dennoch, und wann sie auch auf denen Rathsgruben arbeiten, als Bergleute in Berg- sachen unter dem Bergamt, als Bürger und Einwohner aber unter dem Stadtrath zu Goslar.
§. 92.
Die Bergwerksverwande geniesen besondere Freiheiten, und daher sind sie von den Handdiensten und dergleichen befreiet. Jch habe nunmehr das allgemeinste von dem Bergstaats- und dem Bergprivatrecht abgehandelt, und darum will ich weiter und zu denen oberhaarzischen Bergwerken fortgehen.
Das neunte Stük von denen einseitigen churhannöverischen Silber-Kupfer- und Bleibergwerken an dem Oberhaarz.
Die erste Abhandlung von der Lage, und der Beschaffenheit dieser Werke.
Das erste Kapittel. von der oberirdischen Lage, und der äusern Beschaffenheit derselben.
Der erste Tittel von denienigen Werken, die um die Bergstadt Klausthal liegen.
§. 1.
Die Bergwerke an dem Oberhaarz haben überhaupt in dem eilften Jahrhundert ihren Anfang genommen. Jn dem Jahr 1045 entdekte man den Wilden- mann, nachher und 1070 aber das Bergwerk zu Zellerfeld, die ich in dem zehnten Stük beschreibe. Sie sind, wegen Krieg, Pest und andern Zufäl- len verschiedenemal liegen geblieben. Um das Jahr 1181. verdarb sie der Bergmeister Her- mann von der Gosewische aus Rachgier gegen den damals regierenden Herzog zu Braun- schweig, der sich unbillig gegen ihn bezeigt hatte. Er lies die Künste und die Schächte zu- sammen hauen und zernichten, worauf er dann mit seinen Bergleuten nach Freiberg in Mei-
sen
Das neunte Stuͤk
dennoch, und wann ſie auch auf denen Rathsgruben arbeiten, als Bergleute in Berg- ſachen unter dem Bergamt, als Buͤrger und Einwohner aber unter dem Stadtrath zu Goslar.
§. 92.
Die Bergwerksverwande genieſen beſondere Freiheiten, und daher ſind ſie von den Handdienſten und dergleichen befreiet. Jch habe nunmehr das allgemeinſte von dem Bergſtaats- und dem Bergprivatrecht abgehandelt, und darum will ich weiter und zu denen oberhaarziſchen Bergwerken fortgehen.
Das neunte Stuͤk von denen einſeitigen churhannoͤveriſchen Silber-Kupfer- und Bleibergwerken an dem Oberhaarz.
Die erſte Abhandlung von der Lage, und der Beſchaffenheit dieſer Werke.
Das erſte Kapittel. von der oberirdiſchen Lage, und der aͤuſern Beſchaffenheit derſelben.
Der erſte Tittel von denienigen Werken, die um die Bergſtadt Klausthal liegen.
§. 1.
Die Bergwerke an dem Oberhaarz haben uͤberhaupt in dem eilften Jahrhundert ihren Anfang genommen. Jn dem Jahr 1045 entdekte man den Wilden- mann, nachher und 1070 aber das Bergwerk zu Zellerfeld, die ich in dem zehnten Stuͤk beſchreibe. Sie ſind, wegen Krieg, Peſt und andern Zufaͤl- len verſchiedenemal liegen geblieben. Um das Jahr 1181. verdarb ſie der Bergmeiſter Her- mann von der Goſewiſche aus Rachgier gegen den damals regierenden Herzog zu Braun- ſchweig, der ſich unbillig gegen ihn bezeigt hatte. Er lies die Kuͤnſte und die Schaͤchte zu- ſammen hauen und zernichten, worauf er dann mit ſeinen Bergleuten nach Freiberg in Mei-
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Das neunte Stuͤk
dennoch, und wann ſie auch auf denen Rathsgruben arbeiten, als Bergleute in Berg-
ſachen unter dem Bergamt, als Buͤrger und Einwohner aber unter dem Stadtrath zu
Goslar.
§. 92.
Die Bergwerksverwande genieſen beſondere Freiheiten, und daher ſind ſie von den
Handdienſten und dergleichen befreiet. Jch habe nunmehr das allgemeinſte von dem
Bergſtaats- und dem Bergprivatrecht abgehandelt, und darum will ich weiter und zu
denen oberhaarziſchen Bergwerken fortgehen.
Das neunte Stuͤk
von denen einſeitigen churhannoͤveriſchen Silber-Kupfer-
und Bleibergwerken an dem Oberhaarz.
Die erſte Abhandlung
von der Lage, und der Beſchaffenheit dieſer Werke.
Das erſte Kapittel.
von der oberirdiſchen Lage, und der aͤuſern Beſchaffenheit derſelben.
Der erſte Tittel
von denienigen Werken, die um die Bergſtadt Klausthal liegen.
§. 1.
Die Bergwerke an dem Oberhaarz haben uͤberhaupt in dem eilften Jahrhundert
ihren Anfang genommen. Jn dem Jahr 1045 entdekte man den Wilden-
mann, nachher und 1070 aber das Bergwerk zu Zellerfeld, die ich in dem
zehnten Stuͤk beſchreibe. Sie ſind, wegen Krieg, Peſt und andern Zufaͤl-
len verſchiedenemal liegen geblieben. Um das Jahr 1181. verdarb ſie der Bergmeiſter Her-
mann von der Goſewiſche aus Rachgier gegen den damals regierenden Herzog zu Braun-
ſchweig, der ſich unbillig gegen ihn bezeigt hatte. Er lies die Kuͤnſte und die Schaͤchte zu-
ſammen hauen und zernichten, worauf er dann mit ſeinen Bergleuten nach Freiberg in Mei-
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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/160>, abgerufen am 23.02.2025.
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