether und dem margrether
Schacht, da iſt er ausgehauen. Er faͤlt nach Mittag von der Horizontlinie ab, mit
der er einen Winkel von 50, 60, 70 und 80 Graden machet. Jn die Teufe ſezt er bei
205 Lachter mit guten Anbruͤchen nieder, wobei die Gewinnungs- und die Foͤrderungs-
koſten ſchon zu ſchwer werden. Er ſtreicht in der 9ten und in der 10ten Stunde, und
er
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