Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.Das achte Stük Die 3. Anmerkung. Dieses muß ich noch ein- vor allemal erinnern, daß so oft eine Sorte Messing ge- §. 58. Man gebrauchet zu dem Schmieden des Messings drei besondere Maschinen, wo- §. 59. Die Maschine, die man zu dem Dratziehen gebrauchet, habe ich Taf. VI. fig. 20. 1. Wann die Hebköpfe a a. an den Schwengel b, der in einer Axe c. beweglich ist, anstosen: So gehet der bewegliche Teil der Scheere d, der durch einen eisernen Stab e. an den Schwengel befestiget ist, zu, und schneidet von dem, durch eine andere kleinere Scheere f, die an dem andern Teil der grosen Scheere angeschraubt ist, vorgehaltenen und geschmiedeten Dratriemen eine gewisse Länge Regal ab, die nur 1/8 Zoll breit ist: Jndem aber dieses geschie- het; So springt die, durch einen starken und etliche Zoll breiten Riemen g, an den Schwengel befestigte elastische Stange h. i, die durch den Zurükgang des Schwengels eine Beugung erlitten, wieder zurük, und bringt diesen Schwengel wieder in seine vorige Stellung, da dann die Scheere alsbald geöfnet wird, sogleich schiebet aber auch ein Mann den Dratriemen weiter herunter, damit er von der Scheere wieder gefast werden könne: Weil sich inzwischen aber die Scheere gar leicht verfangen, und zu weit zugehen kan; So liegt oben hinter dem Schwengel ein Balken k, an welchen derselbe anschläget, wann die Scheere weit genug zugegangen ist. 2. Jn dem nun hierbei die Welle des Wasserrades herumgehet: So greifet das auf ihr stehende Kammrad l. m. in den daran stehenden Trilling, der durch ein Brett l. n, ie nachdem man ihn brauchet, oder nicht, an- und abge- schoben werden kan: Während dem als aber dieser Trilling herumgehet; So läuft auch der an seine eiserne Welle befestigte hölzerne abgekürzte Ke- gel
Das achte Stuͤk Die 3. Anmerkung. Dieſes muß ich noch ein- vor allemal erinnern, daß ſo oft eine Sorte Meſſing ge- §. 58. Man gebrauchet zu dem Schmieden des Meſſings drei beſondere Maſchinen, wo- §. 59. Die Maſchine, die man zu dem Dratziehen gebrauchet, habe ich Taf. VI. fig. 20. 1. Wann die Hebkoͤpfe a a. an den Schwengel b, der in einer Axe c. beweglich iſt, anſtoſen: So gehet der bewegliche Teil der Scheere d, der durch einen eiſernen Stab e. an den Schwengel befeſtiget iſt, zu, und ſchneidet von dem, durch eine andere kleinere Scheere f, die an dem andern Teil der groſen Scheere angeſchraubt iſt, vorgehaltenen und geſchmiedeten Dratriemen eine gewiſſe Laͤnge Regal ab, die nur ⅛ Zoll breit iſt: Jndem aber dieſes geſchie- het; So ſpringt die, durch einen ſtarken und etliche Zoll breiten Riemen g, an den Schwengel befeſtigte elaſtiſche Stange h. i, die durch den Zuruͤkgang des Schwengels eine Beugung erlitten, wieder zuruͤk, und bringt dieſen Schwengel wieder in ſeine vorige Stellung, da dann die Scheere alsbald geoͤfnet wird, ſogleich ſchiebet aber auch ein Mann den Dratriemen weiter herunter, damit er von der Scheere wieder gefaſt werden koͤnne: Weil ſich inzwiſchen aber die Scheere gar leicht verfangen, und zu weit zugehen kan; So liegt oben hinter dem Schwengel ein Balken k, an welchen derſelbe anſchlaͤget, wann die Scheere weit genug zugegangen iſt. 2. Jn dem nun hierbei die Welle des Waſſerrades herumgehet: So greifet das auf ihr ſtehende Kammrad l. m. in den daran ſtehenden Trilling, der durch ein Brett l. n, ie nachdem man ihn brauchet, oder nicht, an- und abge- ſchoben werden kan: Waͤhrend dem als aber dieſer Trilling herumgehet; So laͤuft auch der an ſeine eiſerne Welle befeſtigte hoͤlzerne abgekuͤrzte Ke- gel
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Das achte Stuͤk
Die 3. Anmerkung.
