Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.von dem rammelsberger Silber-Kupfer- u. Bleibergwerk bei Gosl. etc. c. mittelst des Dratzuges durch Drek- oder Zieheisen, und zwar so lang durch stets engere Löcher gezogen werden, die man, wann sie zu weit sind, zu- sammen schlagen, und mit einem spizzen Hammer, welcher der Lüfter heiset, wieder in das Maas richten kan, bis der Drat dünne genug ist, und eine gewisse Nummer hat, da dann derselbe d. geglüet und mit Weinstein gesotten, hingegen e. wann er hell und blank sein soll, mit dem Saft aus den Kohlhaufen, den man durch eiserne Röhren auffänget, gebeizt, und 24 Stunden in dem- selben liegen gelassen wird, worauf man dann endlich f. diesen Drat schabet, und lezlich g. noch einigemal auf den Scheiben durchziehet, wobei man dann bei dem schwarzen, welchen man oft in dieser Gestalt verlangt, weil er weicher ist, als der blanke, darinnen eine Ausnahme machet, daß er nach dem Glüen weder gebeizt und geschabet, noch auf das Neue durchgezogen wird. C. Die dünne Bleche, der so genante Lattun wird endlich a. unter einem Scharfhammer in die Länge, unter einem breitern und platten Hammer aber in die Breite gezogen, es geschiehet aber das erstere nach der Breite, das andere aber nach der Länge des Hammers, wobei man dann in ienem Fall nur ein Stük, im andern aber 3 bis 4, die auf einander gelegt sind, unterhält, damit der Lattun, der nunmehr sehr dünn wird, nicht entzwei springen möge, wann man nur ein Stük un- terhalten wolte. Wann hierauf b. dieser Lattun dünn genug ist: So wird er mit Kohlsaft gebeizt, zu- lezt aber c. geschabt, damit er recht gelb und blank werden möge. Die 1. Anmerkung. Bei der Menge der Kohlen, die man zu dem Cement gebrauchet, kan man kein gewisses Die 2. Anmerkung. Bei den Kesseln und dem Drat erstrekt sich der Zuwachs in dem Messing oder dem zu- Die
von dem rammelsberger Silber-Kupfer- u. Bleibergwerk bei Gosl. ꝛc. c. mittelſt des Dratzuges durch Drek- oder Zieheiſen, und zwar ſo lang durch ſtets engere Loͤcher gezogen werden, die man, wann ſie zu weit ſind, zu- ſammen ſchlagen, und mit einem ſpizzen Hammer, welcher der Luͤfter heiſet, wieder in das Maas richten kan, bis der Drat duͤnne genug iſt, und eine gewiſſe Nummer hat, da dann derſelbe d. gegluͤet und mit Weinſtein geſotten, hingegen e. wann er hell und blank ſein ſoll, mit dem Saft aus den Kohlhaufen, den man durch eiſerne Roͤhren auffaͤnget, gebeizt, und 24 Stunden in dem- ſelben liegen gelaſſen wird, worauf man dann endlich f. dieſen Drat ſchabet, und lezlich g. noch einigemal auf den Scheiben durchziehet, wobei man dann bei dem ſchwarzen, welchen man oft in dieſer Geſtalt verlangt, weil er weicher iſt, als der blanke, darinnen eine Ausnahme machet, daß er nach dem Gluͤen weder gebeizt und geſchabet, noch auf das Neue durchgezogen wird. C. Die duͤnne Bleche, der ſo genante Lattun wird endlich a. unter einem Scharfhammer in die Laͤnge, unter einem breitern und platten Hammer aber in die Breite gezogen, es geſchiehet aber das erſtere nach der Breite, das andere aber nach der Laͤnge des Hammers, wobei man dann in ienem Fall nur ein Stuͤk, im andern aber 3 bis 4, die auf einander gelegt ſind, unterhaͤlt, damit der Lattun, der nunmehr ſehr duͤnn wird, nicht entzwei ſpringen moͤge, wann man nur ein Stuͤk un- terhalten wolte. Wann hierauf b. dieſer Lattun duͤnn genug iſt: So wird er mit Kohlſaft gebeizt, zu- lezt aber c. geſchabt, damit er recht gelb und blank werden moͤge. Die 1. Anmerkung. Bei der Menge der Kohlen, die man zu dem Cement gebrauchet, kan man kein gewiſſes Die 2. Anmerkung. Bei den Keſſeln und dem Drat erſtrekt ſich der Zuwachs in dem Meſſing oder dem zu- Die
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von dem rammelsberger Silber-Kupfer- u. Bleibergwerk bei Gosl. ꝛc.
c. mittelſt des Dratzuges durch Drek- oder Zieheiſen, und zwar ſo lang durch
ſtets engere Loͤcher gezogen werden, die man, wann ſie zu weit ſind, zu-
ſammen ſchlagen, und mit einem ſpizzen Hammer, welcher der Luͤfter
heiſet, wieder in das Maas richten kan, bis der Drat duͤnne genug iſt,
und eine gewiſſe Nummer hat, da dann derſelbe
d. gegluͤet und mit Weinſtein geſotten, hingegen
e. wann er hell und blank ſein ſoll, mit dem Saft aus den Kohlhaufen, den
man durch eiſerne Roͤhren auffaͤnget, gebeizt, und 24 Stunden in dem-
ſelben liegen gelaſſen wird, worauf man dann endlich
f. dieſen Drat ſchabet, und lezlich
g. noch einigemal auf den Scheiben durchziehet, wobei man dann bei dem
ſchwarzen, welchen man oft in dieſer Geſtalt verlangt, weil er weicher
iſt, als der blanke, darinnen eine Ausnahme machet, daß er nach dem
Gluͤen weder gebeizt und geſchabet, noch auf das Neue durchgezogen
wird.
C. Die duͤnne Bleche, der ſo genante Lattun wird endlich
a. unter einem Scharfhammer in die Laͤnge, unter einem breitern und platten
Hammer aber in die Breite gezogen, es geſchiehet aber das erſtere nach
der Breite, das andere aber nach der Laͤnge des Hammers, wobei man
dann in ienem Fall nur ein Stuͤk, im andern aber 3 bis 4, die auf
einander gelegt ſind, unterhaͤlt, damit der Lattun, der nunmehr ſehr
duͤnn wird, nicht entzwei ſpringen moͤge, wann man nur ein Stuͤk un-
terhalten wolte. Wann hierauf
b. dieſer Lattun duͤnn genug iſt: So wird er mit Kohlſaft gebeizt, zu-
lezt aber
c. geſchabt, damit er recht gelb und blank werden moͤge.
Die 1. Anmerkung.
Bei der Menge der Kohlen, die man zu dem Cement gebrauchet, kan man kein gewiſſes
Gewicht annehmen: Denn man muß ſich, ie nachdem viel Kupfer, Gallmei und alt Meſſing
zugeſezt wird, darnach richten, daß die Tiegel nicht zu voll werden, und daß, wie ich N. 5.
gemeldet habe, ein Stuͤk oder eine gegoſſene Platte Meſſing 92 Pfund wieget.
Die 2. Anmerkung.
Bei den Keſſeln und dem Drat erſtrekt ſich der Zuwachs in dem Meſſing oder dem zu-
geſezten Kupfer auf 52½-, bei dem Lattun aber, weil dazu weniger Gallmei genommen wird,
nur auf 43½ Pfund. Nach dieſem Anſaz nun, und dem zu dem Meſſingmachen gelieferten
Kupfer muß das Meſſing geliefert werden.
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