Dieſes muß ich noch ein- vor allemal erinnern, daß ſo oft eine Sorte Meſſing ge-
ſchmiedet, oder der Drat gezogen worden, ſo oft muß auch das Meſſing wieder gegluͤet werden,
ehe man es wieder ſchmieden und ziehen kan, damit es nicht hart und ſproͤd wird, und folglich
entzwei ſpringet. Bei dieſem oͤftern Waͤrmen und Schmieden hat man zugleich aber auch den
Vorteil, daß das Meſſing nicht nur dichter, ſondern auch viel ſchmeidiger wird, indem die Teile
deſſelben naͤher zuſammen getrieben werden. Es geſchiehet dieſes Gluͤen in einem Windofen mit
Flammenfeuer, worinnen das Meſſing ganz gelind, und nicht zu ſtark auf einmal erwaͤrmt wird,
damit es nicht zerſpringen moͤge.
§. 58.
Man gebrauchet zu dem Schmieden des Meſſings drei beſondere Maſchinen, wo-
von eine iede vier Haͤmmer treibet. Sie ſind dem Weſen nach von eben der Beſchaf-
fenheit, wie die, welche ich Taf. II. fig. 2. vorgeſtelt habe. Man bemerket nur einen
kleinen Unterſcheid zwiſchen ihnen, und der beſtehet blos darinnen, daß die Haͤmmer,
wie ich ſchon zuvor angezeigt habe, von einer andern Art ſind, und daß dieſe Raͤder
nicht zugleich auch Baͤlge treiben.
§. 59.
Die Maſchine, die man zu dem Dratziehen gebrauchet, habe ich Taf. VI. fig. 20.
vorgeſtellet. Die Bewegungen, die aus ihrer Zuſammenſezzung erfolgen muͤſſen, wenn
ſie durch eine Kraft lebendig gemacht wird, find folgende.
1. Wann die Hebkoͤpfe a a. an den Schwengel b, der in einer Axe c. beweglich
iſt, anſtoſen: So gehet der bewegliche Teil der Scheere d, der durch einen
eiſernen Stab e. an den Schwengel befeſtiget iſt, zu, und ſchneidet von dem,
durch eine andere kleinere Scheere f, die an dem andern Teil der groſen
Scheere angeſchraubt iſt, vorgehaltenen und geſchmiedeten Dratriemen eine
gewiſſe Laͤnge Regal ab, die nur ⅛ Zoll breit iſt: Jndem aber dieſes geſchie-
het; So ſpringt die, durch einen ſtarken und etliche Zoll breiten Riemen g,
an den Schwengel befeſtigte elaſtiſche Stange h. i, die durch den Zuruͤkgang
des Schwengels eine Beugung erlitten, wieder zuruͤk, und bringt dieſen
Schwengel wieder in ſeine vorige Stellung, da dann die Scheere alsbald
geoͤfnet wird, ſogleich ſchiebet aber auch ein Mann den Dratriemen weiter
herunter, damit er von der Scheere wieder gefaſt werden koͤnne: Weil ſich
inzwiſchen aber die Scheere gar leicht verfangen, und zu weit zugehen kan;
So liegt oben hinter dem Schwengel ein Balken k, an welchen derſelbe
anſchlaͤget, wann die Scheere weit genug zugegangen iſt.
2. Jn dem nun hierbei die Welle des Waſſerrades herumgehet: So greifet das
auf ihr ſtehende Kammrad l. m. in den daran ſtehenden Trilling, der durch
ein Brett l. n, ie nachdem man ihn brauchet, oder nicht, an- und abge-
ſchoben werden kan: Waͤhrend dem als aber dieſer Trilling herumgehet;
So laͤuft auch der an ſeine eiſerne Welle befeſtigte hoͤlzerne abgekuͤrzte Ke-
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